Kopf des TagesDer Corona-Aufklärer – Virologe Christian Drosten informiert die Menschen

Kopf des Tages / Der Corona-Aufklärer – Virologe Christian Drosten informiert die Menschen
Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin, berät die deutsche Regierung Foto: Tobias Schwarz/AFP

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Virologe Christian Drosten informiert die Menschen

Christian Drosten ist derzeit einer der gefragtesten Männer in Deutschland. In Sachen Corona berät er die deutsche Bundesregierung. Derzeit hetzt er auf seinem Fahrrad von Ministerium zu Senatsstelle hin und her, wie er dem deutschen Sender NDR erzählte. Wenn er nicht die Regierung berät und zusammen mit Gesundheitsminister Jens Spahn Pressekonferenzen gibt, ist er in den Medien und im Internet als Aufklärer präsent. Mit seinen praktischen Tipps und verständlichen Informationen ist Drosten nah bei den Leuten. Er nimmt sich Zeit, alles ganz genau zu erklären.

Zu hören ist Drosten im Podcast „Corona-Update“ des NDR. Dort unterhält er sich täglich mehr als eine halbe Stunde lang mit Moderatorin Korinna Hennig über die neuesten Erkenntnisse, Präventionsmaßnahmen, Lösungen. Er gibt Beispiele aus seinem eigenen Leben, erklärt, wie er sich verhält, bei seiner Familie, bei seinen Mitarbeitern, übt seine Vorbildfunktion aus. Informationen, die er gibt, werden kurze Zeit später schon in den sozialen Netzwerken geteilt.

Drosten wurde 1972 in Lingen geboren und wuchs dort auf einem Bauernhof auf. Ab 1992 studierte er Chemietechnik und Biologie in Dortmund und Münster. Zwei Jahre später studierte er Humanmedizin an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. 2003 promovierte er mit summa cum laude zum Doktor der Medizin. In Frankfurt sammelte Drosten erste Erfahrungen am Institut für Transfusionsmedizin der Universitätsklinik, wo Blutspenden bereits in den 1990er-Jahren auf Viren, darunter HIV, getestet wurden. Bereits 2007 leitete er das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Zehn Jahre später wechselte er auf den Lehrstuhl für Virologie der Charité in Berlin. Eigenen Aussagen zufolge sind ihm fast 25 Mitarbeiter aus Bonn an das Institut in Berlin gefolgt.

Zusätzlich hat Drosten das Institut „Charité Global Health“ mit aufgebaut, dessen wissenschaftlicher Direktor er ist. Das Institut widmet sich Fragen der Gesundheit in einer globalisierten Welt. Drosten gehört zu den Mitentdeckern des SARS-Virus.

Im Januar haben Drosten und sein Team einen Test für das neuartige Coronavirus entwickelt, den sie weltweit zugänglich gemacht haben. Drosten setzt sich außerdem dafür ein, dass wissenschaftliche Daten frei zugänglich sind, und publiziert seine in Fachmagazinen, die die Artikel frei zugänglich ins Internet stellen (was durchaus nicht üblich ist).

Oft frage er sich, ob er sich in seiner Rolle wohlfühle, gestand Drosten im NDR-Gespräch. „Ich habe immer wieder Situationen, wo ich mich nicht mehr wohlfühle. Das kommt zum Beispiel zustande, wenn ich sehe, da wird in der Zeitung zum Beispiel auch aus diesem Podcast etwas zitiert, was aber nicht vollständig ist.“ Nicht umsonst nehme er sich eine gute halbe Stunde für den Podcast. Außerdem werde der Podcast zusätzlich transkribiert, damit man alles noch einmal genau nachlesen könne. Nun komme es aber vor, dass Informationen verkürzt und nicht im Kontext wiedergegeben würden. (Yves Greis)

Graucho
19. März 2020 - 22.42

Dann klopf den Panikmachern einmal auf die Finger.Aber auch denjenigen die sich nicht an die Mindestregeln halten.