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AHA fordert Offenlegung der Kirchenbesitztümer

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Die Allianz von Humanisten, Atheisten und Agnostiker (AHA) hat in einem offenen Brief an den neuen Kirchenfonds-Präsident Norbert Haupert die Offenlegung der Kirchenbesitztümer gefordert. Dazu zählen ihr zufolge nicht nur Geldvermögen, sondern auch Grundstücke – unabhängig davon, ob sie bebaubar sind oder nicht.

Außerdem will die Allianz wissen, ob der Fonds in Zukunft seine Bilanzen veröffentlichen wird – das sei nämlich «im Sinne der Transparenz gegenüber der Bevölkerung unseres Landes». Der Brief wurde unterschrieben von AHA-Präsident Laurent Schley, Generalsekretär Manuel Huss und Taina Bofferding, Vizepräsidentin und sozialistische Abgeordnete.

«Im Interesse der katholischen Kirche»

Der ehemalige CSV-Abgeordnete Haupert wurde Anfang Mai von der katholischen Kirche zum Präsidenten des neu geschaffenen Kirchenfonds ernannt. Der Fonds wird die Besitztümer der katholischen Kirche in Luxemburg künftig verwalten. Diese Aufgabe wurde bis vor Kurzem von den 285 Kirchenfabriken wahrgenommen. Mit der von der Regierung angestrebten Trennung von Kirche und Staat wurden diese aber abgeschafft.

Der neue Fonds wird der katholischen Kirche direkt unterstehen. In einem Interview mit RTL meinte Haupert kürzlich, dass es nun darum gehe, die Arbeit des Fonds «im Interesse der katholischen Kirche» vorzubereiten. In einer ersten Phase müssten ihm zufolge die regionalen Kirchenfabriken besetzt werden. Während der Fonds die Verwaltung übernimmt, werden neue regionale Kirchenfabriken die alltäglichen Aufgaben in den Pfarreien und Kirchen übernehmen.

Syfel weiter auf Konfrontationskurs

Das Syfel, die Vereinigung der Kirchenfabriken, das bis zum Schluss gegen deren Abschaffung gekämpft hat, ist währenddessen immer noch auf Konfrontationskurs. Vor drei Monaten meinte Serge Eberhard, Präsident der Vereinigung, dass sich das Syfel weiter für eine Abänderung des Textes einsetzen werde. Die Finanzprozeduren im neuen Fonds seien zu kompliziert, die Arbeit der regionalen Kirchenfabriken nicht klar genug definiert, so Eberhards Kritik.

Mittlerweile haben eine Reihe von Kirchenfabriken eine Schadensersatzklage eingereicht. Sie sprechen von einer «Enteignung». Der neue Präsident des Kirchenfonds meinte dazu gegenüber RTL, dass er dies nicht verstehen könne, da die Besitztümer nicht an den Staat, sondern an den neu geschaffenen Fonds übertragen worden seien.

Epikur
18. Mai 2018 - 9.18

Die katholische Kirche sollte komplett privatisiert werden. Wer zivilrechtliches Mitglied ist, soll einen Beitrag Zahlen und auf einer Generalversammlung die Vermögensverhältnisse erfahren dürfen. Ungläubige brauchen nichts zu erfahren, aber dann sollen sie aber auch nichts zahlen. Die Zwangstaufe eines Neugeboren ist zivilrechtlich wertlos; nur wer Beiträge zahlt, kann als Mitglied betrachtet werden. Meinetwegen kann die katholische Kirche Subventionen vom zivilen Staat bekommen, im Verhältnis zu ihren zahlenden Mitgliedern; sie soll aber eine juristisch einwandfreie Form haben, wie alle anderen Gesellschaften.

Robert Polfer
13. Mai 2018 - 9.53

Carl Hobichen gebe ich Recht . Frage mich nur warum der OberAHA , ehemaliges KP Mitglied ind nun Innenminister diese Forderung nicht im Parlament stellt ????

Pierre Ravarin
11. Mai 2018 - 23.01

Die Kirche hat noch nie ihre Finanzen offengelegt! Und wird es in Zukunft auch nicht. Die Bilanzen wurden immer mit negativem Resultat dargestellt, wenn Zahlungsaufforderungen drohten. Der Klassiker, für Unterhalt oder Renovation der Gebäude war nie Geld auf den Konten. Dies "durften" stets die Gemeinden zahlen. Genau wie die Pfarrhäuser,........ Wie stets mit Steuerzahlungen der Kirche betreffend Immobilienhandel? Da lliegt wohl manches im Argen?

Carl Hobichen
11. Mai 2018 - 21.09

Transparenz in dieser Sache wäre wirklich angebracht, dies vor allem weil das Kirchenvermögen wohl größtenteils auf heute fragwürdigen Wegen zusammengekommen ist: Gläubigen wurde eine Besserstellung im Jenseits versprochen gegen eine Schenkung oder Hinterlassung im Diesseits. Fragwürdig sind diese Transaktionen vor allem weil die Kirche für Erbringung ihres Teils des Geschäftes jeden Nachweis schuldig bleibt; wäre da nicht sogar eine Rückerstattung fällig?

weiter
11. Mai 2018 - 21.02

@ weit : Um Neid geht es mir Sicherheit nicht, um Gerechtigkeit aber schon. Wenn die Kichenfabriken sich nichts vorzuwerfen hätten dann könnten sie ja die Karten auf den Tisch legen. Das wird aber NIE passieren !!!

breit
11. Mai 2018 - 17.57

Atheisten kommen zwar in die Hölle,aber sie bezahlen Steuern. Und Vermögen,welche über eine Art Ablasshandel
(ich spende ,dann komme ich in den Himmel) angehäuft wurden,sollten auch erklärungspflichtig sein.
Was hat ein Syfel denn zu verlieren,wenn er abgeschafft wird? Sollte das aus rein philosophischen Gründen sein,diese Hartnäckigkeit?

weit
11. Mai 2018 - 17.32

Atheisten wollen wissen was Kirchen besitzen ?? Wie immer, geht es nicht um Philosophie sondern ums Geld und Neid.