Überwältigt sei er gewesen, als Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol ihn an der Hand zu seinem Sessel geleitete und sich dafür bedankte, dass Moyen den langen Weg von seinem Wohnort Toronto nach Seoul gefunden hatte. „Dank ihres Kampfes konnten wir 1953 den Waffenstillstand unterschreiben. Dank ihres Kampfes konnte sich Südkorea wirtschaftlich entwickeln“, sagte der Präsident zum Abschluss des gut viertelstündigen Gesprächs, in dem Premierminister Xavier Bettel größtenteils den Übersetzer gab.
Ich habe mich in diesem Moment ganz klein gefühlt. Von so einem Mann, immerhin dem Präsidenten des Landes, dermaßen anerkannt zu werden, das ist wirklich tief gegangen.
Zum Abschied schüttelte Yoon Suk-yeol dem Koreakrieger aus Luxemburg minutenlang die Hand, was diesen sichtlich berührte. „Ich habe mich in diesem Moment ganz klein gefühlt“, sagte Moyen hinterher. „Von so einem Mann, immerhin dem Präsidenten des Landes, dermaßen anerkannt zu werden, das ist wirklich tief gegangen“, so der 92-jährige, der die Reise mit seinem Sohn Joseph und seiner Enkelin Charlotte Rose Youngson angetreten war.
Xavier Bettel sollte es später auf den Punkt bringen: „Die Anerkennung und der Respekt, die uns Luxemburgern hier in Südkorea entgegengebracht werden, haben wir nicht uns, sondern Ihnen zu verdanken“, sagte er in Richtung Moyen. Da noch Potenzial zum Ausbau der bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern bestehe, wird Luxemburg im November eine Botschaft in Seoul eröffnen. Außerdem lud Bettel Yoon Suk-yeol nach Luxemburg ein. Eine Einladung, der der südkoreanische Präsident nachkommen will. Zudem wird am Mittwoch eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in der sogenannten „Quantenkommunikation“ zwischen beiden Ländern unterschrieben.
Honorarkonsul Hong Young-chul und sein Sohn Hong Seok-pyo hatten am frühen Nachmittag die Luxemburger Delegation empfangen. Am Mittwoch und Donnerstag steht dann das 70-jährige Jubiläum des Waffenstillstands im Mittelpunkt des Besuchs. Zur Luxemburger Delegation gehören neben Léon Moyen auch Familienmitglieder von Moyens Kameraden Joseph Flammang und Gilbert Hauffels an.
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