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Projekt „Grid X“ in WickringenDas zukünftige Herz der Luxemburger Automobilbranche und -begeisterten

Projekt „Grid X“ in Wickringen / Das zukünftige Herz der Luxemburger Automobilbranche und -begeisterten
Blick auf die Großbaustelle in Wickringen – 6.000 Tonnen Stahl werden hier verbaut. Foto: Editpress/Tania Feller

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Wer in den letzten Monaten auf der Autobahn zwischen Luxemburg-Stadt und Esch unterwegs war, dem dürfte bei der Ausfahrt Wickringen/Steinbrücken eine riesige Baustelle aufgefallen sein. Nicht weniger als sechs Baukräne stechen ins Auge. Eine Reihe großer Gebäude ist am Entstehen. Worum es geht, wurde am Donnerstag erklärt.

Das Projekt, in das rund 200 Millionen Euro investiert werden, wurde von den Bau-Unternehmen Félix Giorgetti und Kuhn Construction entwickelt und finanziert. Auf einer Fläche von 42.000 m2 sollen eine ganze Reihe unterschiedlicher, doch zusammenpassenden Tätigkeiten, angesiedelt werden. Die Aktivitäten, die sich alle rund um das Thema Automobil und Lifestyle drehen, sind so groß wie das Projekt selber. Es geht vom Bau eines Hotels über ein Business-Center bis hin zu einem Museum. 

Das Grundstück selber habe man vor etwa 12 Jahren gekauft, erzählte Marc Giorgetti zum Ursprung des Projekts. Inspiration gefunden habe man bei den Standorten der deutschen Motorworld-Gruppe, die zu den beiden wichtigsten Partnern des Projekts zählt. Der zweite wichtige Partner ist das renommierte „Nationale Automobil-Museum“ aus Turin.

Für Automobilliebhaber „ist es ein Traum, der wahr wird“, sagte Projektleiter Roland Lammar. Am Donnerstag wurde „Grid X“ im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Mittelfristig, so die Erwartungen der Unternehmer hinter dem Projekt, werden hier täglich zwischen 500 und 800 Menschen arbeiten.

Wenn das „Grid X“ nun in rund zwei Jahren seine Tore für das Publikum öffnet, soll es wie ein Magnet für Automobilbegeisterte aus Luxemburg und der Welt wirken, so die Vision. Rund um das Thema soll alles an einem Ort zu finden sein. „Dort, wo Auto und Leidenschaft aufeinandertreffen“, wie Felix Giorgetti am Donnerstag erklärte. Es gelte „Synergien für die Mieter und für die Besucher zu bieten“ und die „Menschen zusammenzubringen“.

„Wo Auto und Leidenschaft aufeinandertreffen“

Künftig wird es hier möglich sein, traditionelle Autos, Motorräder, Sportwagen und Fahrräder sowie auch jedes erdenkliche Zubehör zu kaufen. In den rund 140 Räumlichkeiten, die auf dem Standort vermietet werden sollen, werden dann beispielsweise Anbeter von Autoversicherungen, von Leasing oder Autovermietung unterkommen. Etwa 10.000 m2 sind für Büros vorgesehen. Daneben soll es auch eine Werkstatt und eine Fahrschule geben. Doch nicht nur das: Auch alle möglichen Handwerksbetriebe, die personalisierte Leistungen und Waren anbieten, sollen sich hier dem Publikum zeigen können.

Des Weiteren ist viel Raum für Veranstaltungen und Ausstellungen vorgesehen. Rund 1.000 m2 sind beispielsweise für e-Sports und Renn-Simulatoren eingeplant. Auch Konferenzen, Produktvorstellungen und Hochzeiten sollen hier stattfinden können. Im eigenen Museum soll zudem, auch wenn ab 2035 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden dürfen, an die lange und erfolgreiche Geschichte des Automobils erinnert werden. Ausstellungen sollen gemeinsam mit dem Museum aus Turin organisiert werden. Die Möglichkeiten seien „schier unbegrenzt“, so Felix Giorgetti. Insgesamt 8.000 m2 sollen für Ausstellungen und Veranstaltungen zur Verfügung stehen können.

Insgesamt werde man versuchen, viele interessierte Menschen anzuziehen, um somit auch den Unternehmern, Geschäften und Ausstellern vor Ort potenzielle Kunden zu bringen. Mehr als 1.000 Parkplätze sind für die Besucher vorgesehen. Langfristig gesehen soll das Zentrum auch die geplante schnelle Tram Luxemburg – Esch sowie an einen Fahrradweg angebunden werden.

Firmen, Geschäfte, Ausstellungen und Essen

Andere Räume sind für Unternehmen: Professionelle aus der Branche sollen sich treffen können, und gemeinsam neue Ideen entwickeln. Rund 900 m2 sind für ein Business-Center eingeplant. Als sogenannte „Pop-up-Stores“ sollen sich auch junge Firmengründer hier erst dem Publikum vorstellen können und später dann entscheiden, ob sie beispielsweise Mieter werden wollen.

Hinzu kommt noch ein eigenes Hotel mit 140 Zimmern und einigen Studio-Wohnungen für Gäste, die länger bleiben wollen. Weiter ergänzt wird der Standort mit Fitnesszentren sowie mit 16 unterschiedlichen Ess-Möglichkeiten und Restaurants. Ein Teil von ihnen soll in einem „Food-Inkubator“ untergebracht werden und alle sechs Monate ausgewechselt werden.

Für die Unternehmensgruppe Giorgetti mit seinen rund 2.000 Mitarbeitern steht „Grid X“ für den Aufbau eines neuen Geschäftsfeldes, „Hospitality“. „Ein Meilenstein für die Firma“, so Marc Giorgetti. Auf dem Dach des „Grid X“ ist des Weiteren auch die Errichtung einer 4.000-m2-Solaranlage vorgesehen. Die Eröffnung ist für September 2024 geplant.

Eine Konkurrenz für das staatlich unterstützte „House of Automobil“ in Colmar-Berg sei „Grid“ nicht, wie Alex Giorgetti gegenüber dem Tageblatt erklärte. Beim Familienunternehmen zählt er, wie auch Felix Giorgetti, zur vierten Generation. „Die beiden Projekte ergänzen sich“, sagt er weiter. Während in Colmar-Berg eher die Unternehmen und ihr fachtechnisches Wissen im Fokus stehen, so sei „Grid X“ auf Publikum ausgerichtet. Beispielsweise könne man in Wickringen der Öffentlichkeit dann zeigen, welch beeindruckendes Wissen und Technik die Luxemburger Automobilbranche hat.

So soll der Standort in naher Zukunft aussehen
So soll der Standort in naher Zukunft aussehen Illustration: Grid X
Der künftige Blick von der Autobahn aus
Der künftige Blick von der Autobahn aus Illustration: Grid X
Luftaufnahme der Großbaustelle in Wickringen
Luftaufnahme der Großbaustelle in Wickringen Foto: Grid X
Vertreter der Familie Giorgetti
Vertreter der Familie Giorgetti Foto: Christian Muller
Paul Giorgetti, Marc Giorgetti und Roland Kuhn
Paul Giorgetti, Marc Giorgetti und Roland Kuhn Foto: Editpress/Tania Feller

Ujheen
12. Juni 2022 - 9.04

@ marc Éventuell och net, nächst Joer si Walen ?

marc
11. Juni 2022 - 9.12

Dann wird Bausch wohl die Eröffnungsrede halten....

Grober J-P.
11. Juni 2022 - 9.03

Herrlich, was wird dort dann produziert?