Ende November kündigte die australische Fluggesellschaft Qantas an, dass sie, wenn einmal ein Impfstoff zur Verfügung stehe, nur noch Passagiere transportieren werde, die sich gegen das Coronavirus haben impfen lassen. Die Ankündigung sorgte damals für Aufmerksamkeit und hätte bei Vorsitzenden und Lenkern von Corona-Task-Forces, vor allem aber Politikern, die Alarmglocken läuten lassen müssen. Hat es aber offensichtlich nicht, denn bislang hat sich zumindest in der Europäischen Union in Sachen Corona-Impfpass kaum etwas getan. Im Gegenteil: Die Einführung eines Impfnachweises wurde eher abgelehnt.
Nun, drei Monate nach der Qantas-Ankündigung, geht die EU-Kommission davon aus, dass sie mindestens drei Monate braucht, um die Voraussetzungen für eine gemeinsame digitale Impfbescheinigung zu schaffen. Deutsche Medien berichten gar, dass die EU-Staats- und Regierungschefs während ihres Videogipfels dieser Tage beschlossen hätten, in den kommenden drei Monaten einen Impfpass einzuführen. In der Schlusserklärung der EU-27 steht allerdings nur der unverbindliche Satz: „Wir rufen dazu auf, die Arbeit an einem gemeinsamen Konzept für Impfbescheinigungen fortzusetzen, und werden uns erneut mit diesem Thema befassen.“ Das ist zu wenig zu spät.
Anstatt Perspektiven zu schaffen und Vorbereitungen zu treffen, wird hinausgezögert und vertagt. Bremsen tut wieder einmal die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, aber auch Frankreich hat sich dieser Haltung angeschlossen. Dabei macht es Israel mit seinem sogenannten grünen Pass vor, wie es gehen könnte. Mittlerweile sind bereits über 80 Prozent der israelischen Bevölkerung geimpft. Dem hinken die EU-Staaten noch weit hinterher: Laut der Internet-Seite „Statista“ hatten gestern im Durchschnitt gerade einmal sieben Prozent der EU-Bürger eine Impfung erhalten. Die EU-Kommission geht nach derzeitiger Lage denn auch davon aus, dass bis zum Ende des Sommers „erst“ bis zu 70 Prozent der EU-Bürger geimpft sein werden.
Immerhin, ein Impfpass wird dennoch kommen. Diese Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten, auch wenn sie potenziellen Konfliktstoff birgt und mit möglicherweise noch ungeahnten Schwierigkeiten verbunden sein wird. Doch mit dem Auf und Ab, das die Menschen in den vergangenen zwölf Monaten bereits erlebt haben, und angesichts der von der überwältigenden Mehrheit gezeigten Einsicht, dass es ohne die Einhaltung bestimmter Regeln derzeit nicht geht, dürfte auch das zu schaffen sein. Nur müsste jetzt bereits darüber geredet werden. Beispielsweise was es mit dem Impfpass auf sich hat und wann er ausgestellt wird. Wenn über die Hälfte der Bevölkerung eines Landes geimpft ist? Oder reicht es schon mit weniger? Oder müssen es mehr sein? Wozu berechtigt ein Impfpass den Inhaber und was geschieht mit jenen, die keinen haben? Klar müsste etwa sein, dass der Impfnachweis nicht als Schlüssel zu einer wie auch immer gearteten privilegierten Behandlung dienen darf. Zumindest so lange nicht jeder sich zu jedem Moment gegen Corona impfen lassen kann. Daher dürfte die Bescheinigung vorerst nur ein weiteres Element sein, mit dem das tägliche Leben und Miteinander in der Pandemie sicherer und einfacher gestaltet werden können. So wie als Ergänzung oder Alternative dazu Schnelltests eingesetzt werden können.
