Die Faszination für das Leben von Prinzessin Diana erreichte mit ihrem Tod einen tragischen Höhepunkt. Der Unfall der prominenten Britin führte zugleich zu Spekulationen – und zu entsprechenden Nachforschungen. Seit der Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963 war kein Todesfall so minutiös untersucht worden. Am Ende kamen alle Ermittler zum gleichen Ergebnis: keine Anzeichen für ein Verbrechen. Die Zweifler sind trotzdem nie ganz verstummt.
Der Autounfall:
Kurz nach Mitternacht verließ die 36-jährige Lady Di am 31. August 1997 das Pariser Nobelhotel Ritz. Begleitet wurde sie von ihrem Partner Dodi Al-Fayed und von dem Leibwächter Trevor Rees-Jones. Ihr Mercedes wurde von mehreren Paparazzi verfolgt und krachte schließlich im Alma-Tunnel mit einer Geschwindigkeit von mehr als Hundert Kilometern pro Stunde in einen Pfeiler aus Beton. Diana, Al-Fayed und der Fahrer Henri Paul kamen dabei ums Leben. Rees-Jones wurde schwer verletzt.
Die Verschwörungstheorien:
Einige spekulierten lange über die Rolle der Fotografen, die das Auto so aufdringlich verfolgt hatten. Andere sahen ganz andere Kräfte am Werk. Denn Diana war zu der Zeit eine der bekanntesten Frauen der Welt. Und dem britischen Königshaus war es ein Dorn im Auge, dass sie seit ihrer Trennung von Thronfolger Prinz Charles im Jahr 1992 sehr offen über die unglückliche Ehe mit ihm sprach. In einem Brief hatte Diana 1995 sogar geschrieben, sie habe Angst, dass Charles «einen ‹Unfall› in meinem Auto plant» – wobei sie ebenso darüber spekuliert hatte, beim Absturz eines Hubschraubers oder eines Flugzeuges sterben zu können.
Öffentlich vorangetrieben wurden die Verschwörungstheorien von Dodis Vater, dem Geschäftsmann Mohamed Al-Fayed, dem damals nicht nur das Ritz in Paris gehörte, sondern ebenso das Londoner Kaufhaus Harrods. Er beharrte darauf, dass Prinz Philip, Ehemann von Königin Elisabeth II., der Kopf eines Komplotts zur Tötung von Dodi und Diana gewesen sei. Al-Fayed behauptete, Diana sei schwanger gewesen und habe Dodi heiraten wollen – und dass die königliche Familie eine Ehe der Prinzessin mit einem Muslim nicht habe tolerieren wollen.
Bei einer Untersuchung sagte der Unternehmer 2008, zum Kreise der Verschwörer würden neben Philip und Charles auch der ehemalige britische Premierminister Tony Blair, Dianas Schwester Sarah McCorquodale sowie zwei frühere Londoner Polizeichefs und der US-Geheimdienst CIA zählen.
Was die Nachforschungen ergaben:
Gleich mehrere Ermittlungen kamen zu dem Ergebnis, dass der Verdacht einer kriminellen Verschwörung auszuschließen ist. Ein französisches Gericht stellte 1999 fest, der Unfall sei dem Fahrer Paul anzulasten, der betrunken gewesen sei und die auf der Straße erlaubte Geschwindigkeit deutlich überschritten habe. Eine dreijährige Untersuchung der Londoner Polizei kam zum gleichen Ergebnis. In einem entsprechenden Bericht wurde 2006 zudem betont, dass Diana nicht schwanger gewesen sei und es keine Pläne für eine Hochzeit mit Dodi gegeben habe. Der Tod der Prinzessin sei schlicht ein «tragischer Unfall» gewesen, hieß es.
In einem Prozess in London, bei dem etwa 240 Zeugen befragt wurden, erklärten die Richter im April 2008, der Fahrer und die Paparazzi hätten sich rücksichtslos verhalten. Sie seien für den Tod von Diana verantwortlich. 2013 prüfte die Polizei schließlich Vorwürfe eines anonymen ehemaligen Soldaten, nach denen Mitglieder der britischen Spezialeinheit SAS an den Ereignissen vom 31. August 1997 beteiligt gewesen sein sollten. Die Ermittler sahen jedoch «keine glaubhaften Beweise» und lehnten es ab, den Fall noch einmal aufzurollen.
Und doch bleiben Fragen:
Trotz jahrelanger Ermittlungen wurden einige Details nie aufgeklärt. So gibt es etwa keine Aufnahmen des Unfalls durch Überwachungskameras – obwohl in dem Tunnel eigentlich Kameras installiert waren. Einige Zeugen sagten aus, sie hätten im Alma-Tunnel kurz vor dem Aufprall des Wagens einen grellen Blitz gesehen – wohingegen andere sich daran nicht erinnern konnten. Zudem wurde bis zuletzt vergeblich nach einem weißen Fiat gefahndet, den Zeugen im Tunnel gesehen hatten und mit dem das Auto von Diana zusammengestoßen sein könnte.
Wenn es um den Tod von Prominenten gehe, seien Verschwörungstheorien nicht nur besonders verbreitet, sondern oft auch besonders hartnäckig, sagt Pauline Maclaran, Mit-Autorin des Buches «Royal Fever: The British Monarchy in Consumer Culture». Für viele Menschen sei es offenbar schwer vorstellbar, dass ein verehrtes Idol so sinnlos sterbe. «Die menschliche Natur sträubt sich dagegen, zu glauben, dass eine so außergewöhnliche Person wie Diana von einer so profanen Sache wie einem Autounfall getötet wird.»
AP
Jeden Tag sterben auf den Strassen Mütter,Väter,Kinder,es bleibt viel Leid und Elend...davon wird nicht,oder sehr,sehr wenig geschrieben,schon gar nicht aufgebauscht!Also,bitte,Scheibe wechseln wäre angesagt!