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EditorialDas Virus wird sich seinen Weg bahnen

Editorial / Das Virus wird sich seinen Weg bahnen
Ein überfüllter Strand, wie hier in Spanien, wird nicht unbedingt dazu beitragen, die Infektionszahlen in Schach zu halten Foto: SOPA Images via ZUMA Wire/dpa/Jesus Merida

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Wochenlang hatten sich die Infektionszahlen in Luxemburg auf einem Tiefpunkt eingependelt. Die allgemein niedrige Inzidenz spiegelte sich auch in den Schulen wider. Dort neigt sich gerade ein turbulentes Schuljahr dem Ende zu. Je nach Lyzeum sind es nur noch wenige Tage, in der Grundschule noch eine Woche.

Doch sich in ruhigen Gewässern in die Sommerferien zu verabschieden, das würde diesem sehr ungewöhnlichen Schuljahr wohl nicht gut zu Gesicht stehen. Am Mittwoch bestätigte die Wochenrückschau der „Santé“ die Befürchtung, dass das Virus seine Präsenz in Luxemburg wieder massiv ausgebaut hat. Die Zahl der positiven Fälle nahm um satte 635 Prozent innerhalb einer Woche zu, trotz weniger Tests. Premier Xavier Bettel ist einer dieser Infizierten. Er liegt seit Sonntag im Krankenhaus.

Die größte Steigerung bei der Inzidenzquote stellte man in der Alterskategorie der 15- bis 29-Jährigen fest. Es ist jene Kategorie, die bislang am wenigsten durchgeimpft wurde. Gut also, dass das Schuljahr nun zu Ende geht? Vor allem in den Bildungseinrichtungen tummeln sich täglich junge Menschen, von denen die wenigsten geimpft sind und die deshalb ein potenziell hohes Risiko haben, sich das Virus einzufangen. Aber geschlossene Schulen schützen nicht unbedingt vor dem Virus.

Vor einer Woche, als die Infektionszahlen noch sehr niedrig waren, hatte Bildungsminister Claude Meisch für die nächste „Rentrée“ in Aussicht gestellt, die Maskenpflicht an den Schulen eventuell auszusetzen und nur punktuell dort einzuführen, wo das Virus präsent ist. Viele wünschen sich eine normale „Rentrée“ und wollen die Maske am liebsten definitiv an den Nagel hängen. Das ist verständlich, aber bei steigenden Infektionszahlen doch eher kontraproduktiv.

Denn das Virus wird sich seinen Weg bahnen. Und zwar dorthin, wo es weiter seiner existenziellen Sinnhaftigkeit nachgehen kann, nämlich dem Infizieren. Und das sind die Orte, wo sich viele Ungeimpfte, allen voran junge Menschen, begegnen. Schulen, die sich in der Sommerpause befinden, wird das Virus einfach links liegen lassen. Aber es wird sich nicht davon abhalten lassen, weiter seine Opfer zu suchen. Nämlich außerhalb der schulischen Einrichtungen. In der Freizeit. Im Urlaub.

In diesem Sinne fällt im Wochenrückblick auf, dass bei den Infektionsquellen eine Verschiebung stattgefunden hat. Lange Zeit führte der Familienkreis diese Statistik an. Seit vergangener Woche steckt man sich in Luxemburg aber nicht mehr in erster Linie zu Hause, sondern bei Freizeitbeschäftigungen an. Auf diese Infektionsquelle gehen ein Drittel aller Ansteckungen zurück. Die Schule ist dagegen weit abgeschlagen mit knapp 4 Prozent. Die Statistik erfasst allerdings die Tage nach Nationalfeiertag. Dort sind besonders viele Menschen sogenannten Freizeitbeschäftigungen nachgegangen. Das treibt die Zahlen in dieser Kategorie in die Höhe.

Und wie wird es zur „Rentrée“ im Herbst aussehen? Wird sich der aktuelle Trend fortsetzen oder gar verstärken? Oder ist die Kurve bis dahin wieder abgeflacht? Prognosen sind schwierig. Allerdings ist eine Sache relativ sicher: Einen zugelassenen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren wird es bis Mitte September wahrscheinlich nicht geben. Die sanitären Maßnahmen bei der „Rentrée“, insbesondere in der Grundschule, sollten dem unbedingt Rechnung tragen. Eines spielt den Lockerungen allerdings in die Karten: Bis September werden die allermeisten Eltern vollständig geimpft sein. Somit können Übertragungsketten zumindest zwischen Schule und Zuhause etwas eingedämmt werden.

Pipi Pirat
8. Juli 2021 - 10.22

Ich mache mir die Welt wie es mir gerade passt, mit manipulierten Zahlen und Statistiken....und den dazu gehörenden Empfehlungen!

HTK
8. Juli 2021 - 10.19

Es sind ja nicht nur die Strände die überfüllt sind. Das Flugzeug,die Disco,die Hotels, die Restaurants ,die Märkte usw. Man sieht also,es hängt vom Einzelnen ab wie wir aus der Sache herauskommen.