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EditorialBidens Bilanz nach 100 Tagen: Erfolgreich, doch nur mäßig beliebt 

Editorial / Bidens Bilanz nach 100 Tagen: Erfolgreich, doch nur mäßig beliebt 
64 Prozent der Amerikaner sind mit US-Präsident Joe Bidens Umgang mit der Corona-Pandemie zufrieden. Kritisiert wird vor allem aber dessen unbeholfene Haltung in Sachen Einwanderungspolitik. Foto: dpa/AP/Evan Vucci

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100 Tage ist US-Präsident Joe Biden nun im Amt. Seitdem ist es ungewohnt ruhig geworden ums Weiße Haus. Nur selten richtet sich der neue Präsident an die Öffentlichkeit, was ihm vor allem konservative Beobachter als Schwäche auslegen. Größer könnte der Kontrast zum Vorgänger kaum ausfallen. Dabei ist Bidens Schweigen aktuell genau das, was die Vereinigten Staaten brauchen.

So war Trump zu Beginn seiner Amtszeit vor allem darauf erpicht, Stärke zu demonstrieren, um der eigenen Wählerschaft zu imponieren und die Liberalen vor den Kopf zu stoßen. Man erinnere sich nur an die Familiendramen an der mexikanischen Grenze oder das in Eigenregie ausgerufene Einreiseverbot für Bürger bestimmter muslimischer Länder. Ein Großteil seiner Verordnungen zielte indessen darauf ab, Obamas Vermächtnis zu eliminieren und viele seiner Errungenschaften rückgängig zu machen. Spaltung war Trumps Programm.

Laut Umfrage der Washington Post waren nach 100 Tagen Trump nur 42 Prozent der Amerikaner mit der Leistung des 45. Präsidenten zufrieden. Nie zuvor hat ein Präsident an diesem Stichtag eine so schlechte Bewertung erhalten. Mit 54 Prozent Zustimmung hat sein Nachfolger zumindest in dieser Hinsicht inzwischen die Nase vorn. Allerdings wird Joe Biden kaum in Jubelstürme ausbrechen: Stolze 41 Prozent der Amerikaner sehen den neuen Mann im Weißen Haus immer noch negativ. Neben Trump wurde nur Gerald Ford nach 100 Tagen im Amt von den Wählern noch kritischer gesehen.

Dabei hat Joe Biden nach knapp vier Monaten im Amt gleich mehrere Erfolge vorzuweisen. Trotz der angespannten politischen Lage wurden inzwischen schon die Hälfte der Amerikaner gegen Covid-19 geimpft. Bidens Umgang mit der Krise kommt gut an: Fast 65 Prozent der Amerikaner stellen ihm in dieser Hinsicht ein gutes Zeugnis aus. Als weiteren Erfolg darf sich der neue Präsident zweifellos das 1,9 Billionen schwere Konjunkturpaket ans Revers heften, mit dem die angeschlagene US-Wirtschaft wieder in Schwung gebracht wurde.

Mit dem billionenschweren Prestigeprojekt zur Sanierung der maroden Infrastruktur im Lande hatte Biden bislang weniger Glück. Indem er den Schwerpunkt vor allem auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit legt, spielt er der (konservativen) Hälfte des Landes geradezu in die Karten. Ähnliches gilt für seine unbeholfene Haltung in puncto Einwanderungspolitik.

Die meisten Breitseiten seiner Gegner scheinen allerdings aus der Luft gegriffen. Konservative Medien analysieren jede Wortmeldung, jede einzelne Bewegung des Präsidenten, um entweder Altersschwäche auszumachen oder geheime Akteure des „Deep State“ zu enttarnen, die im Schatten die Fäden ziehen.

Von der Erfüllung seines wichtigsten Wahlversprechens – der Versöhnung der bitter gespaltenen Bevölkerung – ist Biden noch meilenweit entfernt. Das zeigen nicht zuletzt auch die Umfragewerte, die immer noch das Wahlresultat von November widerspiegeln. Zu weit reichen die komplexen Probleme der amerikanischen Gesellschaft zurück, um innerhalb der ersten 100 Tage sichtliche Fortschritte erkennen zu lassen. Dass Biden sich in all dieser Zeit nur spärlich an die Öffentlichkeit richtet, ist natürlich gefundenes Fressen für seine Gegner. Dennoch scheint ein gesundes Kontrastprogramm zu Donald Trump genau das richtige Konzept zu sein, um die Lager nicht noch weiter auseinanderzutreiben.

