Studierende helfen Bürgern

Bürger, die im Bereich Verbraucherrecht mit Unternehmen im Streit liegen, können sich von einem neuen kostenlosen Beratungsdienst helfen lassen, meldet die Uni Luxemburg. Die Fälle können über eine neue Online-Plattform, die „Clinique du droit de la consommation“ eingereicht werden. Interessierte Bürger können ihre Rechtsstreitigkeit in wenigen Schritten darlegen und sachdienliche Unterlagen hochladen. Ihr Dossier wird dann von einem Mitglied der „Clinique du droit“ bearbeitet und anschließend als Fallstudie an die Studierenden weitergeleitet. Bei Bedarf werden die Kunden zur Vereinbarung eines Gesprächs kontaktiert. Der Service wird kostenlos angeboten.
Die Klinik wurde von Prof. Dr. Elise Poillot an der Fakultät für Rechts-, Wirtschafts- und Finanzwissenschaften gegründet und ist Teil des Master in European Private Law.

Die Studenten helfen den Kunden der Clinique bei der Prüfung ihrer verbraucherrechtlichen Streitfälle und beraten sie in Hinblick auf das weitere Vorgehen. Rechtssuchende können ihre Fälle einreichen, wenn sie in den Geltungsbereich des luxemburgischen Verbraucherrechts fallen und der Streitwert unter 5.000 Euro liegt, so die Uni.

Streitwert unter 5.000 Euro

Die Studenten können so bereits während ihrer Ausbildung praktische Erfahrungen sammeln, indem sie sich mit Fällen aus dem echten Leben befassen. Sie erhalten nicht nur eine fundierte Schulung im Verbraucherrecht, sondern werden auch im Kundenkontakt trainiert. Das Angebot der “Clinique du droit“ wird von der Luxemburger Anwaltskammer unterstützt. In der offiziellen Satzung ist festgelegt, dass die dort tätigen Studierenden nicht als offizielle Rechtsvertreter auftreten dürfen. Sollte sich in Einzelfällen die Notwendigkeit einer formalen Rechtsvertretung ergeben, wird den Kunden empfohlen, sich mit einem Rechtsanwalt, dem Konsumentenschutz (ULC) oder einem Schlichter in Verbindung zu setzen.

Prof. Dr. Poillot über diese Initiative: „Das Programm der „Clinique du droit“ fördert Teambuilding und soziale Gerechtigkeit und gibt den Studierenden Selbstvertrauen, da sie endlich ihre theoretischen Rechtskenntnisse auf konkrete Fälle anwenden können. Aus pädagogischer, wissenschaftlicher und menschlicher Sicht ist es eine großartige Erfahrung.“