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Schule395 Flüchtlingskinder besuchen „classes spéciales d’accueil“

Schule / 395 Flüchtlingskinder besuchen „classes spéciales d’accueil“
Schüler mit einem Flüchtlingshintergrund werden in sogenannten CSAE betreut Foto: dpa/Robert Michael

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Mindestens 395 Kinder aus Flüchtlingsfamilien besuchen derzeit die Schule in Luxemburg. So viele wie nie zuvor. Betreut werden die Schüler allesamt in sogenannten „Classes spécialisées d’accueil de l’Etat“ (CSAE), die das Bildungsministerium wiederum in zwei Kategorien unterteilt. Das geht aus einer Antwort von Bildungsminister Claude Meisch auf eine parlamentarische Anfrage von Martine Hansen und Max Hengel hervor.

Die CSV-Abgeordneten wollten sich u.a. über die Anzahl der Flüchtlingskinder erkundigen, die aktuell in besagten Klassen betreut werden. Anlass war die Wiedereröffnung des Heims für Asylbewerber in Weilerbach, das im Oktober letzten Jahres nach gründlichen Renovierungsarbeiten wieder in Betrieb genommen werden konnte. 

So unterscheidet das Bildungsministerium zwischen zwei Arten von CSAE. Zum einen sind dies Klassen, die an ein Aufnahmezentrum angegliedert wurden und ausschließlich von Kindern aus diesen Einrichtungen besucht werden. Zum anderen handelt es sich um spezielle Bildungseinheiten mit Flüchtlingskindern, die in herkömmlichen Grundschulklassen integriert wurden und bei Bedarf von geschultem CSAE-Personal unterrichtet werden. Etwa in bestimmten Sprachen oder Mathematik, wie aus der Antwort von Minister Meisch hervorgeht. 

176 Kinder gehen aktuell auf dem Areal eines Aufnahmezentrums zur Schule: 88 Schüler in acht Klassen auf Kirchberg, 53 Schüler in fünf Klassen in Weilerbach und 35 Schüler in vier Klassen in Buschdorf. Die restlichen Kinder besuchen allesamt herkömmliche Grundschulen – die meisten davon (jeweils 32) in den Gemeinden Diekirch und Helperknapp. In Ettelbrück wurden 25 Flüchtlingskinder eingeschult, in Monnerich 22 und in Esch 18. Es folgen Junglinster, Käerjeng und die Stadt Luxemburg mit 17 Kindern in sogenannten CSAE, während Sanem (16), Tandel (14) und Frisingen (9) ebenfalls Schüler aus Flüchtlingsfamilien in ihren Grundschulen empfangen.

Aufgeführt werden laut Bildungsministerium nur Gemeinden, die eine sogenannte CSAE anbieten. Dabei handele es sich allerdings nicht um Klassen im strengsten Sinne des Wortes, so Meisch. Eigentlich drückten die Kinder die Schulbank mit Gleichaltrigen aus den jeweiligen Gemeinden und würden nur bei Bedarf von CSAE-Lehrern in bestimmten Fächern betreut. Deshalb werden in der vorangegangenen Auflistung nur Gemeinden berücksichtigt, die eine CSAE-Betreuung anbieten. 

Die Zahl der Schüler aus Familien, die einen Antrag auf Asyl in Luxemburg gestellt haben, ist in den letzten Jahren gestiegen. Waren es im Dezember 2018 noch 75, so ist die Zahl der Schüler im Juli 2019 bereits auf 145 angewachsen. Im Dezember des gleichen Jahres sind es 156, im Juli 2020 werden 196 Schüler gezählt und ein Jahr später 201. Nach dem Ausbruch des Krieges (im Februar 2022) in der Ukraine steigt die Zahl sprunghaft an: von 225 im Dezember 2021 auf 306 im Juli 2022. (ham)