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KunsteckeDie Kunst-Herbstwelle läuft verstärkt an

Kunstecke / Die Kunst-Herbstwelle läuft verstärkt an
Rafael Springer wird in der neuen „Konschteck“-Galerie in der Montée de Clausen ausstellen Foto: Rafael Springer

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Haben wir Mitte August von den Vorboten für interessante Ausstellungen im Herbst berichtet, so steht jetzt fest, die Herbstwelle mit Kollektivausstellungen läuft an. Neben diversen Solo-Expos in Galerien in Luxemburg-Stadt, u.a. Anna Recker in der Galerie Simoncini, Esch-Alzette, u.a. Malou Faber-Hilbert in der Galerie Schlassgoart, und anderen Ortschaften, etwa Arthur Unger in der Valentiny Foundation in Remerschen, gibt es in den nächsten Tagen, fast wie auf ein Signal, eine Reihe von größeren Kollektivausstellungen.

Galerien kommen und gehen. Neuzugänge gibt es zwei, einmal die von Arnaud Faure Beaulieu, Galerie, die sich für eine erste Ausstellung mit Werken von Daniel Buren unter dem Titel „Ah! Les belles Italiennes“ in einem Gebäude in Clausen niedergelassen hat, und zum Zweiten der „Konschteck“ in der Montée de Clausen Nummer 9.

Setzt die Beaulieu-Galerie auf einen renommierten und hierzulande auch bekannten Künstler, so bietet die „Konschteck-Galerie“ (nicht mit unserer Rubrik zu verwechseln!) eher eine Plattform für mehr als 20 bekannte und weniger bekannte Künstler unterschiedlicher Genres (Malerei, Grafik, Fotografie, Musik usw.). Unter der ersten Teilnehmerliste einige klangvolle Namen wie Rafael Springer, Anna Krieps oder Carlos Ribeiro. Die Eröffnung mit Werken bildender Künstler wird von Tanz, Theater und Musik begleitet. Die Ausstellung dauert von Samstag, den 10. bis Sonntag, den 17. September. Täglich von 10.00-20.00 Uhr geöffnet.

Offene Tür und Kollektivexpo

Zur Tradition geworden ist die „Porte Ouverte“ der Künstlerateliers der an der „Schläifmillen“ im Alzettetal bei Hamm angesiedelten 15 Künstler, u.a. Yann Annicchiarico, Chiara Dahlem, Fränz Dasbourg, Mikka Heinonen, Flora Mar, Dani Neumann, Menny Olinger, Rita Sajeva, Marie-Paule Schroeder oder Rafael Springer.

Für frischen Wind sorgen außerdem Ateliers von eingeladenen Künstlern wie die junge talentierte Hissae Ikenaga und der gestandene Bildhauer Assy Jans, und Performances von Tino Camarda, Sarah Mandres und LeDoubleRegard. Das Wochenende der offenen Türen findet am 24. und 25. September statt. Aufgepasst, die „Schläifmillen“ ist nicht so leicht zugänglich. Die Veranstalter empfehlen, über Hamm und die rue de la Montagne ins Alzettetal zu fahren, um zur rue Godchaux zu gelangen, die Zufahrt via Bonneweg ist gesperrt.

Die dritte Kollektivausstellung startet am 22. September um 19.00 Uhr in der Galerie A Spiren in Strassen. Bis zum 9. Oktober sind dort Werke von Künstlern des ARC Kënschtlerkrees zu sehen, eine Vereinigung, die 1959 gegründet wurde und seit dieser Zeit regelmäßig Ausstellungen für die rund 60 Mitglieder an verschiedenen Orten organisiert.

In einer anlässlich des 60. Jubiläums im Jahre 2019 veröffentlichten Broschüre der Vereinigung listet der ARC, der derzeit von Serge Koch präsidiert wird, die Entwicklung der Vereinigung auf und stellt gewesene und heutige Mitglieder vor – eine aufschlussreiche Dokumentation, können doch nicht alle Eingeschriebenen an jeder Ausstellung teilnehmen. In Strassen werden Arbeiten mit recht unterschiedlichen Techniken von rund 35 Mitgliedern gezeigt. Weitere Expos sind 2023 geplant.

Cueva Metzeschmelz bis Oktober in Esch

Wer den Weg noch nicht nach Esch-Alzette zu der breit angelegten, zeitlich begrenzten Schau der Künstlervereinigung Cueva gefunden hat, sollte dies nachholen, denn die Künstlervereinigung um Théid Johanns ist aktiv und innovativ sowohl in der Gestaltung der Ausstellungsräumlichkeiten als auch bei der Schaffung der künstlerischen Werke.

Cueva Metzeschmelz läuft noch bis zum 30. Oktober und ist an den Wochenenden von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Es ist dies wohl die größte Kollektivausstellung, umfasst diese doch Arbeiten von fast 60 Künstlern. Einzelheiten kann man auf der Facebookseite „Metzeschmelz CUEVA 2022“ nachlesen.

Interessant ist natürlich die Tatsache, dass es zwischen dem Cueva-Kollektiv und „Esch2022“ Spannungen gegeben hat, dies vor allem, weil trotz der Bedeutung der künstlerischen Leistung von Cueva diese in Publikationen der Gemeinde ignoriert wird, wohl da diese voll in Sorge um den Erfolg der Veranstaltungen von Esch2022 ist. Seitens Esch2022 wurden im Herbst, wie bereits angekündigt, Ausstellungen wie „In Transfer: A New Condition“ in der Möllerei lanciert, auch dürfte die Expo „Ecce Homo“ von Bruce Clarke im nationalen Resistenz- und Menschenrechtsmuseum in Esch/Alzette von Interesse sein.

Selbstredend haben wir bei diesem zweiten Ausblick auf die neue Kunstsaison nicht alle Ausstellungen erfassen können, nicht zuletzt gilt es, die Wechsel der musealen Schauen in den nationalen und kommunalen Museen der Hauptstadt abzuwarten, bevor eine Bilanz gezogen werden kann. Der Höhepunkt wird wohl die Luxembourg Art Week vom 11.-13. November am Glacis Square sein. Bleibt der Veranstaltungsplatz der gleiche wie letztes Jahr, so gibt es doch Neuheiten bei der Zusammensetzung der einmal mehr kompakt in Luxemburg versammelten nationalen und internationalen Galerien.