Luxemburg ist ein Camping-Land. Das Großherzogtum ist nicht nur für die Qualität seiner Campingplätze und seine alternativen Unterkünfte bekannt, sondern auch für die außergewöhnlichen Orte, an denen sie zu finden sind. In den letzten zwei Jahren wurden die Campingplatzbetreiber allerdings hart durch die Pandemie und die Hochwasserkatastrophen getroffen. Dieses Jahr scheint sich die Branche wieder erholt zu haben. Eine Umfrage des Campingverbandes Camprilux unter seinen Mitgliedsbetrieben ergab, dass der Großteil der Betreiber in diesem Sommer das Niveau vom gleichen Zeitraum 2019 erreichen beziehungsweise sogar übersteigen konnte. Der Grund: Das sonnige Wetter habe die Nachfrage an Camping- und Outdooraktivitäten wiederbelebt.
Auch der Campingplatz „Camping Ettelbruck“ konnte sich dieses Jahr wieder über mehr Touristen freuen. „In Ettelbrück gingen die Zahlen seit der Krise zurück, dieses Jahr hatten wir allerdings das Doppelte an Übernachtungen im Vergleich zum vergangenen Jahr“, sagte ein Sprecher des Campingplatzes in Ettelbrück gegenüber dem Tageblatt. Von der Energiekrise sei der Platz insgesamt weniger betroffen, da „Camping Ettelbruck“ über die Gemeinde laufen würde und diese sich somit um die Kosten kümmere.
Durch die strengeren Reiseauflagen in der Saison 2021 seien ausländische Gäste weniger nach Luxemburg gekommen. Eine Ausnahme waren allerdings die Deutschen. „Wir hatten letztes Jahr vermehrt deutsche Besucher auf unserem Campingplatz, weil in Luxemburg die Einschränkungen der Pandemie früher als in Deutschland gelockert wurden“, erläutert der Sprecher vom Campingplatz Ettelbrück. Dieses Jahr seien vor allem Gäste aus den Niederlanden und Großbritannien zurückgekehrt. Unter den Besuchern in Luxemburg hätten auch vermehrt Gäste aus Spanien, Dänemark, Schweden, Frankreich, Norwegen und der Schweiz ihren Weg in das Großherzogtum gefunden, heißt es in einer Pressemitteilung von Camprilux.
Höhere Energiekosten, Personalmangel und Dürre
Die guten Besucherzahlen führten laut Campingverband allerdings nicht zu mehr Gewinn für die Platzbetreiber. Das Problem: Die erhöhten Energiekosten hätten sogar für weniger Ertrag gesorgt. Zudem meldet Camprilux, dass die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt es den Betreibern erschwere, ausreichend Personal zu finden. Die Personalknappheit führe folglich zu einer Eingrenzung des Angebots. Manche Campingplätze mussten zeitweilig ihre Restaurantbereiche schließen. Auch die langen Hitze- und Trockenperioden verschlimmerten die Anforderungen an das Personal und die Kühlgeräte liefen auf Hochtouren.
Camprilux sieht den Campingtourismus trotz allem auf einem Erfolgskurs: „Luxemburg wird schon seit einigen Jahren nicht mehr nur als Zwischenstopp für eine Weiterreise in den Süden genutzt und hat seinen festen Platz, bei manchen gar als Geheimtipp, unter den Tourismusdestinationen gefunden.“ Angesichts der derzeitigen Belastungen für die Verbraucher stünde dem Erfolg aber auch eine gewisse Unsicherheit entgegen, was die Zukunft betrifft.

Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können