Traditionell wird am ersten Wochenende nach Karneval beim «Burgbrennen» symbolisch der Winter vertrieben. Aber in Niederkorn war alles etwas anders. Seit einigen Jahren wird die Tradition dort ein Wochenende später gepflegt. Und wegen der Stürme am vorgesehenen Wochenende wurde das Fest kurzfristig auf noch eine Woche verschoben. So konnten die Niederkorner am 23. März bei angenehmer, aber kühler Wetterlage den Übergang in den Frühling feiern.
Pünktlich um 20 Uhr ging es los: Nahe dem „Hondsterrain“ und „Kannerbongert“ hatten sich rund 1.500 Menschen eingefunden. Fabio Marochi, der Präsident des Progrès Niederkorn, entzündete die Burg, die Minuten später lichterloh brannte.
Victoria Gomes Malho ist Luxemburgs jüngste Architektin
145 Schulkinder aus ganz Luxemburg hatten dieses Mal am Malwettbewerb, der im Vorfeld des Festes organisiert wird, teilgenommen. Die Zeichnung des Gewinners wird traditionell als Vorlage für die Burg verwendet.
Siegerin wurde die sechsjährige Victoria Gomes Malho. Die hiermit jüngste Architektin in Luxemburg wollte mit ihrem Design hoch hinaus: Eine 16 Meter lange und 8 Meter hohe Burg sollte es sein – also noch imposanter als in den Vorjahren.
1.200 Holzpaletten, 80 Querbalken und ein paar 100 Tannenbäume benötigten die Helfer, um den Bau zu realisieren. Eine ganze Woche lang werkelten sie an der Burg.
Fliegende Weihnachtsbäume in Niederkorn
Neben dem Abbrennen der „schéinste Buerg zu Lëtzebuerg“ fand ein Weihnachtsbaum-Weitwurf-Wettbewerb statt. Hier gab es unterschiedliche Kategorien: Jeweils zehn Frauen, Männer und Jugendliche versuchten, den Baum so weit wie möglich zu werfen. Bei den Männern hatte am Ende Steve Badia aus Zolver die Nase vorne und erhielt einen Gastronomiegutschein.
Früher wurde das Burgbrennen vom lokalen Turnverein „La Liberté“ organisiert. In den vergangenen Jahren haben die Fußballer des Progrès Niederkorn mit der Hilfe weiterer örtlicher Vereine das Ruder übernommen. Ziel des neuen Organisationsteams ist es, der Tradition neuen Glanz zu verleihen.
Von Marc Gatti
Masslos übertrieben diese Burg.
1.200 Holzpaletten, 80 Querbalken !!! Holzpaletten sind chemisch imprägniert und dürfen nicht einfach so im Freien verbrannt werden.
Dem Kleingärtner verbietet man das Verbrennen einer Handvoll dürrer Äste.
Aber Fussballvereine haben ja Narrenfreiheit und Traditionen dürfen sich über alles hinwegsetzen.