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Abschied von Helmut Kohl

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Der Abschied von Helmut Kohl hat begonnen: Der mit einer Europaflagge bedeckte Sarg des früheren Bundeskanzlers wurde am Samstagmorgen aus dessen Haus in Ludwigshafen-Oggersheim getragen und zu einem schwarzen Leichenwagen gebracht. Anschließend machte sich ein Fahrzeugkonvoi auf den Weg nach Straßburg. Dort ist findet ein Trauerakt im EU-Parlament statt

Zahlreiche Staats- und Regierungschefs nehmen dabei Abschied von Kohl nehmen und seine Verdienste für Europa würdigen. Am Abend wird der frühere Bundeskanzler nach einem Requiem im Speyerer Dom beerdigt. Kohl war 16 Jahre lang Bundeskanzler. Er starb am 16. Juni im Alter von 87 Jahren. Bei dem Trauerakt in Straßburg werden neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) unter anderen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew und der ehemalige US-Präsident Bill Clinton reden. Vor Beginn der rund zweistündigen Zeremonie können sich die Staats- und Regierungschefs persönlich vom Verstorbenen verabschieden.

Erstmals wird für einen Politiker ein solcher europäischer Trauerakt ausgerichtet. Einen deutschen Staatsakt für Kohl wird es dagegen nicht geben. Zahlreiche Fernsehsender werden das Ereignis live übertragen. Am Nachmittag bringt ein Hubschrauber den Sarg zurück nach Ludwigshafen. Nach der Landung wird dieser durch die Innenstadt gefahren. Die letzten Kilometer bis ins nahe Speyer bringt ein Schiff den Leichnam Kohls.

Macon reagiert auf Facebook

Der französische Präsident Emmanuel Macron erinnerte mit einem Facebook-Eintrag an Kohl. «Frankreich trauert um Helmut Kohl», heißt es in dem deutschsprachigen Eintrag, der am Samstagmorgen auf seine Seite in dem sozialen Netzwerk gestellt wurde. Kohl sei «für alle Franzosen der Repräsentant eines Deutschlands, das versucht, aus Ruinen ein Ideal zu schaffen», schrieb Macron. «Das versucht, der Welt ein Projekt vorzuschlagen und damit die Verletzungen und Gräuel wiedergutzumachen. Auf dass sie weder verschwiegen noch vergessen werden.» «In einer Welt, in der das Tragische auf einmal wieder zurückkehrt, soll, muss Europa eine Hoffnung sein», schloss Macron.

Im Dom zu Speyer wird am Samstagnachmittag die Totenmesse gehalten. Rund 1500 geladene Gäste werden dazu erwartet. Zu Speyer und seinem Dom hatte Kohl seit seiner Kindheit eine besondere Beziehung. Nach einem militärischen Ehrenzeremoniell der Bundeswehr soll er dann auf einem nahen Friedhof in Speyer im Freundes- und Familienkreis beigesetzt werden. Kohl wird damit nicht im Familiengrab in Ludwigshafen bestattet.

Ein Großaufgebot der Polizei mit mehr als 1000 Beamten sichert die Trauerfeierlichkeiten. Die Beisetzung dürfte zu den größten Beerdigungen in der deutschen Nachkriegsgeschichte zählen, Tausende Menschen werden dazu alleine in Speyer erwartet.