Ist Luxemburg eine Corona-Technokratie? Zum kontrovers diskutierten Verhältnis zwischen der Regierung Bettel und der Wissenschaft.
„Technokratie ist, wenn Probleme gelöst statt zerredet werden“ (Helmar Nahr, Ökonom) vs. „Es ist eine Irrlehre, dass es Fragen gibt, die für normale Menschen zu groß oder zu kompliziert sind. Akzeptiert man einen solchen Gedanken, so hat man einen ersten Schritt in Richtung Technokratie, Expertenherrschaft, Oligarchie getan“ (Olof Palme, ehem. schwedischer Premier) – Beide Positionen reflektieren die aktuelle Stimmung bestens: Hier der zivilisierte Teil der Impfpflichtgegner, der die Regierung als zu Virologen-hörig empfindet, dort Luxemburgs Impfpflichtbefürworter, die der Antivax-Kuschelkurs nervt. Wie kommt es zu dieser Polarisierung?
Ausgangspunkt ist ein Experten-Gutachten. Eine fünfköpfige Ad-hoc-Gruppe wurde von der Regierung mit der wahrscheinlich längsten Aufgabenstellung der Welt beauftragt: „Le groupe ad hoc d’experts, composé des membres suivants (…) a été chargé par le Gouvernement d’élaborer un avis, d’un point de vue médical et scientifique, sur l’utilité de l’instauration d’une obligation de vaccination contre la COVID-19 dans le contexte actuel d’évolution de la situation pandémique sur arrière-fond de propagation du variant Omicron du virus et en tenant compte du manque de progression de la campagne vaccinale.“ So weit, so komplex.
@Flim, Impfpflicht gibt es schon sehr lange(Pocken,Polio etc.) und niemand hat sich je darüber beschwert.
et ass scho richteg wéi den Auteur desen Artikel schreiwt, an analyséert huet op elo, alles esou richteg ass, wéi et duergestalt get, dat steet op engem aanere Blaat
@HTK Impfpflichtgegner sind nicht gleich Gegner der Wissenschaft.
Ech mengen dir verwiesselt do Impfpflichtgéijner mat Impfgéijner.
"..Hier der zivilisierte Teil der Impfpflichtgegner, der die Regierung als zu Virologen-hörig empfindet, ." Da muss man doch gleich einhaken. Wie kann ein zivilisierter Teil der Bevölkerung sich von Experten lossagen und den aktuellen wissenschaftlichen Stand in den Wind schlagen? Wir haben mittlerweile eine Lebenserwartung von 85 und mehr.Wäre das ohne die Wissenschaft möglich? Wenn eine Regierung sich über komplexe Themen bei "Experten" Rat einholt zeugt das doch nur von guter Überlegung. Man stelle sich vor es wäre umgekehrt. Wenn Palme meinte solche Entscheidungen selbst in die Hand nehmen zu können dann wäre das nicht nur mutig gewesen. So hat Bettel z.B. mit Gramegna nicht irgendwen als Finanzminister berufen,sondern einen der das gelernt hat und er lässt sich von Virologen beraten im Falle einer Pandemie usw. Was kann daran falsch sein? Gesund und mit vollem Magen schreien wir Bürger dann sofort " Diktatur " und stellen uns auf die Straße um uns zu blamieren. Was ist daran zivilisiert?