Das Maislabyrinth in Lintgen wurde seit der Eröffnung am 8. Juli von rund 5.000 Personen besucht. Am Anfang scheint noch alles einfach. Nachdem man mehrfach nach rechts und links abgebogen ist, wird es kompliziert. Es sei denn, man hat einen guten Orientierungssinn. Sicherlich dürften jene Menschen, die oft in einem schwedischen Einrichtungshaus flanieren, keine Probleme haben, den Weg durch das Labyrinth zu finden. Eigentlich gibt es nur einen Weg, um wieder herauszufinden.
Doch Langeweile und Panik werden nicht aufkommen. Auf dem Weg durch das Labyrinth hat die Landjugend zahlreiche Informationstafeln zur Wissensvermittlung über die Landwirtschaft installiert. Hier erfahren die Besucher, wie Landwirtschaft heute funktioniert und welche Rolle etwa die Digitalisierung im Berufsleben der Bauern spielt.
Digitale Landwirtschaft
Ein praktisches Beispiel der Digitalisierung im Ackerbau ist das Maislabyrinth selbst. Ein Maislabyrinth wird traditionell durch das Herausschneiden von Maiswegen angelegt. In Lintgen nutzte die Landjugend GPS-gesteuerte Technologie und legte das gesamte Konzept, einschließlich der Konturen der Landesgrenzen von Luxemburg, in einer Software fest. Die Wege im Inneren des Labyrinths wurden durch Tierfiguren und Sonnenblumen dargestellt. Die Skizzen wurden dann in Form von präzisen GPS-Koordinaten auf eine Sämaschine übertragen, sodass das Saatgut millimetergenau ausgesät werden konnte, wie uns Präsident Christian Zimmer erklärte. Der Landwirt musste keine bestimmte Fahrtrichtung einhalten, da die Daten des Feldes im Computer gespeichert waren und die Sämaschine wusste, wann und wo das Saatgut ausgebracht werden musste, erklärt der Präsident der Landjugend Zenter. Dieses Verfahren wird oft angewendet, da Saatgut teuer ist und dank der sogenannten „Section Control“ ressourcenschonend gearbeitet werden kann. Diese Technologie verhindert, dass beispielsweise an einer Wende- oder Feldgrenze das Saatgut mehrfach gesät wird.
Im Labyrinth selbst können die Besucher und insbesondere Kinder anhand von Stempelkarten den Weg dokumentieren. Die vollständig ausgefüllte Stempelkarte berechtigt zur Teilnahme an einem Gewinnspiel. Ausruhen können sich die Besucher zwischendurch etwa auf Strohballen, die in Form von landwirtschaftlichen Maschinen angelegt sind. Um das ganze Labyrinth zu durchwandern, benötigt man etwa eine Stunde. Liest man alle Informationstafeln, so verbringt man dann auch zwei bis drei Stunden im Feld. An den Wochenenden bietet die Landjugend Zenter zudem erfrischende Getränke an.
Infos
Parking: Bahnhof Lintgen
Zugang: über Fahrradweg PC15 Richtung Mersch
Öffnungszeiten: 24/24 bis etwa Anfang/Mitte September
Webseite: www.landjugendzenter.com
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