Mehr als die Hälfte der Gemeinden Luxemburgs – 54 insgesamt – haben am Freitag ihre neue Klimapakt-Zertifizierung erhalten. Die Zertifizierungen wurden anlässlich der 11. Auflage des Klimapakt-Tages im Beisein von Umweltministerin Joëlle Welfring und Energieminister Claude Turmes (beide „déi gréng“) in Mondorf vergeben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Klima-Agence hervor. 2023 erhielten 28 Gemeinden eine Zertifizierung der Stufe 50 Prozent (der erreichbaren Punkte), 16 Gemeinden eine Zertifizierung der Stufe 65 Prozent und zehn Gemeinden eine Zertifizierung der Stufe „Gold“ (mehr als 75 Prozent) für ihre Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit.
Klimapakt
Der Klimapakt ist ein zentrales Instrument zur Ausrichtung der kommunalen Energie- und Klimapolitik. Er basiert zum Teil auf dem „European Energy Award“, einem europäischen Qualitätsmanagementsystem für Kommunen.
Mit dem Beitritt zum Klimapakt bekennen sich die Gemeinden zu den Zielen des Regierungsplans und setzen sich aktiv für eine nachhaltige und umweltschonende Energiepolitik ein. Im Gegenzug erhalten sie finanzielle und technische Unterstützung vom Staat. Diese gegenseitige Unterstützung gilt bis ins Jahr 2030.
Die Klima-Agence verwaltet wiederum den Klimapakt im Auftrag des Umweltministeriums.
Die Vergabe dieser Zertifikate ermögliche es nicht nur, die kommunale Leistung in Bezug auf die 64 Maßnahmen des Klimapakt-Katalogs transparent offenzulegen, sondern auch die Beanspruchung zusätzlicher Fördermittel. Darüber hinaus könnte identifiziert werden, in welchen Bereichen sich die jeweiligen Gemeinden noch verbessern könnten.
Nachholbedarf in Sachen kommunale Planung
„Das Engagement der Gemeinden, die Fortschritte bei der Identifizierung von Prioritäten und die Ergebnisse vor Ort zeigen, dass die erste Bilanz der zweiten Auflage des Klimapakts (Start 2021) insgesamt positiv ist“, schlussfolgert die Klima-Agence in ihrem Schreiben.
Die größten Fortschritte seit 2021 hätten die Gemeinden bei der kommunalen Infrastruktur und ihren Kommunikationsaktivitäten gemacht. An zweiter Stelle stünden Maßnahmen im Zusammenhang mit der Mobilität, der internen Organisation der Gemeinde und dem Ressourcenmanagement. Großes Verbesserungspotenzial gebe es hingegen noch bei der kommunalen Planung und Gestaltung. Zudem könnten generell Bürger, Unternehmen und andere lokale sowie regionale Akteure noch konsequenter in die Gemeindepolitik miteingebunden werden.
Turmes versteht die Gemeinden als wichtigen Akteur im Kampf gegen den Klimawandel: „Sie sind es, die die Besonderheiten ihrer Bevölkerung und ihres Territoriums am besten kennen, insbesondere das Potenzial, um dort Solar- oder Windkraftprojekte zu installieren, und tragen so Tag für Tag zum Schutz unseres Klimas bei.“
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