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Der große Tageblatt-RückblickDas waren die JPEE 2023

Der große Tageblatt-Rückblick / Das waren die JPEE 2023
Die Stimmung beim Basketballfinale dürfte allen Beteiligten noch lange nach den 19. JPEE in Erinnerung bleiben

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Es wurde gejubelt, gelacht, aber auch geweint: Bei der 19. Ausgabe der Spiele der kleinen Staaten holte die Luxemburger Delegation 66 Medaillen. Das Tageblatt kommt in seinem Foto-Rückblick noch einmal auf die prägenden Momente der Wettkampfwoche zurück. 

Tag 1

Der prominente Gast brachte Fachwissen mit
Der prominente Gast brachte Fachwissen mit

Die Squash-Kenntnisse des Grand-Duc hatten bei den Sportlern bleibenden Eindruck hinterlassen. Selbst ein Bodyguard des Staatsoberhauptes konnte der Presse bei einem kurzen Gespräch ein paar Details aus dem Regelwerk liefern. Sandra Denis hat in jeder ihrer Kategorien Bronze geholt (Einzel, Doppel, Mixed-Doppel) und gehört damit auch zu den erfolgreichsten Medaillensammlerinnen der Delegation. Pech hatte Hoffnungsträger Amir Samimi, der es nicht in den Final-Block der Herren geschafft hatte.

Raphaël Calzi und Alex Knaff
Raphaël Calzi und Alex Knaff

Nur ein paar Meter von der Squash-Halle entfernt lief die FLT-Auswahl zu Hochtouren auf. Raphaël Calzi und Alex Knaff sowie Eleonora Molinaro und Marie Weckerle konnten gemeinsam fünf Siege an den beiden ersten fünf Tagen feiern. Zum ganz großen Wurf reichte es trotz zweier Finalteilnahmen aber nicht. Die Tennisspieler holten zweimal Silber und zweimal Bronze.

Unter dem Slogan „Shine your light“ wurden die JPEE nach Sonnenuntergang feierlich eröffnet. Eric Glod und Nadia Mossong waren vom COSL als Fahnenträger ausgewählt worden – beide holten übrigens eine Goldmedaille. Nach dem traditionellen Einmarsch der Delegationen ging es mit Tanzeinlagen, Kultur und ein paar Worten der Offiziellen weiter. Gekrönt wurde der Abend mit einem Feuerwerk.

Tag 2

Judoka Claudio dos Santos und Trainer Jasper Huitsing
Judoka Claudio dos Santos und Trainer Jasper Huitsing

Der Dienstagmorgen ist traditionell der erste Wettkampftag der Judokas. Dort gab es aber ein hartes Erwachen: Favorit Claudio dos Santos kassierte gleich in der ersten Runde eine Niederlage. Ebenso glücklos waren Bilgee Bayanaa, Monique Kedinger und Geoffrey Brisoux. Lichtblick war die Finalteilnahme von Anneta Mosr – doch es reichte nicht für Gold. Zu allem Überfluss brach sich Nesthäkchen Lena Schmit nach 20 Sekunden einen Finger und fiel für die Team-Wettbewerbe aus. Dort lief es mit Doppel-Silber für die Frauen und Männer aber definitiv besser.

Die schnellste Dame Luxemburgs: Patrizia Van der Weken
Die schnellste Dame Luxemburgs: Patrizia Van der Weken

Über drei Tage verteilt fanden die Leichtathletik-Disziplinen statt. Die besten FLA-Athleten zeigten definitiv Klasse. Patrizia Van der Weken lief Landesrekord, der wurde aber aufgrund des Windes nicht gewertet. Obschon demnach nur ein U20-Landesrekord (David Wallig) zustande kam, hat sich das Team in bester Verfassung präsentiert. Selbst Olympiateilnehmer Charles Grethen war sich nicht zu schade, ein Höhentrainingslager zu unterbrechen und über 1.500 Meter auf Malta zu starten. Ein bisschen ärgerte er sich schon über Silber, der Fokus liegt allerdings auf größeren Aufgaben, wie etwa nächste Woche beim Diamond Meeting in Oslo.

