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EditorialDer Einsatz von Bodycams trägt zur allgemeinen Sicherheit bei

Editorial / Der Einsatz von Bodycams trägt zur allgemeinen Sicherheit bei
 Foto: dpa/Sebastian Gollnow

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Ein Mensch kommt ums Leben. Gestorben an Schussverletzungen, die ihm im Rahmen eines Polizei-Einsatzes zugefügt wurden. Ob der Gebrauch der Dienstwaffe letzten Endes legitim war oder nicht: Die Prinzipien unseres demokratischen Rechtsstaates verlangen eine lückenlose Aufklärung der Ereignisse in Ettelbrück.

Das gebietet nicht nur der Respekt vor der Gesellschaft, zu der auch das Opfer und seine Angehörigen gehören. Sondern auch die Verpflichtungen des Staates gegenüber einem Beamten, der sich letztendlich gezwungen sah, in der Ausübung seiner Pflichten zur Dienstwaffe zu greifen und einen folgenreichen Schuss abzugeben, der einen Menschen das Leben kosten und die Existenzen zahlreicher weiterer Personen auf den Kopf stellen sollte.

Dieser Polizist hat genauso ein Recht auf die Unschuldsvermutung wie der Verdächtige, den die Beamten in Ettelbrück zu stellen gedachten. Ja, die Mühlen der Luxemburger Justiz mahlen langsam. Dennoch sollte man voreilige Schlüsse und eine rasche Verurteilung in den sozialen Netzwerken tunlichst vermeiden.

Unsere Gesellschaft kann es sich nicht erlauben, einen weiteren Ordnungshüter unter dem lautstarken Gebrüll der vox bovi auf dem digitalen Scheiterhaufen des multimedialen Zeitalters hinzurichten, bevor die Ermittlungen abgeschlossen sind. Auch wenn die tragischen Zwischenfälle von Lausdorn und Bonneweg in der Öffentlichkeit längst vergessen sind, dienen sie in Polizeikreisen immer noch als mahnendes Beispiel dafür, wie schnell Beamte von Behörden und Politik auf dem Trockenen sitzen gelassen werden, wenn die öffentliche Wahrnehmung des ausführenden Arms der Staatsmacht auch nur ansatzweise ins Wanken gerät.

Sollte man wirklich Menschen in aller Öffentlichkeit demontieren, die sich der Verteidigung der öffentlichen Ordnung verschrieben haben? Oder wollen wir wirklich, dass Beamte auch nur eine Sekunde zu lang überlegen, ob es sich lohnt, Mitmenschen zu verteidigen? Denn ohne den Ermittlungen vorgreifen zu wollen: In Ettelbrück waren auch zahlreiche Passanten anwesend, darunter viele Kinder und Jugendliche. Ein Umstand, der bei der Entscheidung des Beamten durchaus eine Rolle gespielt haben dürfte.

Polizisten bleiben in brenzligen Situationen oft nur zwei bis drei Sekunden, um weitere Schritte abzuwägen. In dieser Zeit müssen Beamte nicht nur entscheiden, ob vom Angreifer eine Lebensgefahr für sich und Umstehende ausgeht, sondern auch die möglichen Folgen des eigenen Handelns einschätzen.

Menschen, die dann noch einen gezielten Schuss in Arm oder Bein erwarten, um den Angreifer möglichst schadlos außer Gefecht zu setzen, beweisen nicht unbedingt große Sachkenntnis. Auch für trainierte Schützen ist ein solcher Schuss auf ein bewegliches Ziel unter voller Anspannung fast unmöglich. Das Messer aus der Hand schießen? Das gibt es nur im Film.

Eine Bodycam hingegen würde Polizisten in diesen Situationen zumindest die Gewissheit verleihen, dass sie später nicht unberechtigt für ihr Handeln verurteilt werden. Und wenn sie tatsächlich einen Fehler begangen haben, dann sollen sie auch dafür geradestehen.

Sully
3. August 2021 - 19.12

@HTK

"Jetzt warten wir auf die ersten Stimmen der „Freunde der Demokratie“,der Verfechter der „persönlichen Freiheit“ und der „Privatsphäre“,der „Datenschützer“ und „Radargegner“."

Staatsbeamte im Dienst haben keine Privatsphäre.
fragen Sie mal einen Fahrdienstleiter, Aufsichtsbeamte oder Fluglotsen.
Da werden sogar alle Gespräche zusätzlich aufgenommen, Telefon, Funk und Lautsprecherdurchsagen.
Privatsphäre gibt's zu hause und sogar da müssen Sie die Vorhänge zuziehen, denn vom Bürgersteig aus, darf jeder alles filmen was er sehen kann.
Da gilt Panoramafreiheit.

Claudette
3. August 2021 - 19.07

Nur wenn jeder Bürger, jederzeit eine Kopie von irgendwelchen Aufnahmen auf Anfrage bekommen kann, wie im Ausland.
Das sind Staatsbeamte im Dienst, da gibt's keine Privatsphäre.

Wieder Mann
3. August 2021 - 10.20

Lieber Eric Hamus , wer macht nicht Fehler in seinem Beruf ? Hauptsächlich unter Stress oder Falscheinschätzung , Wahrnehmung der Situation kann Mann/ Frau schnell einen Fehler machen . Sie wollen , man Fehler geradestehen muss.Wird diese Logik auch bei den Vorbildern der Nation , den Politiker angewendet? Als rezentes Beispiel , stand Frau Cahen gerade für unter ihrer Verantwortung begangenen Fehler? Ich könnte natürlich jetzt mit etlichen Politiker Beispielen weiterfahren , aber auch die Medien sprich Journalisten sich ihrer Macht des Wirtes bewusst sind , schon oft in der Welt zu Eskalationen, Gewaltausbrüchen, Diffamierungen beigetragen haben. Viele standen für Ihr Fehlverhalten nie gerade , man denke nur an das umstrittene BBC Interview mit Diana .Das Problem sind nicht Bodycams , das Problem unserer modernen Gesellschaft ist , die Täter , Verbrecher als arme Opfer, Verlierer , bedauernswerte Gesellen dargestellt , von den wahren Opfern keine Rede ist, die oft noch verantwortlich gemacht werden , sie zum Opfer wurden. Man denke nur an verschiedenen Argumentationen von Strafverteidiger in Sexualtäter Prozessen.

HTK
3. August 2021 - 9.28

Jetzt warten wir auf die ersten Stimmen der "Freunde der Demokratie",der Verfechter der "persönlichen Freiheit" und der "Privatsphäre",der "Datenschützer" und "Radargegner".
Sie wollen Schutz,aber keine Kontrolle.