Als „enfant terrible“ Serge Tonnar vor etwas mehr als einem Jahr beschloss, sich parteipolitisch zu engagieren und die neu gegründete Mersch-Antenne von „déi Lénk“ betrat, dürfte dies für Staunen gesorgt haben – schließlich war Tonnar lobend in Fred Keups und Tom Weidigs xenophobem Machwerk „Mir gi Lëtzebuerg net op“ erwähnt worden und wurde der Sänger durch seine virulente Kritik an den freiheitsberaubenden Maßnahmen während der Pandemie oftmals mit den Virusleugnern vom (meist) rechten Ufer so sehr in eine Ecke gestellt, dass manche seine sozialkritischen, engagierten Texte vergaßen.
Wer Tonnars Social-Media-Auftritte der letzten Jahre in Erinnerung hat – man erinnere sich u.a. an seine polemischen Aussagen bezüglich der ebenso niveaulosen wie reißerischen Schwurbler-Lyrics „De Bëttel gëtt gehaange vun der neier rouder Bréck“, auf die so entrüstet reagiert wurde, dass der Sänger sich entschied, seinen Account für einige Zeit zu schließen –, dürfte sich ebenso gewundert haben, was „déi Lénk“ im Sinne hatte, als sie Serge Tonnar scheinbar Narrenfreiheit auf ihren Social-Media-Kanälen gegeben hat.
Dass Tonnar diese Narrenfreiheit dazu genutzt hat, um das zu tun, was er auf Social Media am liebsten tut, nämlich so einigen – vielleicht, weil seine Posts eben ohne das, was ihn eigentlich ausmacht: die Musik, auskommen – öfters sauer aufzustoßen, kann man ihm eigentlich nicht vorwerfen. Ein rosa Barbie-Pony, von Massenmörder Wladimir Putin geritten, starrt aufs Meer, auf einem Logo prangt „Make Love Not War“. Darauf folgte ein ähnlicher Post, diesmal mit dem US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden als Ken. Der Dritte im Bunde sollte Premierminister Xavier Bettel (DP) sein.
Trotzdem sollte die Linke einmal einsehen, dass es schöner ist selbst auf einem Hektar Land zu leben anstatt mit 100 anderen Leuten. Sozialismus heisst nicht Sozialität.
Moien Här Schincker. Interessant Usätz, mee, et schéint mär, dat, d’Form den Fong vun ärem Kommentar beanträchtegt: är Sätz sin einfach (vill) ze lang … et muss ee se 2-3 x liesen fir d’Subtilitéiten ze verstoen. Just a thought ?