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600 Filialen schließen – 3900 Angestellte gehen

600 Filialen schließen – 3900 Angestellte gehen

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Nach der Rettung von zwei norditalienischen Banken verlieren rund 3900 der 10.800 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz. Die Bank Intesa Sanpaolo, die sich die gesunden Unternehmensteile der Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza einverleibt, wird 600 von 960 Filialen schließen, wie sie am Montag mitteilte. Sie übernimmt die Geschäfte zum symbolischen Preis von einem Euro.

Der Staat unterstützt die Rettung der beiden Krisenbanken mit insgesamt bis zu 17 Milliarden Euro (► Link). Fünf Milliarden Euro davon fließen sofort, etwa für Abfindungen der entlassenen Beschäftigten und die Eingliederung der beiden Regionalbanken in die Großbank. Die übrigen zwölf Milliarden Euro werden gebraucht, um faule Kredite der beiden Banken abzuwickeln.

Zu viele faule Kredite

Intesa Sanpaolo, die größte Privatkundenbank des Landes, erklärte am Montag, mit der Übernahme würden «schwere soziale Folgen» vermieden – ohne ihr Einspringen wären die Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza pleite gegangen. Ihr Engagement sichere Arbeitsplätze, die Ersparnisse von zwei Millionen Haushalten und die Geschäfte von 200.000 Unternehmen – und damit die Arbeitsplätze von drei Millionen Menschen in der Region. Die italienische Zentralbank versicherte, alle Filialen der beiden Krisenbanken hätten am Montag geöffnet, die Geschäfte liefen fortan unter der Verantwortung der Intesa Sanpaolo.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Freitag erklärt, dass für die Banca Popolare di Vicenza und die Veneto Banca nicht die Kriseneinrichtungen der EU zuständig sind. Die Regierung in Rom beschloss am Sonntag das Rettungspaket, das die EU-Kommission umgehend billigte. Vergangenes Jahr war deutlich geworden, dass Italiens Bankenbranche in einer ernsthaften Krise steckt.

Zu den Gründen zählen der große Umfang fauler Kredite sowie die Zersplitterung der Branche: In Italien gibt es fast 700 Banken. Italiens drittgrößte Bank Monte dei Paschi di Siena (BMPS) soll demnächst verstaatlicht werden, sie muss sich allerdings mit der EU-Kommission noch auf den Umfang des Stellenabbaus einigen. Der Großbank Unicredit gelang hingegen eine erfolgreiche Umstrukturierung.

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Rom will zwei Krisen-Banken mit bis zu 17 Milliarden Euro retten

Serenissima
4. Juli 2017 - 8.05

Wieder einmal das altbekannte Geschäftsmodell der Finanzdienstleistungs Industri in Italien: Gewinne sind für die Aktionäre, Bonusse für das Top Management aber Verluste werden immer auf die Steuerzahler abgewälzt...und zusätzlich verlieren die Angestellten auch noch ihre jobs....armes Italien.