Das von ArcelorMittal geführte Konsortium will 1,8 Milliarden Euro auf den Tisch legen und ist bereit, eigene Werke – darunter auch jenes in Düdelingen – zu verkaufen, um sich Ilva, den Besitzer des größten Stahlwerks Europas, einverleiben zu dürfen.
Schon im Jahr 2012 meinten die italienischen Behörden, dass die Emissionen des Ilva-Werkes in Tarent, des größten Stahlwerks Europas, für Tumore, Lungenkrankheiten und Todesfälle verantwortlich seien. Noch länger gab es Gerüchte, die Ilva in Zusammenhang mit Korruption und Umweltdelikten brachten. Der Fall wurde vor Gericht gebracht. Das Urteil: Ilva müsse ökologisch saniert oder stillgelegt werden. Seit dem Jahr 2015 gehört das Unternehmen dem italienischen Staat, der in der Folge die Produktionskapazität von rund elf Millionen Tonnen halbierte.
Aus einer Investoren-Publikation geht hervor, dass sich ArcelorMittal bewusst ist, wie es um das Werk steht. Zudem geht in dieser die Rede von «signifikanten Umweltproblemen». Ilva müsse erst noch auf die europäischen Umweltnormen gebracht werden. Die Finanzen würden ebenfalls nicht stimmen. «Ilva machte in den vergangenen vier Jahren Verluste», steht in der Publikation. Zusätzlich sei der Anteil an ertragreicheren Qualitätsstählen recht klein.
Dennoch konnten die Aktionäre von ArcelorMittal davon überzeugt werden, dass der Kauf von Ilva eine positive Sache sei. Als die Kaufofferte mit dem damaligen italienischen Minister unterschrieben wurde, meinte ArcelorMittal-CEO Lakshmi Mittal: «Wir werden mit allen Parteien zusammenarbeiten, um Ilva, seinen Angestellten und der Region eine stärkere, bessere und sauberere Zukunft zu gewährleisten.» Am 28. Juni 2017 reichte ArcelorMittal zusammen mit Marcegaglia, einem italienischen Industriekonzern, eine Kaufofferte für Ilva ein. Für 1,8 Milliarden Euro und eine jährliche Leasingrate von 180 Millionen Euro will der luxemburgische Konzern dem italienischen Staat die Werke abkaufen.
Stahlwerke in Italien
Um das Werk zu modernisieren, will das Konsortium über die kommenden sieben Jahre 2,3 Milliarden Euro investieren. Davon sollen 1,2 Milliarden ausgegeben werden, um den Investitionsrückstand aufzuholen und das Werk auf den neuesten Stand zu bringen. 1,1 Milliarden Euro sind eingeplant, um die Umweltauflagen einzuhalten. Die Kosten für die Säuberung von den Grundstücken sollen sich auf rund 300 Millionen Euro belaufen. «Dies soll mit Fonds, die der italienische Staat von den ehemaligen Besitzern eingezogen hat, finanziert werden», so ArcelorMittal.
Aus einem alten, heruntergekommenen und schmutzigen Werk soll ein topmodernes und effizientes Stahlwerk werden. Dies geht nicht ohne die Entlassung von Mitarbeitern. Der Plan von ArcelorMittal sieht vor, dass 5.500 von den bestehenden 14.000 Arbeitsplätzen wegfallen sollen. Damit war die bisherige italienische Regierung einverstanden. Auch die Europäische Kommission gab grünes Licht – unter der Voraussetzung, dass andere ArcelorMittal-Werke verkauft würden, um zu verhindern, dass der Konzern in Europa eine marktbeherrschende Stellung einnimmt. Unter den Werken, die abgestoßen werden sollen, befindet sich auch jenes in Düdelingen.
Deal bis Oktober auf Eis gelegt
Wirtschaftsminister Etienne Schneider setzte sich bei ArcelorMittal und der Europäischen Kommission für den Erhalt des Düdelinger Stahlwerks unter dem Dach von ArcelorMittal ein. Ohne Erfolg. Nun möchte der Minister erwirken, dass die europäische Wettbewerbspolitik flexibler gehandhabt wird. Gegen Ende der Woche könnte bekannt gegeben werden, wer in Zukunft die Geschicke in Düdelingen leiten wird.
Dann wurde in Italien gewählt. Die neue Regierung sah sich das Dossier noch einmal an. «Ich wiege jede mögliche Auswirkung meiner Entscheidungen genau ab», so Luigi Di Maio, der seit dem 1. Juni 2018 Italiens Minister für Wirtschaftliche Entwicklung ist. Die Faktoren, die er berücksichtigt, sind neben den ökonomischen auch jene für die Beschäftigung und Umwelt. «Die Einwohner von Tarent haben das Recht, wieder frei atmen zu können, und wir haben das Recht, jede einzelne Seite des Dossiers mit der maximalen Aufmerksamkeit zu studieren.» Der Abschluss des Deals wurde bis Oktober auf Eis gelegt.
Wie es nun weitergeht, steht noch in den Sternen. Im ArcelorMittal Management Report wurde auch der Fall berücksichtigt, wenn der Deal platzen würde. «Wenn das Unternehmen Ilva nicht kaufen kann, könnten hohe Kosten entstehen und unsere Strategie für den europäischen Markt könnte betroffen sein.» Das Ratingunternehmen Moody’s sieht dies anders. Selbst wenn die Übernahme ohne Probleme verlaufen würde, «hätte dies wenig Auswirkungen auf die Finanzen von ArcelorMittal». Ilva sei im Vergleich zum luxemburgischen Konzern viel zu klein. «Die Risiken, die durch die Übernahme entstehen könnten, sind handelbar», so Moody’s.
De Mittal huet d'Rechnung gemeet, net wei' Thyssen di an Brasilien an an den USA bal Bankrott gang sinn.
De Mittal keeft nemmen Schrott, peppelt besgen ob an zitt alles raus wat raus ze huelen ass.
So'uguer seng eegen Aktionairen ginn iwert den Desch gezunn !
Sehr umweltbewusst der H. Mittal. Er wird die Dioxinschleuder sanieren und ein sauberes Stahlwerk einrichten hi hi, Adieu Düdelingen und sonstige Ableger, das Geld wird ja gebraucht.
Besser gewiescht Alles oofrappen an verschrotten.
Do mussen Milliarden fir Emweltoblaagen investei'ert ginn an dei' Qualitei't net verbesseren.
Fir den Outil an verkaafbar Qualitei't brauchet nach e puer Milliarden !