Blücher
1. Mai 2021 - 8.52

@Gaston la feuille : Verfolgen wir die US Politik , müsste klar sein Amerika nicht das Land für Politik linker Gesinnungsgenossen ist, Biden das Land mit seinen linken Reformen in das Chaos stürzten wird. Amerika ist nicht Europa , das vergessen wohl manche in unseren Breiten. Der Rassenkonflikt ist weit problematischer , vor der amerikanischen Verfassung sind alle gleich, beruht der Konflikt von Akzeptanz und Integration eher an der Anpassungsfähigkeit an die Gepflogenheiten des kapitalistischen Systems in den Staaten. „Work hard“,ist ein Fremdwort für manch Kritiker des amerikanischen Systems und es lebt sich leichter dem Konsum und Drogenrausch gepaart mit Gewalt als jeden Tag zur Arbeit , beim Studium anzutreten. Nun mag Trump die Versinnlichung des hartherzigen Kapitalisten sein , erkannt hat er Klimaschutz massive Arbeitsstellenverlust bedeutet, die Politik des „ Americas First“ in unseren Augen falsch doch wer als gewählter Vertreter seinem Volk am Nächsten steht verständlich und nicht unbedingt falsch. Ich bin der Überzeugung in Amerika in Punkto Rassismus einiges im Argen liegt, die amerikanische Machtpolitik nicht immer unbedingt zu unterstützen ist, doch auch vieles von den Medien ,europäischen instrumentalisiert wird den Amerikaner wie anderen Völkern unsere Sichtweise aufzuzwingen.

Gaston la Feuille fanée
29. April 2021 - 10.40

@ Herr HTK .
Sie mögen Recht haben was das Bildungswesen und die Gesinnung der Trumpwähler betrifft.
Sie sollten jedoch , meiner Meinung nach , die 50% der Hörner tragenden amerikanischer Bevölkerung u.a.des Wilden Westens ,nicht mit der feinen , gut erzogenen und meistens aus Krawatten tragenden Universitären bestehender Wählerschaft ihres Landes in einen direkten Vergleich ziehen.
Nichts für ungut sondern mit besten Dank , da sie mich zum Umdenken überzeugt haben.

Sepp
29. April 2021 - 10.16

Wenn man wie Trump ständig von Verbesserungen für den kleinen Mann redet und nachher soziale Massnahmen oder gar sozialistische Ideen verpöhnt, hat man nichts verstanden. Beim liberalen Kapitalismus sind die kleinen Arbeiter immer die Verlierer. Auch wenn ich die Amtszeit von Trump absout nicht als so schlimm empfinde wie so Viele die bei seiner Wahl, die an an den Weltuntergang geglaubt haben. Eigentlich hat Trump während der ganzen Amtsdauer nur Fernsehen geschaut und Twitter gelesen. Schlimm ist was anderes.

Laird Glenmore
29. April 2021 - 9.55

Ist doch vollkommen egal wie Sympathisch Joe Biden ist oder ob man ihn mag oder nicht er hat ein schweres Amt übernommen und muß nun alle Fehlentscheidungen seines Vorgängers ausbügeln. Mir persönlich ist ein Präsident lieber der im Hintergrund Arbeit für das wohl seines Landes und die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen in der Welt als so ein aufgeblasener Vollpfosten der lieber Golf spielt und sein eigenes Volk betrügt indem er Steuergelder privat verwendet um sich und seine Clan zu bereichern, man sollte die ganze Sippe lebenslang einsperren damit sie nicht noch mehr Unheil anrichten kann, denn Rassisten und Hassredner haben nicht als Präsident zu fungieren.

HTK
29. April 2021 - 9.09

@Gaston la Feuille,
weil er unterwegs ins Gefängnis ist?! Vielleicht werden die Amerikaner jetzt zur Ruhe kommen. Wenn man die Qualität,sprich das Bildungsniveau und die Gesinnung,der Wählerschaft Trumps untersucht (der mit den Hörnern auf dem Schädel war eine extreme Ausnahme)kann man nur hoffen,dass diese Leute umdenken. Trump hat jedes Feuer selbst gelegt und dann auch noch Benzin nachgegossen.So übertüncht man seine Unfähigkeit. Wäre er nicht Präsident gewesen,man hätte ihn wegen Volksaufwiegelung eingesperrt. Wenn die ganze Welt aufatmet wenn diese traurige Figur von der Bühne geht,das will doch etwas heißen.

Gaston la Feuille
29. April 2021 - 8.46

Unser olle Joe wird wohl Oder übel , wahrscheinlich als « THE PRESIDENT OF THE SPLIT STATES OF AMERICA » in die Geschichte eingehen . .
Der Grossteil der Amerikaner, wenn ich vielen meiner dortigen Bekannten glauben schenke darf , ist felsenfest von der Wiederkehr Donald Trumps ins Weisse Haus überzeugt.
Übrigens , warum hören wir in den amerikanischen - und Weltmedien so gut wie nichts mehr von dem durch möglichen
Wahlbetrug ins Abseits gestellten ex-Präsidenten ?