„C’est ça ou rien“ – Die Radsport-Landesmeisterschaften werden von fünf Vereinen organisiert

„C’est ça ou rien“ – Die Radsport-Landesmeisterschaften werden von fünf Vereinen organisiert

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Die diesjährigen Landesmeisterschaften im Radsport, die morgen mit dem Zeitfahren auf dem Plateau du Col de l’Europe in Differdingen beginnen, werden von gleich fünf Vereinen aus dem Süden unseres Landes veranstaltet. Das Tageblatt hat sich im Vorfeld mit den Verantwortlichen der Klubs unterhalten.

Von Luc van den Bossche

LG Belval, CCI Differdange, LC Kayl, CC Mondercange, LP Schifflange: Sie alle haben an einem Strang gezogen, um die diesjährige Ausgabe des traditionellen „Championnat national“ der FSCL zu organisieren. Den Auftakt macht das Zeitfahren in Differdingen. Die Straßenrennen in den einzelnen Kategorien werden derweil am Samstag und Sonntag in der Gemeinde Sanem, genauer „um Scheierhaff“ in Zolver, nur einen Steinwurf vom Kulturzentrum „Artikuss“ entfernt, starten.

Elf Vertreter der fünf Vereine – drei aus Schifflingen und jeweils zwei aus den anderen Klubs – bilden das Organisationskomitee. Etwa drei Monate hatten sie Zeit, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Oft arbeiteten die Mitglieder bis 2.00 Uhr nachts an der Planung. Als Headquarter fungiert das „Centre associatif“ in Schifflingen. Harte Arbeit, aber dank der guten Zusammenarbeit sei der Zeitdruck kein Thema gewesen, so der allgemeine Tenor. „Dass das bislang alles so reibungslos abgelaufen ist, ist vor allem das Verdienst von Giulio Allegrini, Alex Feltz, Gab Gatti und Viviane Palzer“, sagt Raymond Stoffel vom LC Kayl.

Es fehlt an freiwilligen Helfern

Es ist das erste Mal, dass fünf Vereine und nicht wie bislang ein einziger die Landesmeisterschaften organisieren. Der Grund: Für einen Klub allein ist es nicht mehr machbar, ein Event solchen Ausmaßes auszurichten, denn es gibt zu wenige Freiwillige und die Kosten sind zu hoch. Hinzu kommt, dass es nicht möglich ist, Eintrittsgeld zu verlangen. Der Verkauf von Getränken, Gegrilltem oder Broschüren gelten demnach als die einzige Einnahmequelle.

„Es geht uns nicht ums Geld, dennoch müssen wir schauen, dass wir die anfallenden Kosten gedeckt bekommen“, so der Komiteevorsitzende Giulio Allegrini. Für ihn ist es eine Herzensangelegenheit. Ziel sei es, dass die Landersmeisterschaften dieses Jahr ein richtiges Volksfest werden. Und dank des schönen Wetters sieht es in dieser Hinsicht gar nicht mal so schlecht aus. Die Veranstalter rechnen mit insgesamt 1.500 bis 2.000 Besuchern über die drei Tage. Und für die liegen etwa 4.000 Luxringer bereit.

Was die Teilnehmerzahlen angeht, ist man mehr als zufrieden. Allein für das Zeitfahren in Differdingen haben sich fast 100 Radsportler angemeldet. „Die Meisterschaften sind das einzige Rennen des Landes, an dem alle luxemburgischen Radsportprofis teilnehmen“, sagt Giulio Allegrini stolz. Im Mittelpunkt stehen für ihn die Menschen. Neben den Teilnehmern und den Besuchern sind das vor allem die zahlreichen freiwilligen Helfer, ohne die ein solches Event nicht zu schaffen wäre. Als Dankeschön ist sogar eine Feier für sie vorgesehen.

Was die Streckenauswahl anbelangt wurde versucht, den Autoverkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen und so viele Kilometer wie möglich über Landstraßen und Fahrradwege verlaufen zu lassen.

In einem Punkt sind sich die Organisatoren einig: Die Zusammenarbeit hat sich gelohnt. Für alle war von Anfang an klar: „C’est ça ou rien!“ Jetzt heißt es, auf den Startschuss warten und mitfiebern. Und vielleicht macht dieses Modell ja Schule.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Chris Schleimer.

Projekt mit Zukunftspotenzial: Die Radsport-Landesmeisterschaften