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Bürgermeister Georges Mischo (CSV) bezieht Stellung zur „Festa de l’Unità“

Bürgermeister Georges Mischo (CSV) bezieht Stellung zur „Festa de l’Unità“
Bürgermeister Georges Mischo ist sich keiner Schuld bewusst. Die Entscheidung, ob die „Festa de l’Unità“ in diesem Jahr stattfinden werde, liege klar beim Veranstalter.

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Bürgermeister Georges Mischo kann nicht verstehen, wieso die traditionelle «Festa de l’Unità» in diesem Jahr ausfallen soll. Von den Schwierigkeiten des Veranstalters habe er erst am Samstag in der Zeitung gelesen, sagte Mischo am Montag dem Tageblatt. Die Gemeinde habe lediglich beschlossen, die Personalfeier in diesem Jahr vom Galgenberg in die Rockhal zu verlegen. Mischos Ansicht nach hat der Schöffenrat seinen Teil erfüllt, indem er dem Veranstalter vorgeschlagen hat, ein kleineres Zelt anzumieten und ihm einen Zuschuss von 5.500 Euro zu gewähren.

Die Berichterstattung über den Ausfall der 47. «Festa de l’Unità» hatte am Wochenende hohe Wellen in den sozialen Medien geschlagen und eine regelrechte Polemik ausgelöst. Vor sieben Jahren hatte der rot-rot-grüne Schöffenrat entschieden, dem «Circolo Amici dell’Unità» das Zelt auf dem Galgenberg, in dem die Gemeinde ihre Personalfeier abhielt, für ihr traditionelles Fest zur Verfügung zu stellen. Der neue schwarz-grün-blaue Schöffenrat hat nun in diesem Jahr beschlossen, die Personalfeier in die Rockhal zu verlegen und sich nicht mehr aktiv an der Ausrichtung der «Festa de l’Unità» zu beteiligen, weder durch die Bezahlung eines Zeltes noch durch andere materielle Hilfe, wie Bürgermeister Georges Mischo (CSV) im Februar in einem Schreiben an den Veranstalter festhielt. Es stehe dem Verein aber frei, einen Zuschuss zu beantragen, heißt es dort weiter. Daraufhin beantragte der «Circolo Amici dell’Unità» im Mai zwei Unterredungen mit dem Schöffenrat, bei denen aber keine Einigung gefunden wurde.

Erst nach Erscheinen des Artikels und eines diesbezüglichen Kommentars, in dem wir die «Quasi-Abschaffung» der «Festa» durch den Schöffenrat bedauerten, teilte Mischo mit, dass der Schöffenrat lediglich eine neue «Formule» für die Personalfeier wollte. Zudem habe er dem Veranstalter den gleichen Zuschuss zugesichert als in der Zeit vor 2010, als die «Festa» noch nicht zusammen mit der Personalfeier veranstaltet wurde. Die Entscheidung, ob die «Festa de l’Unità» in diesem Jahr stattfinden werde, liege klar beim Veranstalter, meinte Mischo. Der Organisator hatte im Artikel vom vergangenen Samstag dem Tageblatt gegenüber aber beteuert, dass er die Veranstaltung weder finanziell noch logistisch alleine bewältigen könne und sich daher über die mangelnde Unterstützung der Gemeinde beklagt.
Nachdem der Bürgermeister sich am vergangenen Donnerstag und Freitag auf unsere Nachfrage hin nicht zu der Angelegenheit äußern wollte, boten wir ihm am Montag erneut an, seine Sichtweise darzulegen.

Wieso hat der Schöffenrat der «Festa de l’Unità» die Unterstützung entzogen?
Georges Mischo: Wir haben lediglich beschlossen, ein neues Konzept für die Personalfeier auszuarbeiten. Das hatte aber keine politischen Gründe. Daraufhin haben wir die Veranstalter in einem Brief darüber informiert. Wir wussten natürlich, dass eine Reaktion kommen würde.

In dem Brief schreiben Sie «par conséquent, nous voudrions clarifier dès à présent que la Ville d’Esch ne contribuera plus activement à l’organisation de la Fiesta [sic] Dell’Unità par la prise en charge du chapiteau ou par une autre aide matérielle». Diese Aussage ist aber ziemlich deutlich …
Nein, ich glaube nicht, dass das in dem Brief steht.

