Alle Jahre wieder. Nein, nicht Weihnachten, sondern die „Walfer Bicherdeeg“. Vor 29 Jahren als eher bescheidene Veranstaltung ins Leben gerufen, sind sie heute fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Luxemburg. Leseratten, Bücherwürmer sowie alle, die in geselliger Atmosphäre gerne auf Tuchfühlung mit Büchern, Herausgebern und Autoren gehen, treffen sich dort.
Dieses Jahr sind die Büchertage am Wochenende des 18. und 19. November. Das Thema „Die Welt erzählen, die Welt lesen“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Dabei wird die Frage aufgeworfen, wie Literatur dabei helfen kann, die aktuellen Herausforderungen anders zu betrachten. Es sei, so heißt es, „eine Reise zum Wesen von Mensch und Welt; Gedankenexperimente inklusive“.
175 Aussteller
175 Aussteller sind dieses Jahr insgesamt bei der Buchmesse vertreten. In einer der Hallen präsentieren Luxemburger Verlage und Autoren ihre Neuerscheinungen. In einer anderen steht das Kinder- und Jugendbuch im Mittelpunkt und in der dritten Halle preisen Gebrauchtbücherhändler ältere Werke und Schätze an. 22 Lesungen stehen auf dem Programm. Es wird musiziert, performt und ausgestellt. Seit Anbeginn sind die Büchertage ein Fest für die ganze Familie und sollen es den Organisatoren zufolge auch bleiben.
Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr ist die Außenbühne auch diesmal mit dabei. Dort finden Lesungen für Groß und Klein statt. Musikalisch begleitet und teils mit eigens für die Büchertage geschriebenen Texten. Für Kunststücke anderer Art ist die Zirkusschule „Zaltimbang“ zuständig.
Künstler Eric Schockmel hat sich der Herausforderung gestellt, das Thema der Büchertage „Die Welt erzählen, die Welt lesen“ visuell einzufangen. In der Freiluftausstellung „Libraries of Natural Futures“ vor der „Maison Dufaing“ sind seine Werke zu entdecken. Entstanden sind sie mithilfe einer künstlichen Intelligenz. Eine andere Fotoausstellung ist in der „Kaffisstuff“ der Büchermesse.
An dem Wochenende Mitte November ist dann auch das RTL-Diktat in den drei Landessprachen, ein Klassiker bei den Büchertagen. Anmeldung unter dictee@rtl.lu.
Feierliche Eröffnung der „Bicherdeeg“ ist bereits am Abend des 16. November im „Centre Prince Henri“. Ehrengast Misch Strotz, CEO von Neon Marketing, spricht über den „Traum von künstlicher Intelligenz“ und gibt persönliche Einschätzungen und Einblicke.
Im Anschluss wird der „Buchpräis“ von der Luxemburger Herausgebervereinigung verliehen (siehe Kasten).
Weiter Informationen: bicherdeeg.lu.
Shortlist „Lëtzebuerger Buchpräis“
Am Donnerstag wurden jene 15 Bücher bekannt gegeben, die in drei Kategorien für den „Lëtzebuerger Buchpreis“ nominiert sind. Verliehen wird der Preis am 16. November im Rahmen der Büchertage.
1) Literatur:
Claudine Muno: „Dëst ass net däi Liewen“ (Op der Lay)
Antoine Pohu: „Parfois la nuit se tait“ (capybarabooks)
Luc François: „Wasserstand“ (Kremart Edition)
Kerstin Medinger: „Le départ“ (Editions Phi)
Guy Rewenig: „Schnatt“ (Editions Guy Binsfeld)
2) Kinderbuch/Jugendbuch:
Charlotte Reuter und Lynn Cosyn: „D’Rommel Bommel an hir Frënn“ (Ernster Editions)
Sandra Martins: „D’Sasha an de Flint – Eng magesch Melodie“ (Editions Shortgen)
Renée Weber: „Dem Louis seng Nues“ (Op der Lay)
Marc Weydert und Marie-Isabelle Callier: „Zerknujelt Geschichten“ (PersPektiv Editions)
Anja Di Bartolomeo: „Koma21“ (Editions Guy Binsfeld)
3) Sachbuch:
Germaine Goetzinger: „Aline Mayrisch-de-Saint-Hubert 1874–1947. Ein Frauenleben im Spannungsfeld von Feminismus, sozialem Engagement und Literatur“ (Editions Guy Binsfeld)
Samuel Hamen und Melitta Schubert: „Österreich und Luxemburg im Dialog“ (Editions Guy Binsfeld)
Josiane Kartheiser: „Ärztin ohne Furcht und Tadel – Dr. Marie-Paule Molitor-Peffer und ihr Lebenswerk“ (Editions Phi)
Michel Pauly: „Die Geschichte der Stadt Luxemburg in 99 Objekten“ (capybarabooks)
Autorenkollektiv: „Traces – Kufa’s Urban Art Esch“ (Point Nemo Publishing)
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