Profisportler werden in der breiten Öffentlichkeit mit Ruhm und Reichtum in Verbindung gebracht. Dabei reicht das Gehalt von vielen Profisportlern knapp zum Leben. Aus diesem Grund ist die Kaderrevision des luxemburgischen Olympischen Komitees (COSL) für die einheimischen Athleten ein äußerst wichtiger Termin. Die Plätze im Elite- oder Promotionskader sind heiß begehrt, immerhin ist den Mitgliedern der COSL-Kader auch eine finanzielle Unterstützung sicher.
Seit diesem Jahr ist Radprofi Ben Gastauer nicht mehr Mitglied im Elitekader. Als Profi in einem WorldTour-Team hat Gastauer zwar nicht ausgesorgt, kann aber von seinem Sport leben. Ohne die finanzielle Unterstützung des COSL steht der Schifflinger nicht vor der Insolvenz, dennoch wirkt seine Nichtberücksichtigung für den Elitekader, der immerhin 51 Sportler umfasst, befremdlich.
Die Auswahl der Athleten wird aufgrund von sportartspezifischen Kriterien getroffen, die vom COSL festgelegt wurden. Dass es alles andere als selbstverständlich ist, Sportarten miteinander zu vergleichen, versteht sich von selbst. Das Niveau im luxemburgischen Radsport ist seit Jahren außerordentlich hoch und Gastauer gehört zu den Besten, auch wenn seine Saison 2019 nicht die erfolgreichste war.
Transparenz
Gastauer fährt seit Jahren bei einem der größten Radteams der Welt. Er wird bei Ag2r La Mondiale für seine Helferdienste geschätzt. Im Radsport ist es eben so, dass nicht jeder Fahrer auf Ergebnisse fahren kann. Dennoch sprechen die Zahlen eigentlich für Gastauer. An 74 Renntagen hat der das Ziel 70 Mal gesehen und sich meist in der ersten Hälfte des Pelotons klassiert. Ein besseres Abschneiden wurde ihm zum Teil durch Verletzungspech verwehrt. Sind es am Ende also doch nur Ergebnisse, auf die es ankommt? Sportler haben ohnehin stärker mit Existenzängsten zu kämpfen als andere Berufsgruppen. Ihnen das Gefühl zu vermitteln, bei Leistungseinbrüchen gleich die Unterstützung zu verlieren, ist dabei sicherlich nicht förderlich.
Im Fall von Ben Gastauer kommt noch ein weiteres Problem hinzu. Seine Leistung reichte dem COSL im Januar zwar nicht mehr für den Elitekader, dafür hat das nationale Olympische Komitee im Dezember aber noch ein Olympia-Förderprogramm für Tokio 2020 mit Gastauer abgeschlossen. Das klingt nicht nur für Laien etwas konfus. Das nationale Olympische Komitee ist zwar ein privater Verein, erhält einen Großteil seiner finanziellen Mittel jedoch vom Staat. So sollten die Fördermittel mit größtmöglicher Transparenz verteilt werden, damit der Steuerzahler das Vorgehen besser nachvollziehen kann, wohlwissend, dass Sportförderung ein sehr komplexes Thema ist. Ein besseres Verständnis in der Öffentlichkeit würde die Akzeptanz der Förderung des Hochleistungssports steigern, was nicht nur den Athleten zugutekommen würde, sondern auch dem COSL. Größere Akzeptanz ist nämlich gleichbedeutend mit einer größeren Lobby, und nach der sucht der Sport seit jeher.
Net de COSL ass korrupt, awer wenn ein Joeren den selwechten do setzen huet den H Thews den an sengem Land nescht ziehlbares ferdech bruecht huet brauch ein sech net ze wonneren
D'Stammdësch'Sportler' wëssen erëm alles besser.
Wéi ëmmer.
Einer der bestenSportler Luxemburgs wird nicht berücksichtigt? Was für ein korrupter Verein ist dieser COSL doch!
Keng Logik.Keng Unerkennung.
Fürwahr, das muss man sich leisten können, um einen, in jeder Hinsicht, vorbildlichen Spitzensportler wie Ben Gastauer, aus dem COSL-Kader zu streichen. Bravo Herr Thews !