Der Brief liegt uns vor.
Das große Festzelt hat 14.000 Euro gekostet und das kleine Zelt, in dem das politische Rundtischgespräch stattfand, noch einmal 2.500 Euro. Bevor die»Festa» zusammen mit der Personalfeier organisiert wurde, hat der «Circolo Amici dell’Unità» einen Zuschuss bekommen und der Verein hat das Fest selbst organisiert. 2010 hat der damalige Schöffenrat dann entschieden, Personalfeier und «Festa» zusammenzulegen. Erst einmal gibt es keinen entsprechenden Vertrag. Das ist aber nicht wesentlich und wir haben auch nie darauf gepocht. Die Personalfeier war schon 2007 in der Rockhal, 2008 im Theaterzelt und 2009 in der Gebläsehalle. 2010 hat die damalige Bürgermeisterin Lydia Mutsch entschieden, die Kosten für das Zelt zu übernehmen. Mit dem Escher Volleyball-Club haben wir eine Konvention zur Austragung des «Luxembourg Beach Open» abgeschlossen. Auch mit anderen Vereinen bestehen ähnliche Konventionen, durch die ihnen ein fester Betrag zugesichert wird. Das erlaubt ihnen auch eine bessere Planung.

Der Präsident des Organisationskomitees, Giovanni Grilli, hat sich im Mai zweimal mit dem Schöffenrat getroffen. Wieso wurde in diesem Rahmen denn nicht über eine solche Konvention gesprochen?
Die erste Unterredung fand zwischen Giovanni Grilli, den Schöffen Pim Knaff und Martin Kox und mir statt. Dabei haben wir Grilli über das neue Konzept für die Personalfeier informiert und ihm mitgeteilt, dass wir an dem Zuschuss von 5.500 Euro festhalten wollen. Dieser war in den vergangenen Jahren nicht mehr ausgezahlt worden, weil die Gemeinde mit Ausnahme der Stromkosten fast das ganze Fest bezahlt hat. Ich habe auch kein Problem damit, dass wir weiterhin den Anschluss von Wasser und Strom machen. Deshalb wäre es auch günstig, eine Konvention abzuschließen, denn dann wissen beide Seiten, wo sie dran sind. Dann kann im Nachhinein auch niemand Dinge fordern, die nicht in der Konvention stehen.

Wieso wurde bislang keine solche Konvention für die «Festa de l’Unità» abgeschlossen?
Ich finde es traurig, dass ich aus der Presse erfahren musste, dass der «Circolo» es nicht aus eigener Kraft schafft, das Fest zu veranstalten.

Kam das bei den beiden Unterredungen mit dem Veranstalter nicht zur Sprache?
Nein. Bei dem ersten Treffen haben wir Giovanni Grilli vorgeschlagen, das Fest in der Kulturfabrik zu veranstalten.

Die Kulturfabrik ist an dem traditionellen Termin der «Festa» am letzten Septemberwochenende offenbar belegt …
Man hat gemerkt, dass die Veranstalter das Fest unbedingt weiterhin auf dem Galgenberg ausrichten wollten. Das ist auch ihr gutes Recht.

Es findet seit 45 Jahren fast ununterbrochen auf dem Galgenberg statt.
Ja. Wir haben ihm ja auch nicht verboten, das Fest dort auszurichten. Schöffe Martin Kox hat ihm bei der zweiten Unterredung vorgeschlagen, nach Sanem auszuweichen, und die anderen Mitglieder des Schöffenrats darüber informiert. Seitdem bin ich Giovanni Grilli mehrere Male auf verschiedenen Veranstaltungen in Esch begegnet. Nicht einmal hat er das Fest zur Sprache gebracht. Als das Tageblatt mich am Donnerstag um eine Stellungnahme gebeten hat, habe ich zum ersten Mal erfahren, dass die «Festa» nicht stattfinden soll. Und ich habe erst aus der Presse erfahren, wie die Veranstalter darüber denken. Das ist für mich natürlich enttäuschend.

