In der Ortschaft Olm (Gemeinde Kehlen) wird zusätzlicher sozialer Wohnraum für 2.000 Menschen geschaffen: Im künftigen Viertel „Elmen“ entstehen 850 Wohneinheiten.
«Das Viertel ‹Elmen› ist ein Projekt, an dem lange gearbeitet wurde», betonte Wohnungsbauminister Marc Hansen (DP) gestern bei der Vorstellung des neuen Viertels im Ministerium. Bereits 2006/2007 sei mit der Konzeption begonnen worden. «Elmen» (abgeleitet vom Wort Ulmen) wird zusammen mit der «Société nationale des habitations à bon marché» (SNHBM) realisiert, der das Baugelände gehört. Nachdem am Freitag der Kehlener Gemeinderat die dazugehörige Konvention einstimmig angenommen hat, können die Bagger nach dem Kollektivurlaub anrollen.
Bei der großen Anzahl an Wohnungen, die jährlich fehlten, machten diese 850 Wohneinheiten zwar nicht so viel aus, doch es müsse nicht nur über die Quantität, sondern auch über die Qualität der Wohnungen gesprochen werden, so der Minister weiter. Guy Entringer, Direktor der sozialen Wohnungsbaugesellschaft, bezeichnete das Projekt als innovativ und als «neuen Urbanismus» für Luxemburg. «Wir wollten kein klassisches Wohnbauprojekt schaffen, sondern andere Wege gehen.» Bei den Startgesprächen zwischen den einzelnen Teilnehmern wurde festgehalten, dass es wichtig sei, den dörflichen Charakter der Gemeinde und der Umgebung zu erhalten. Deswegen werden im Südwesten der Kommune innerhalb von sechs Jahren drei «Dörfer» entstehen.
Sharing Economy
Bei «Elmen» soll ein «menschlicher» Maßstab beibehalten werden: Es wird nur auf einer Höhe von drei Stockwerken gebaut. Verschiedene Bautypen, Materialien und Farben werden auf dem 1,2 Kilometer langen und 270 Meter breiten Gelände miteinander vermischt. Außerdem sind ein zentraler großer und mehrere kleinere Dorfplätze vorgesehen. Es wird keine Parkplätze innerhalb der Viertel geben, doch Stellplätze werden in Parkhäusern zur Verfügung gestellt. Die Anwohner können dennoch ihre Einkäufe vor der Haustür abladen. «Wir wollen den Menschen die Straße zurückgeben», erklärte Entringer.
Als staatlicher Bauträger ist ein weiteres Kriterium für den Bau die Nachhaltigkeit: Nur bei vier Prozent der Bauten wird es eine Unterkellerung geben, um weniger Bauschutt zu produzieren. Für die Bewohner sind Abstellräume im Erdgeschoss vorgesehen. Für eine zusätzliche Begrünung werden 500 neue Bäume angepflanzt. Der erste PAP soll innerhalb von sechs Jahren fertiggestellt sein. Im ersten Teilbebauungsplan des zentralen Dorfes, dessen Bau als Erstes vorgenommen wird, werden 388 Wohneinheiten entstehen. Die eine Hälfte davon sind Einfamilienhäuser, die andere werden Mehrfamilienhäuser mit einer Größe von drei bis acht Wohnungen. Wohnraum für Wohngemeinschaften ist auch vorgesehen.
Im Herbst werden die verschiedenen Bautypen der Einfamilienhäuser als Musterhäuser gebaut und im Frühling bis Sommer 2019 beginnt die Vermarktung, wobei die Einwohner der Orte Kehlen und Koerich Vorrang bekommen. Entringer betonte, dass der Gemeinschaftsaspekt eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung gespielt habe. Neben den öffentlichen Plätzen sowie einer Schule, «Crèche» und „Maison relais“ ist eine»Maison pour tous» mit Brasserie und Übungssälen für die «Ligue HMC» vorgesehen.
Ein Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von 600-700 m2 wird ebenfalls entstehen. Das Besondere hieran ist, dass nach dem Prinzip der Sharing Economy vorgegangen wird, d.h. Gebrauchsgegenstände wie Bohrmaschinen, Bierbänke und auch Grills können für eine gewisse Zeit angemietet werden. Für den öffentlichen Transport wird neben dem Parkhaus eine Bushaltestelle eingerichtet. Eine ganz neue Buslinie in Richtung Luxemburg-Stadt wird dort starten.
Darüber hinaus wird der sanften Mobilität einen hohen Stellenwert eingeräumt. Bis 2020 sollen die ersten 100 Wohneinheiten mitsamt Schule und Supermarkt errichtet sein. Dieser erste Teilbebauungsplan soll innerhalb von sechs Jahren fertiggestellt sein. Für Kehlens Bürgermeister Félix Eischen (CSV) ist es vor allem wichtig, dass durch dieses soziale Bauprojekt erschwinglicher Wohnraum für die nächste Generation geschaffen wird, die sonst vielleicht nicht die Möglichkeit dazu hätte, auch künftig noch in ihrer Gemeinde zu wohnen.
Um das bereits bestehende Verkehrsaufkommen und den künftigen Verkehr besser managen zu können, werde momentan an einem regionalen Verkehrskonzept gearbeitet. «Elmen» ist neben dem einem Wohnungsbauprojekt «Wunne mat der Wooltz» in Wiltz und dem Öko-Viertel «Neischmelz» in Düdelingen eines der größten Bauvorhaben in öffentlicher Hand.
Nur weiter so, alles zubauen. Aber die nötige Infrastruktur fehlt. Wo z.B. das Trinkwasser hernehmen?
Es geht ja um sanfte Mobilität, also zu Fuss, Fahrrad und so...Die Eisenbahn gehört nicht zur sanften Mobilität.
Firwaat net di aaner Seit vun Capellen mei' no un der Gare an Eisenbunn ?