Natürlich haben auch die Pride Week in Luxemburg und die dazugehörigen Feiern und Veranstaltungen in Esch unter den Lockdowns und anderen Pandemie-Folgen gelitten. Doch mit der mehr oder weniger vorsichtigen Wiedereröffnung der Lebensbereiche konnte auch die Solidaritäts- und Sensibilisierungswoche für LGBTQ-Themen wieder zu alter Größe zurückfinden – oder sogar darüber hinaus.
So war der „Equality March“ in diesem Jahr beispielsweise so lang wie noch nie – sowohl was die zurückgelegte Strecke als auch die Größe angeht. Das hatten die Veranstalter schon im Vorfeld angekündigt.
Rund 3.500 Menschen waren der Polizei zufolge dieses Jahr dabei. Sie marschierten vom Parking Aloyse Mayer an der Kulturfabrik (wo später auch noch Party war) vorbei Richtung Brillplatz und dann zurück zum Gemeindeplatz, wo die große Bühne wartete – und machten darauf aufmerksam, dass für viele Menschen ein Leben abseits heteronormativer Grenzen schwierig bis unmöglich ist. Und auch da, wo doch längst so vieles erreicht scheint, lauert oft noch mörderischer Hass, wie vor kurzem der tödliche Anschlag von Oslo zeigte.
In Esch bezogen dazu neben Aktivisten und Künstlern auch viele öffentliche Vertreter und Politiker Position – allen voran natürlich Premierminister Xavier Bettel, der in seiner Rede daran erinnerte, dass man sich nicht entscheide, homosexuell zu sein – sehr wohl aber, homophob zu sein.
Das Programm auf der Bühne, das von Künstlern wie Leona Winter, Edsun und Chaild bestritten wurde, fand einen Höhepunkt am Samstagabend mit dem Auftritt der legendären 80er-Jahre-Band Culture Club („Karma Chameleon“) mit Paradiesvogel Boy George (61) am Mikrofon.
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