War es nicht absehbar, dass die Veranstaltung ohne die Finanzierung des Zeltes durch die Gemeinde nicht weitergeführt werden kann?
Überhaupt nicht. Vor 2010 hatte das Zelt für die «Festa de l’Unità» 500 Quadratmeter. Erst nachdem die «Festa» und die Personalfeier zusammengelegt wurden, hat die Gemeinde wegen der Personalfeier ein viel größeres Zelt von über 1.200 Quadratmetern angemietet. Der «Circolo» hätte ja dieses Jahr wieder auf das kleinere Zelt zurückgreifen können. Oder man hätte das zweite Zelt, in dem zuletzt immer das politische Rundtischgespräch stattgefunden hat, weglassen können. Nicht um den politischen Teil abzuschaffen, aber das Rundtischgespräch hätte man ja auch in dem großen Zelt veranstalten können. Das politische Gespräch war ja eh meist beendet, bevor die meisten Besucher zum Apéro kamen. Ich habe aber in der ersten Unterredung mit den Veranstaltern herausgehört, dass sie gar nichts an ihrem Konzept der vergangenen Jahre ändern wollten.

Kann denn für dieses Jahr noch eine Lösung gefunden werden? Wird der Schöffenrat die Gespräche mit dem «Circolo Amici dell’Unità» wieder aufnehmen?
Ich bin extrem enttäuscht, dass nach der zweiten Unterredung nicht mehr mit dem Schöffenrat gesprochen wurde. Wir hatten unseren Vorschlag ja gemacht, dass der «Circolo» einen Zuschuss für das Zelt erhalten würde und wir die Personalfeier nicht mehr auf dem Galgenberg veranstalten würden, wodurch sie auch kein so großes Zelt mehr bräuchten. Es bleiben noch zwei Monate, um die «Festa» zu organisieren. Das ist nun wirklich keine Entschuldigung, um es nicht zu tun. Sie sind ja auch nicht auf ein Datum fixiert. Ob das Fest nun am 21. oder 28. September stattfindet, sollte keine Rolle spielen. Natürlich ist es einfacher, wenn man mehr Zeit hat, aber für mich ist es kein Grund, das Fest ausfallen zu lassen.

Raffaelli Hilda
24. Juli 2018 - 16.17

Schade .... Gellengenberg .... ist ein Ort wo es einfach schöner war , da war einfach di Natur ... man konnte spazieren gehen.... was man in einem Zentrum nicht hat.... und eine Tradition, soll man einfach lassen .... !! Schade Schade !!

H.Horst
24. Juli 2018 - 14.38

.....dann hatte der Politiker wohl keinen guten Draht zur Zivilgesellschaft....

Luc Laboulle
24. Juli 2018 - 14.20

Wir wollen ihr nichts unterstellen, aber es wäre natürlich auch möglich, dass die neue Mannschaft etwas konstruiert, um sich aus der Affäre zu ziehen. Nachdem der Bürgermeister nun endlich Stellung bezogen hat, haben wir beide Seiten gehört und jeder kann sich seine eigene Meinung bilden.

duscholux
24. Juli 2018 - 14.15

Da stellen wir uns erst einmal ganz doof:

"Von den Schwierigkeiten des Veranstalters habe er erst am Samstag in der Zeitung gelesen, sagte Mischo am Montag dem Tageblatt. "

Jean Bodry
24. Juli 2018 - 13.09

Firwat Festa de l' Unità net zu Rëmeleng an de Sportshal ofhalen?

GuyT
24. Juli 2018 - 10.57

Man sieht hier wieder schön , dass manche nur irgend etwas konstruieren um die neu Mannschaft schlecht zu machen. Dadurch wird man nur unglaubwürdig.

ronald
24. Juli 2018 - 10.50

Fir déi di den Artikel gelies hunn ( ann et soll een e liesen !) , geet jo awer zimlech kloer erfir, dass do vun der Gemeng aus nun wirklech KEEN schlechte Wëllen ass !! Och Organisatiounen, Kluppen mussen ufänken sëch der Realitéit obzemachen an zur Kenntniss ze huelen dass et ob dëser Welt keng droits acquis'en méi gëtt. Frust an Motzen ass vleit déi falsch Reaktioun, an wann eppes 40 Joer ob derselweschter Platz wor, ass et vleit Zeit fir lass ze loossen an mat der Zeit weider ze goen

roger wohlfart
24. Juli 2018 - 8.52

Tja, jetzt sitzt er auf dem Bürgermeisterstuhl, muss Verantwortung übernehmen und versteht die Welt nicht mehr, der Herr Mischo. Die Ideen bleiben aus , ratlos schaut er jedenfalls auf dem Foto drein.