Florian Frippiat genoss den Moment der Aufmerksamkeit
Florian Frippiat genoss den Moment der Aufmerksamkeit

Die FLNS-Delegation hat drei ihrer Aushängeschilder im vergangenen Jahr in den Ruhestand verabschiedet. In der Endabrechnung fehlten die Goldmedaillen von Raphaël Stacchiotti, Julie Meynen und Monique Olivier. Bei den Frauen wird es noch dauern, bevor man von einer Wachablösung reden kann. Die Männer hingegen haben auf ihren Paradestrecken abgeliefert. Florian Frippiat war der Erste, der Gold überreicht bekam – von keinem Geringeren als dem Großherzog. Julien Henx, Max Mannes, Remi Fabiani und Pit Brandenburger holten im Laufe der Woche ebenfalls Einzelgold.

Tag 3

Die Damen fuhren ohne Sieg nach Hause, haben jedoch einiges an Erfahrung dazugewonnen
Die Damen fuhren ohne Sieg nach Hause, haben jedoch einiges an Erfahrung dazugewonnen

Zum allerersten Mal im JPEE-Programm war das Siebener-Rugby, dessen Turnier am dritten Wettkampftag begann. Auf dem Platz herrschte an beiden Turniertagen eine ganz besondere Atmosphäre des Respekts und Fairplay. In entgegengesetzte Richtungen ging es allerdings beim Klassement zu: Die Damen landeten auf Platz vier, die Herren auf Platz eins. Bei den Sportarten, die wirklich großen Elan aus dieser Premiere mitnehmen könnten, steht Rugby definitiv an vorderster Front.

Lena Bidoli mit ihrem jüngsten Fan
Lena Bidoli mit ihrem jüngsten Fan

Es war die positive Überraschung der Woche: das Gold von Trapschützin Lena Bidoli. Die 29-Jährige, die erst vor zwei Jahren auf diese Sportart aufmerksam wurde, behielt im „Shoot-out“ gegen die Silber- und Bronzemedaillengewinnerin der Olympischen Spiele (eine San-Marinesin) die Nerven und sicherte sich die erste JPEE-Goldmedaille ihrer Karriere. Im Doppel-Trap hat Kollege Lyndon Sosa die zweite Medaille (Bronze) geholt.

Luka Mladenovic und Eric Thillen trösten Eric Glod
Luka Mladenovic und Eric Thillen trösten Eric Glod

Freud und Leid lagen an diesem Tag sehr eng beieinander. Vom Schießstand ging es in die Tischtennishalle. Im Finale des Team-Wettbewerbs lag Luxemburg vor dem Doppel mit 0:2 gegen Malta in Rückstand. Dann kämpften sich Eric Glod und Luka Mladenovic zurück ins Match. Im entscheidenden fünften Spiel ging es über fünf Sätze, bei denen der Luxemburger Meister zwei Matchbälle ungenutzt ließ. Möglicherweise der bitterste Moment der ganzen Woche. Umso beeindruckender die Reaktion der FLTT-Spieler, die sich am nächsten Tag Gold im Doppel holten. 

Joé Kalmes, DJ Wilson, Philippe Gutenkauf und Alex Laurent unterstützen Tessy Gonderinger beim Anfeueren ihrer Tischtenniskollegen
Joé Kalmes, DJ Wilson, Philippe Gutenkauf und Alex Laurent unterstützen Tessy Gonderinger beim Anfeueren ihrer Tischtenniskollegen

Das einzige Spiel, das sich die Basketball-Herren aufgrund des straffen Programms bei dieser JPEE-Ausgabe ansehen konnten, war das Team-Finale der Tischtennisspieler. Für die gewohnt gute Stimmung sorgten die FLBB-Männer dennoch.

Tag 4

Marie Weckerle musste sich nach ihren Matches in Malta ihren Uni-Büchern widmen
Marie Weckerle musste sich nach ihren Matches in Malta ihren Uni-Büchern widmen

Vor ihrer mündlichen Prüfung, die in dieser Woche an der „Sciences Po“ in Geopolitik ansteht, trat Marie Weckerle noch in Malta an. Im Einzel musste sich die Tennisspielerin, die vor wenigen Wochen ihre ersten Weltranglistenpunkte gesammelt hat, im Halbfinale einer maltesischen Spielerin geschlagen geben. Am Ende gab es neben Bronze aber auch noch Silber im Doppel mit Eléonora Molinaro.

