Beim Ausbruch des Feuervulkans in Guatemala sind mindestens 25 Menschen gestorben. Das teilte der Sprecher des Katastrophenschutzes des zentralamerikanischen Landes, David de León, am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit. Dabei handele es sich allerdings um vorläufige Angaben. Ein Lavastrom habe das Dorf El Rodeo zerstört, teilte die Katastrophenschutzbehörde Conred mit – dabei seien Menschen in ihren Häusern verbrannt. Conred-Leiter Sergio García Cabañas befürchtete, dass die Opferzahl weiter steigen könne.
Einige Siedlungen konnten am Sonntag noch nicht erreicht werden. Etwa 20 Menschen seien mit Verbrennungen in Krankenhäuser gebracht worden, sagte Gesundheitsminister Carlos Soto.
Rund 3.100 Menschen mussten das Gebiet um den Vulkan verlassen, wie die Streitkräfte auf Twitter mitteilten. Laut Regierung waren rund 1,7 Millionen Menschen betroffen von dem Vulkanausbruch des Volcán de Fuego, wie der Feuervulkan auf Spanisch heißt. Er liegt rund 70 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt. Nach Informationen des Gesundheitsministeriums wurden Notunterkünfte für die Betroffenen eingerichtet, Essen wurde bereitgestellt.
Fuego volcano in Guatemala pic.twitter.com/g2yBZHH9rX
— John (@toro_123) 3. Juni 2018
Im Internet waren Bilder von Bewohnern rund um den 3.700 Meter hohen Berg zu sehen, die vor Feuer und Lava flüchteten. Über dem Gebiet breitete sich eine riesige Rauch- und Aschewolke aus. In vier Departments des mittelamerikanischen Landes gingen Asche und Gestein nieder. In Videos aus der Region waren Straßenzüge und Bäume zu sehen, die mit einer weißgrauen Ascheschicht überzogen waren. Auf Twitter verbreitete Videos der Streitkräfte zeigten Helfer, die mit Asche verschmierte Kinder aus Häusern trugen. Nach eigenen Angaben waren rund 300 Soldaten der Ejército im Einsatz.
Präsident Jimmy Morales besuchte am Abend die Conred-Einsatzzentrale und rief die Bevölkerung in dem Gebiet um den Vulkan auf, die Sicherheitshinweise zu beachten. Am Sonntagabend traf sich das Regierungskabinett und diskutierte die Ausrufung des Katastrophenfalls für die betroffenen Gebiete. Am Montag sollte das Parlament dies in einer Sondersitzung beschließen.
Nach Conred-Angaben handelte es sich um den schlimmsten Ausbruch der vergangenen Jahre. Die Rauchwolken waren demnach bis in einer Höhe von sechs Kilometern über dem Meeresspiegel zu sehen. Der Flughafen von Guatemala-Stadt musste wegen Ascheregens auf der Landebahn geschlossen werden, wie die Flugbehörde DGAC mitteilte.
Der Feuervulkan hatte bereits Ende Mai einen Schlammstrom ausgespuckt, wie das Institut für Seismologie und Vulkanologie Guatemalas auf seiner Homepage mitteilte. Bereits seit 2002 zeigt der Vulkan demnach immer wieder kräftige Aktivität. Historische Aufzeichnungen über Ausbrüche des Feuervulkans gehen dem Institut zufolge zurück bis in das Jahr 1531.
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