Bis jetzt wurden weite Strecken in dieser Pandemie auf Sicht zurückgelegt. Wenn wir aber die Möglichkeit haben, uns auf die nächste Etappe vorzubereiten, sollten wir sie rechtzeitig nutzen.
@Pat W.
"@Blücher: Sie argumentieren richtig. Beispiel: "
Nein.
"Als Gaststätteninhaber darf ich in normalen Zeiten keinem Gast den Zutritt verwehren , der anderer Hautfarbe, anderer politischer Auffassung , ein Gebrechen hat, krank ist,….."
Sie meinen Leute die sich ihre Hautfarbe oder Krankheit ausgesucht haben?
"Mit dem Impfpasse werden Menschen in ihrer demokratisch , freien Entscheidung diskriminiert"
Wieso? Der Theaterbesitzer, der Kinobesitzer usw entscheiden frei und demokratisch, dass sie keine ungeimpften Leute reinlassen.
Für die über 50jähr. (99% der Todesfälle ; bei den über 70jähr. allein 88%), könnte man ja eine impfpflicht einführen.. und die jüngeren mit diesem Experiment verschonen. Nein? nicht solidarisch genug oder was?
Wir sollten dem guten Beispiel: d.h. Israel folgen, massiv impfen und einen Impfbescheinigung einführen , es geht nicht anderes....im internationalen Reiseverkehr!
Lang lebe die Zweiklassengesellschaft. Niemand tut kaum etwas gegen Vordrängler die ja wohl jetzt den europäischen Impfpass bekommen und ins Ausland in Ferien fahren dürfen.
Impfpass warum? Mir genügt zu wissen, dass ich nicht mehr angesteckt werden kann nach der Impfung. Impfpass würde nur Sinn machen, wenn zu 100% bewiesen ist, dass man nicht mehr infizieren kann. Ist es das? Jeder Nichtimpfer trägt doch sein eigenes Risiko, also Impfpass ok, jedoch ohne Privilegien. Werde mich impfen lassen, wenn man dann mal dran ist. Habe mit Bekannten in Israel geredet, die würden mir sogar Stoff rüberschicken. :-)
En Auszuch aus engem Artikel vun der NYT.
“I would never give up on buying what is safe and efficient,” said Andrzej Halicki, a Polish member of the European Parliament. “As a former minister I can tell you that in my view this is criminal action, this is a breach of obligations.”
ech ka mer net viirstellen, dat am Hierscht, 70% vun der Bevölkerung, solle geimpft sin, ech gin dovun aus, dat et mol keng 50% gin. Siew, den Drock get nach méi verstärkt fiir sech impfen ze lossen, wat ech awer net richteg fannen, dat d'Läit, och nach mat der Aféierung vun engem "Impfpass" gezwonge gin sech impfen ze lossen. Wéi ass et do mat de Menscherechter, wou gi mer hin.
Mer hun am Moment 55000 Corona-Fäll ze verzeechnen, dat ass keen astromesche Chiffer fiir missten dee Pass onbedengt duerch setzen wöllen, da froen ech mech viirwat, dat elo dat europawäit soll agefouert gin.
Kennt dobäi, dat eng Impfung mol net 1 Joer wiirkt, verschiddener mol keng 6 Méint, a well d'Läit jo net All mat eneen geimpft könne gin, da se mer nach net beim Läschten ukomm, da muss den Èichten scho rem gepickt gin.
Dat get ee Cercle vicieux, dat géif nie en Enn kréien.
A net vun dem oofgesin, dee schon de Virus hat, a mengt de wär gerett, dat kann mol kräfteg an d'Aa goen.
was ist mit den unter 16-jährigen? solange es keinen impfstoff gibt der für sie zugelassen ist? was ist mit denen die covid hatten und immunisiert sind? oder werden letztere trotzdem geimpft? in zukunft schnelltests für alles und jeden? am besten antikörper-schnelltests?
