Er ist schon länger tot, als es ihm überhaupt vergönnt war zu leben – und doch hat Robert Nesta Marley als die Reggae-Ikone Bob Marley tiefe Spuren in der Popwelt hinterlassen und bleibt für Millionen Fans weltweit unvergessen.
Schon seine Kindheit in Jamaika begann unter bemerkenswerten Umständen: Seine dunkelhäutige, jamaikanische Mutter war bei seiner Geburt gerade einmal 18 Jahre alt, der weiße Vater, ein gebürtiger Engländer, aber um die 60. Der meist abwesende Vater starb, als sein Sohn 10 Jahre alt war.
Der fing schon in der Schule an, mit seinem Kindheitsfreund Neville Livingston, genannt „Bunny Wailer“, Musik zu machen. Zwar machte er als Jugendlicher eine Ausbildung als Mechaniker – doch zum Glück für die Musikwelt gab er nach ein paar Jahren seinen Job in einer Werkstatt auf und verwirklichte seinen Traum, Musiker zu werden. Nach Anfängen, die eher regional Beachtung fanden, wurde er ab 1973 international erfolgreich, als das weltweite Interesse am Reggae zunahm. Bis 1983 entstanden Alben wie „Exodus“, „Survival“ oder „Confrontation“. Hits wie „Buffalo Soldier“, „I Shot the Sheriff“ oder „No Woman, No Cry“ wurden zu Klassikern.
Bob Marley wurde zu einem bekannten Vertreter der Religion der Rastafari – einer erst in den 1930er-Jahren entstandenen Bewegung, die den damaligen Regenten Äthiopiens, Haile Selassie, als wiedergekehrten Messias verehrte.
Die Rastafari berufen sich dabei auch auf die (alttestamentarische) Bibel – und ziehen aus ihrem Glauben die Motivation für den Befreiungskampf der Schwarzen. Über die Dreadlocks, also gedrehte, dick verfilzte Haare, grenzten sich die Anhänger auch optisch denkbar stark von weißen Kolonial-„Herren“ ab.
Die Mystik der Rastafari, aber auch ihre sozialen Ideen, prägten nicht nur Bob Marleys Musik – seine Glaubensvorstellungen verhinderten auch radikale Eingriffe, als er an Krebs erkrankte. Statt sich der konventionellen Medizin anzuvertrauen, setzte er auf alternative Behandlungsmethoden, auch bei einem umstrittenen deutschen Arzt. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in einer bayrischen Klinik wollte er zum Sterben nach Hause fliegen, schaffte es aber nur nach Florida.
Dort starb er am 11. Mai 1981 im Alter von 36 Jahren, im Beisein seiner Frau Rita und einiger seiner Kinder – von denen er offiziell elf hatte, es gibt allerdings Schätzungen, dass er 22 bis 46 leibliche Kinder gehabt habe.
Bob Marley hat mehr als 75 Millionen Tonträger verkauft, sein von seinen Erben verwaltetes Nettovermögen wird auf 130 Millionen Dollar geschätzt – und der Name ist noch immer, natürlich, eine Marke: Viele seiner Kinder und Enkel machen selbst Musik und tragen den berühmten Nachnamen und sein Sohn Rohan stellt unter dem Label „House of Marley“ nachhaltig produzierte Kopfhörer her – auf denen Reggae besonders gut klingen soll.
Zur Feier seines Geburtstages ist zum „Redemption Song“ ein neues Video veröffentlicht worden, das per Zeichentrick in die spirituellen Gedankenwelten der Rastafari entführt. Die Designer Octave Marsal und Theo De Gueltzl haben dafür 2.747 Zeichnungen erstellt.
TUNE IN NOW: The all-new "Redemption Song" music video is streaming on https://t.co/LQyiRhVuYy ! #bobmarley75 #EarthSTRONG pic.twitter.com/0QQvTnwIkD
— Bob Marley (@bobmarley) February 5, 2020
Also, Sonnencreme benutzen!