Am Bau tobt der Arbeitskampf. Bei gleich zwei Kundgebungen in Luxemburg und Esch machten sich gestern Gewerkschafter für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen stark.
(Fotos von Alain Rischard)
Der Tarifkonflikt im Baugewerbe gärt bereits seit Monaten. Der Branchenkollektivvertrag ist bereits 2016 ausgelaufen. Die Arbeitgeber hätten sich zehn Monate Zeit gelassen, um einer Einladung der Gewerkschaft zu folgen und über einen neuen Kollektivvertrag zu verhandeln, sagt die Gewerkschaft OGBL.
Bei einer großen Demo gestern in Luxemburg-Stadt kamen trotz des schlechten Wetters 900 Menschen, um sich für einen neuen Kollektivvertrag starkzumachen. Sie fordern eine Steigerung von 4,5 Prozent der realen Löhne. Damit gemeint ist, dass jeder 4,5 Prozent mehr erhalten soll. Rund 70 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sektors bekommen nicht genau die in der Lohntabelle festgehaltenen Löhne. Sie würden von einer Anpassung der Lohntabelle nicht oder nur teilweise profitieren können.
Ein weiterer Streitpunkt ist die Fortbildung. Im Bausektor sind Lohnerhöhungen an Weiterbildungen gebunden. Ab einem gewissen Niveau brauchen die Mitarbeiter allerdings das Einverständnis des Arbeitgebers, um Fortbildungen absolvieren zu dürfen. Die Arbeitnehmer setzen sich zusätzlich gegen eine in ihren Augen negative Form der Flexibilisierung der Arbeitszeiten ein. Sie wollen verhindern, dass sie gezwungen werden können, bis zu zehn Stunden am Tag zu arbeiten und nur einen Freizeitausgleich erhalten ohne einen Überstundenzuschlag.
Gleichzeitig setzten die Aktivisten sich dafür ein, dass der Kollektivvertrag auch beim Verwaltungspersonal Anwendung findet. Gleichzeitig zur Demo des OGBL fand eine Kundgebung des LCGB in Esch statt. Ursprünglich hatten beide Gewerkschaften in der Sache zusammen agiert – zum Beispiel gemeinsame Pressekonferenzen gegeben. Dann aber hatte der LCGB sich gegen eine gemeinsame Demonstration entschieden und eine eigene im Süden des Landes organisiert.
«Das Patronat hat ein kurzes Gedächtnis. 2013 wollte es schon mehr Flexibilität einführen», sagte Jean-Luc De Matteis, beim OGBL zuständig für den Bausektor. Das hätte damals zu einer Streikwelle geführt, die die Arbeitgeber zum Einknicken gebracht hätte. Auch jetzt seien die Gewerkschaftler zu allem bereit. Eine geschlossene Gewerkschaftsfront habe es werden sollen, so De Matteis. «Leider hat der LCGB uns mitgeteilt, dass deren Direktion entschieden hat, nicht mit uns zusammen zu demonstrieren. Jetzt müssen sie ihren Mitgliedern erklären, warum sie sich entsolidarisiert haben und die Baubranche verraten haben.»
Sollte eine Schlichtung, die bald beginnen wird, scheitern, haben die Bauarbeiter das Recht zu streiken.
Wann d‘ Patronat stolz bei Internationalen Autorennen, Oldtimerrallys, an den Häfen ronderem d´ Mediterranee asw. weist wat dei sech eraus hellt, dann brauch en sech net ze wonneren wann den Neid d´Leit op emol op d´ Stross dreift.
So mancher Arbeitskampf ist schon durch Mangel an Solidarität gescheitert, nicht nur heute. Es geht wieder um Politik und nicht um die Menschen. Warum erst jetzt? Die haben aber Recht zu protestieren. Habe vor 2 Monaten einen „Hilfsfliesenleger“ kennengelernt, 44 Jahre, Vater von 4 Kindern, Nettogehalt ohne Zulagen 2200 €, Stundenlohn 12,70.
LCGB: schummt iech,und warum den das, vielleicht könnte der OGBL ja den Innenminister fragen ob noch was übrig in der Kasse ist nachdem die Staatsbeamten ihr Wahlgeschenk bekommen haben.
Ein tobender Arbeitskampf made in Luxembourg.........einfach austoben lassen!
OGBL: bravo ! ... LCGB: schummt iech !