Cathy Schmit, Lisa Jablonowski, Nadia Mossong und Bridget Yoerger feierten souveränes Premierengold
Cathy Schmit, Lisa Jablonowski, Nadia Mossong und Bridget Yoerger feierten souveränes Premierengold

Die „Golden Girls“ lieferten die wohl beeindruckendste Leistung dieser Woche ab. An beiden Turniertagen des 3×3-Basketball kassierten die luxemburgischen Routiniers nicht mehr als acht Zähler und sicherten sich bei der Premiere dieser Disziplin auf Anhieb Gold. Pech hatten die Männer, die sich Zypern im Endspiel knapp mit 21:20 geschlagen geben mussten. Nach dem Finale der Tischtennis-Herren das zweite große Drama dieser Spiele.

Ein Mann, auf den in puncto Medaillen Verlass ist: Bob Bertemes
Ein Mann, auf den in puncto Medaillen Verlass ist: Bob Bertemes

Mit zwei Medaillen im Gepäck verabschiedete sich Bob Bertemes von den Spielen der kleinen Staaten, denn die 19. Auflage in Malta soll seine letzte gewesen sein. Im Kugelstoßen konnte er mit 20,51 Metern seinen eigenen JPEE-Rekord zwar nicht verbessern, dennoch stand am Ende souverän Gold zu Buche. Am ersten Wettkampftag der Leichtathleten hatte er im Diskuswerfen noch Silber gewonnen.

Tag 5

Tim Ferber und Sportdirektor Gaëtan Holderbeke
Tim Ferber und Sportdirektor Gaëtan Holderbeke

Einen Tag auf offenem Meer erlebte Fotografin Mélanie Maps, als sie die Eindrücke der zweite Runde der Segler einfing. Die drei Sportler waren zum ersten Mal gemeinsam unterwegs, nachdem sich der Verband erst vor anderthalb Jahren neu aufgestellt hatte. Großartige Werbung gemacht und „viel gelernt“ habe man an den vier Wettkampftagen, erklärte Sportdirektor Gaëtan Holderbeke, der dennoch etwas enttäuscht über das Gesamtergebnis seiner Starter war. 

Feierten ihren Turniersieg gebührend: die luxemburgischen Rugby-Herren
Feierten ihren Turniersieg gebührend: die luxemburgischen Rugby-Herren

Ohne Niederlage beendeten die Rugby-Herren ihr Turnier in Malta und durften sich bei ihrer ersten Teilnahme gleich über die Goldmedaille freuen. Und dass diese Jungs nicht nur hart spielen können, sondern auch in Sachen Stimmung ganz vorne mitmischen, unterstrichen sie in dieser Woche.

Konnte sich auch bei den JPEE 2023 in Malta über Gold freuen: der Routinier im Schwimmteam, Julien Henx
Konnte sich auch bei den JPEE 2023 in Malta über Gold freuen: der Routinier im Schwimmteam, Julien Henx

Zweimal Gold gab es noch einmal am letzten Wettkampftag der Schwimmer. Während Remi Fabiani über 50 Meter Rücken siegte, schlug Julien Henx auf seiner Paradestrecke, den 50 Meter Schmetterling, als Erster an. Mit achtmal Gold verabschiedete sich die FLNS aus Malta und für Henx geht es weiter mit einer Trainingswoche mit Weltmeister Ben Proud.

Tag 6

Die Basketballherren mit der historischen ersten Goldmedaille
Die Basketballherren mit der historischen ersten Goldmedaille

Die Basketballherren sorgten für den perfekten Abschluss der JPEE 2023. Im Hexenkessel in Ta’Qali behielten Alex Laurent und Co. in der Schlussphase einen kühlen Kopf und besiegten das Heimteam. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Kleinstaatenspiele, dass die FLBB-Männer Gold holten.

Pushten die FLBB-Herren zu Gold: der luxemburgische Fanblock, der für eine ausgezeichnete Stimmung sorgte
Pushten die FLBB-Herren zu Gold: der luxemburgische Fanblock, der für eine ausgezeichnete Stimmung sorgte

Am letzten Tag kam ein Großteil der luxemburgischen Delegation zusammen, um die FLBB-Herren anzufeuern. Der kleine Fanblock machte sich in der rappelvollen Basketballhalle immer wieder bemerkbar und pushte sein Team zum emotionalsten Gold dieser Spiele.

Die luxemburgische Delegation bei der Abschlussfeier am Samstag
Die luxemburgische Delegation bei der Abschlussfeier am Samstag

Nach dem Basketballfinale war in Malta Partystimmung angesagt, und bei der Abschlussfeier in Floriana die Stimmung dementsprechend gut. „See you in Andorra 2025.“