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Das Sympathie-Ministerium – Sport in der Politik

Das Sympathie-Ministerium – Sport in der Politik

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Sport steht vor allem für positive Emotionen, wie noch am Donnerstagabend im Stade Josy Barthel zu sehen war. Wohl auch deshalb zeigten sich dort, so kurz vor den Wahlen, wieder viele Politiker, die man sonst nicht unbedingt bei einem Fußballspiel erwartet. Sport ist also nicht nur dem Nation-, sondern auch dem eigenen Branding förderlich.

Es gibt sicherlich unangenehmere und schwierigere Themenfelder für Politiker als den Sport. Werden Projekte umgesetzt, steht man gut da, wird nichts umgesetzt, regen sich ohnehin nur die Leute auf, die auch sportinteressiert sind. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich hinter den Kulissen der großen Parteien bereits der/die eine oder andere Kandidat beziehungsweise Kandidatin für das Amt des Sportministers interessieren. Andere Ministerien stehen öfter im Kreuzfeuer der Kritik, was aber nicht bedeutet, dass die Erwartungen an das Sportministerium nicht auch hoch wären. Das Bewusstsein für körperliche Betätigung ist größer geworden. Der Sport hat seinen Platz in der Gesellschaft. COSL-Präsident André Hoffmann sprach von einem Momentum, das es nun zu nutzen gelte.

Hat die Politik dieses Momentum herbeigeführt oder aber nur davon profitiert? Schwer zu sagen. Fakt ist aber, dass sich der Sport in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt hat. Im Hochleistungssport ist Luxemburg dabei, den Abstand zur Weltspitze langsam, aber sicher zu reduzieren, und das neu gegründete «Luxembourg Institute for High Performance in Sports», kurz LIHPS, soll dafür sorgen, dass dieser Trend fortgesetzt wird.

Auch in Sachen Sportinfrastruktur kommt Luxemburg so langsam voran, das nationale Fußball- und Rugbystadion befindet sich im Bau und sogar für das Velodrom gibt es ein fertiges Projekt, das zeitnah umgesetzt werden soll. In puncto Bewegungserziehung bei Kleinkindern ist ebenfalls ein Fortschritt zu erkennen. Klingt nach heiler Sportwelt, jedoch darf man nicht vergessen, dass Luxemburg teilweise weit hinterherhinkt. Und auch heute bleibt vieles noch recht vage.

Die Minister Claude Meisch und Romain Schneider haben zwar ein Konzept für Bewegungserziehung bei Kleinkindern vorgestellt und die Probleme ausgemacht. Lösungen hat man allerdings noch nicht für jeden Punkt gefunden. Zum Beispiel beim Transport von Kindern aus den «Maisons relais» zum Vereinstraining. Für diesen Punkt ist die Ausarbeitung eines Konzeptes vorgesehen. Zudem ist die finanzielle Unterstützung in Anbetracht der stetig steigenden Ansprüche immer noch nicht ausreichend. Eine Lösung für den Rückgang der Zahl freiwilliger Helfer steht ebenfalls noch aus. Während die Betreuung der Athleten professionalisiert wird, muss die Anti-Doping-Agentur weiterhin versuchen, mit ihren bescheidenen Mitteln über die Runden zu kommen, womit man droht, die Glaubwürdigkeit des Sports hierzulande zu gefährden. Vereinzelt haben die Parteien in ihren Wahlprogrammen zwar Lösungsansätze präsentiert, doch im Großen und Ganzen bleiben sie vage. Einig sind sich aber alle, dass der Sport weiterhin gefördert werden muss. Das klingt ja auch gut.

Eine ausführliche Bilanz über den Luxemburger Sport finden Sie hier. 

Tom
24. September 2018 - 8.35

Ich verstehe bis heute nicht, wieso unser Luxemburg noch ein Velodrom braucht. Dieses Geld wäre mit Sicherheit in andere Projekte besser investiert gewesen...Ein Wahnsinn in der größter Krisis.

roger wohlfart
25. August 2018 - 13.02

Was kann ein Sportsminister schon gross falsch machen? Niemand verlangt von ihm die Tour de France zu gewinnen oder Weltmeister zu werden!