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StandpunktDenkt och un d’Personal

Standpunkt / Denkt och un d’Personal
 Foto: Editpress/Alain Rischard

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Die CFL investiert zurzeit erhebliche Mittel in den Neubau von Strecken, in die Modernisierung von Bahnhöfen und Gleisanlagen. Dies ist absolut notwendig, da in dieser Hinsicht ein enormer Nachholbedarf besteht. Allerdings ist zu befürchten, dass, wenn die aktuellen Infrastrukturausbaumaßnahmen in Betrieb gehen, die diesbezüglichen Kapazitäten wiederum an ihre Grenzen stoßen. Wie in der Presse zu lesen stand, soll auch das administrative Gebäude am Bahnhofsplatz modernisiert und vergrößert werden, um 1.200 Mitarbeiter/innen Platz zu bieten.

All diese Investitionsvorhaben sind begrüßenswert, um den Menschen, die hier leben und arbeiten, jetzt und in Zukunft, einen sicheren und attraktiven öffentlichen Transport anzubieten. Ein wichtiges Element, um dieser Zielvorstellung gerecht zu werden, betrifft das Personal. Genügend, gut ausgebildete und motivierte Eisenbahner/innen sind der unverzichtbare Garant, um dieser Herausforderung gerecht zu werden. Dies betrifft im Infrastrukturbereich die vielen Baustellen, wo es gilt, diese termingerecht und unter Beachtung höchstmöglicher Sicherheitsmaßnahmen zum Abschluss zu bringen.

Rekrutierungsoffensive

In den Zügen, Bussen und Bahnhöfen gilt es, die Bus- und Zugbenutzer zu informieren, zu orientieren und für deren Sicherheit zu sorgen. Hier ist auch der zuständige Minister gefordert. Gleich nach Einführung des Gratistransports versprach der Minister, baldmöglichst mit den Gewerkschaften über ein Gesetzesprojekt betreffend den zukünftigen Dienstleistungsvertrag zwischen Staat und CFL-Gesellschaft zu diskutieren. Seitdem warten die Eisenbahnergewerkschaften auf ein solches Projekt. Dieser Dienstleistungsvertrag muss sicherstellen, dass alle Menschen, die hier leben und arbeiten, Anrecht auf einen sicheren und komfortablen öffentlichen Transport haben.

Dieser Vertrag muss eine Mindestbesetzung von Bahnhöfen und Zügen beinhalten. Alle Züge, die auf dem nationalen Netz verkehren, müssen wenigstens von einem Zugbegleiter besetzt sein. In längeren Zügen und zu gewissen Tageszeiten sollte eine Doppelbesetzung zur Regel werden. Die nationale Eisenbahngesellschaft wäre gut beraten, eine Rekrutierungsoffensive zu starten, um dem jetzigen und zukünftigen Personalbedarf gerecht zu werden. Der Erfolg einer solchen Kampagne ist maßgeblich abhängig vom Erscheinungsbild der Gesellschaft sowie von den Lohn- und Arbeitsbedingungen, die im Betrieb vorherrschen.

Frauen bei den Eisenbahnen

Erwähnen möchten wir in diesem Zusammenhang, dass die europäischen Eisenbahnunternehmen, die in der CER zusammengeschlossen sind, und die Gewerkschaften der Europäischen Transportarbeiterföderation am 5. November 2021 ein Sozialpartnerabkommen „Women in Rail“ unterzeichnet haben. Ziel dieses Abkommens ist, die Arbeits- und Anstellungsbedingungen für Frauen bei den Eisenbahnen im Sinne der Gleichberechtigung zu verbessern und damit die Bahnen als Arbeitgeberinnen für Frauen attraktiver zu machen.

Es bedurfte eines langen gewerkschaftlichen Kampfes, der allein vom Landesverband geführt wurde, bis die Frauen bei der CFL Zugang zum Statut und zu den verschiedenen Eisenbahnberufen erhielten. Es genügt auch nicht, ein europäisches Abkommen zu unterschreiben, welches die Frauenförderung bei den Bahnen beinhaltet. Ein solches Abkommen muss mit Leben gefüllt werden. Dies betrifft u.a. soziale Einrichtungen wie Kantinen und Kindertagesstätten.

32 Stunden sind genug

Auch angepasste Arbeitsbedingungen sind notwendig, damit Frauen und Männer Berufs- und Hausarbeit besser vereinbaren können. In diesem Zusammenhang sollte man beachten, dass es in der Regel Frauen sind, die Teilzeit arbeiten, nicht um mehr Freizeit genießen zu können, sondern um sich der Hausarbeit und der Betreuung von Kindern zu widmen. Teilzeitarbeit bedeutet weniger Lohn und im Alter kleinere Pensionen und Renten. Um dies zu verhindern, sollte die Regelarbeitszeit verkürzt werden, um es Männern und Frauen zu ermöglichen, neben der Berufsarbeit die Hausarbeit unter guten Bedingungen wahrzunehmen. 1970 wurde bei der Eisenbahn, im öffentlichen Dienst und in verschiedenen anderen Sektoren die 40-Stunden-Woche eingeführt.

Diese wurde im Jahr 1975 verallgemeinert. Seither hat es in allen Bereichen enorme Produktivitätssteigerungen gegeben. Eine generelle Arbeitszeitverkürzung müsste deshalb Eingang in die politische und soziale Agenda bei uns finden. Dies auch in Bezug auf die angekündigte Digitalisierung der Arbeitswelt und den damit verbundenen Arbeitsplatzabbau. Arbeitsbedingungen und Arbeitszeitreduzierung waren stets, neben Löhnen und Gehältern, ein wichtiges Anliegen der Gewerkschaften. Denn schließlich geht es hierbei um die Humanisierung der Arbeitswelt. Wenn früher der Slogan galt, 8 Stunden sind genug, so müsste heute, in Bezug auf die wöchentliche Arbeitszeit, der Slogan gelten: „32 Stunden sind genug“.

* Der Autor ist ehemaliger Präsident des FNCTTFEL-Landesverbands

Jimbo
11. März 2022 - 20.43

32Stonnen op fräiwelleger Basis,
ech well meng 40Stonnen schaffen!