@blücher
Sie haben meine volle Zustimmung! Auch ich bejahe eine Impfung (so wie ich jede Impfung als wichtig erachte). Aber ein Impfpass zementiert Ungerechtigkeit und Ungleichheit und steht einem freiheitlichen Gedanken absolut entgegen.
Ich werde mich impfen lassen, aber diesen Impfpass nicht verwenden. Den Onlinehandel freut es und kochen kann ich ziemlich gut... von daher ?♀️
Dei 80 Jähreg dierfen als eischt an den M Club
Zu klären wäre auch, wie man bei der Einführung eines Impfpasses die Menschen behandelt, die die Infektion überlebt haben und damit eine natürliche Immunität haben. Bislang immerhin über 55.000 in Luxemburg (offizieller Nachweis per PCR-Test). Die Dunkelziffer (serologischer Test auf Antikörper) dürfte deutlich höher liegen. Weit über 20 Prozent der Bevölkerung hatten vermutlich schon Kontakt mit Covid19. Viele von ihnen, darunter auch junge Menschen mit oft nur leichtem Verlauf leiden unter Langzeitfolgen der Krankheit. Wird die Politik sie nun auch noch mit einem Papierfetzen gegenüber Geimpften abwatschen? Denn auf eine Impfung werden sie wahrscheinlich noch lange warten müssen. Für die jüngsten unter ihnen gibt es noch nicht mal einen geeigneten Impfstoff
Do dierfen 't Affekoten a Geriichter sech elo warm laafen. Do gëtt et just 1 Léisung. T Regierung verkloen well se eis Mënscherechter mëssbrauchen an ewech huelen ouni Grond. Dann geet et bis ob Den Haag. An et kascht waat et kascht. Do dierfen sech elo vill VIPs waarm undoen an schon 't Valis paaken
Mengs baal d,Mutti an de Bänker geifen Europa verrschreiwen waat mir ze maachen hätten.
mir ginn Menschen 3ter classe ouni Impfung.
gett Zeit das verschieden Leit Aaen op gin .
So ein Pass wird kommen, und da wird es schwer werden, sich dagegen zu wehren. Wo er dann verlangt wird, bleibt abzuwarten.
Viel wichtiger ist es, jetzt mit dem Impfen endlich Gas zu geben. Frau Lenert hat ausgedient. Sie hat leider auf das falsche Pferd gesetzt. Anstatt mehr als 200 Millionen auf das LST zu setzen, hätten weniger als 10% davon gereicht, um für Luxemburg ausreichend Impfstoff zu kaufen. Sonst halten wir uns ja nicht immer an alles, was die EU uns so vorschreibt.
Wir brauchen jetzt einen frischen Wind, eine Person - egal von welcher Partei - die uns Vertrauen in die Impfstrategie geben kann und alles tun wird, damit Luxemburg eine führende Rolle in Europa spielen wird, wenn es ums Impfen geht. Noch ist nicht alles zu spät.
@Blücher: Sie argumentieren richtig. Beispiel: Als Gaststätteninhaber darf ich in normalen Zeiten keinem Gast den Zutritt verwehren , der anderer Hautfarbe, anderer politischer Auffassung , ein Gebrechen hat, krank ist,.....Mit dem Impfpasse werden Menschen in ihrer demokratisch , freien Entscheidung diskriminiert. Schnelltest als Eintritt in Gaststätten, Theater,....ist der einzig richtige Weg.
Auch wenn ich eine Impfung bejahe , ist ein Impfpass ein Eingriff in die Freiheiten der Menschen , schafft eine Zweiklassengesellschaft. Mich wundert gerade die Menschen , die auf Toleranz, Gerechtigkeit, Demokratie pochen ,diese Einschränkung der demokratischen Rechte bejubeln. Ich besitze kein Handy, werde mir auch keines zulegen der Impfapp wegen. Nun dann bleibt mein Geld eben in meiner Börse und genieße das Leben zuhause, was kümmert mich das Reisen, die Gastronomie,......