Zu den zwei großen Höhepunkten der Saison zählen nach wie vor der „Blues-Express“ und die Steampunk-Convention, an deren Tagen schon mal Tausende von Besuchern befördert wurden. Bereits die Jungfernfahrt der „Minièresbunn“ zog an dem Tag Groß und Klein an. Die Lokomotive 4 (Baujahr 1895) wiegt 7,5 Tonnen und kann in den zwei Waggons bis zu 50 Personen mitnehmen. Die Lokomotive 1 (Baujahr 1896), die elf Tonnen wiegt, ist momentan noch in Revision. Der Fahrzeugbestand für die „Minièresbunn“ ist bis heute auf 60 Lokomotiven herangewachsen. Sie stammen aus diversen Grubenbetrieben.
Die Saison geht bis zum letzten Wochenende im September, danach werden die Lokomotiven im Hangar Doihl den ganzen Winter hindurch wieder auf Vordermann gebracht. Bis zu 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen ständig für die Wartung der Geräte. Der Industrie- und Eisenbahnpark Fond-de-Gras wurde im Jahr 1990 ins Leben gerufen, neben dem „Train 1900“ entstand der Verein „Minièresbunn Doihl asbl.“, der eine eindrucksvolle Lokomotivsammlung (Dampf-, Diesel- und Elektroloks) besitzt, die während der Zeit des Eisenerzabbaus dem Transport der „Buggys“ (Loren) aus dem Eisenerzstollen dienten (Schmalspurbahn 700 mm).

Der Streckenablauf der Minièresbunn
Die Dampflok fährt vom „Café Bei der Giedel“ im Fond-de-Gras aus zum Hangar „Doihl“ in Rodange. Von hier geht es mit der elektrifizierten Bahn durch den 1.400 Meter langen Stollen Richtung Lasauvage. Da im Tunnel eine Temperatur von 10 Grad Celcius herrscht, sollte man besser etwas Warmes überziehen. Es erfolgt ein 20-minütiger Zwischenstopp, hier ist das Tragen des Helms Pflicht. Man kann Buggys (Loren), schwere Gerätschaften, Mineneingänge, Kompressoren, die Heilige Barbara und die Gedenktafel des 2017 verstorbenen Gründers Patrick Reinert, der von 1990 bis zu seinem Tod ebenfalls Präsident der „Minièresbunn Doihl asbl.“ war, unter die Lupe nehmen. Es werden auch verschiedene Sorten Liköre zum Verkauf angeboten.
Im „Carreau de la Mine“ in Lasauvage angelangt, kann man entweder zurückfahren oder zur französischen Grenze nach Saulnes (Meurthe-et-Moselle), einem historischen Gruben- und Eisenerzdorf, weiterfahren. Auf der Rückreise hatte ich die Gelegenheit, vorne in der Kabine des Lokführers mitzufahren. Größere Reparaturen an den Stollenwänden werden vom „Institut national pour le patrimoine architectural“ (INPA), früher „Sites et monuments“, übernommen, mit dem Erlös der Tickets wird kleineres Material (Schlüssel, Schrauben, Öl und sonstiges) angeschafft, wie der Lokführer erklärte. Der Preis für Erwachsene beträgt acht Euro, für Kinder sechs Euro.
Pläne, Abfahrten und sonstige Informationen findet man unter www.minettpark.lu, www.minieresbunn.lu und www.train1900.lu.
Zu Demaart








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