Unfalltragödie in Kalifornien: Ein Klippensturz am Pazifischen Ozean hat nach Befürchtungen der Behörden eine achtköpfige Familie komplett ausgelöscht. Die Leichen zweier Frauen und ihrer drei Adoptivkinder wurden gefunden, von drei weiteren Adoptivkindern fehlte am Donnerstag (Ortszeit) noch jede Spur. Die Behörden vermuteten, dass auch sie dem Unfall zum Opfer gefallen sind.
Einsatzkräfte hatten den Wagen der Familie in einem abgelegenem Küstenbereich beim berühmten Highway 1 geborgen. Wie die lokale Polizei am Mittwochnachmittag (Ortszeit) in einer Pressekonferenz mitteilte, wurden die beiden 38 Jahre alten Mütter sowie drei ihrer insgesamt sechs Adoptivkinder direkt am Unfallort tot geborgen. Sie waren zuvor mit ihrem Auto über eine Steilklippe mehr als 30 Meter in die Tiefe gestürzt.
Polizei geht davon aus, dass alle im Auto waren
Zwar ist es laut Sheriff Thomas Allman möglich, dass die drei noch nicht gefundenen Jugendlichen im Alter von 12, 15 und 16 Jahren noch am Leben sind und sich vielleicht bei Freunden aufhalten. Aber: «Wir gehen davon aus, dass alle sechs Kinder in dem Fahrzeug waren.» Die Suche nach den Vermissten dauerte deshalb am Donnerstag an.
Allman zufolge war am Montag ein Notruf bei der Polizei eingegangen. Das Fahrzeug wurde auf dem Dach liegend an der Steilküste unter einem Aussichtpunkt gefunden. Über Ursache und Zeitpunkt des Unfalls konnten die Beamten keine Angaben machen.
Keine Bremsspuren
Es habe keine Augenzeugen gegeben, und es seien weder Brems- noch Schleuderspuren gefunden worden. Unklar sei, ob das Fahrzeug über die Kante der Klippe rollte oder mit hoher Geschwindigkeit fuhr, sagte ein anderer Ermittler. Das Fahrzeug musste an dieser Stelle etwa 22 Meter von der Straße über Schotter fahren, um den Rand der Klippe zu erreichen, erklärte Allman.
Laut Lokalzeitung «The Press Democrat» gab es Berichte, nach denen die Familie mehrmals vom Jugendamt überprüft worden sei. Dies nährte Spekulationen, dass der Unfall absichtlich herbeigeführt worden sein könnte. Sheriff Allman betonte aber, zu diesem Zeitpunkt gebe es dafür keine Hinweise. Man sei mit dem Jugendamt in Kontakt.
Ein Foto von einem der Kinder erlangte 2014 im Zusammenhang mit den Protesten wegen der Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in der US-Stadt Ferguson Berühmtheit. Der heute 15-jährige schwarze Junge hatte bei einer Demonstration in Portland im US-Bundesstaat Oregon tränenüberströmt einen weißen Polizisten umarmt.
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