Coronavirus / Die drei „Maisons médicales“ für Verdachtsfälle in Luxemburg

Die Regierung hat drei „Maisons médicales“ zum Bereitschaftsdienst für Menschen mit Atemwegserkrankungen berufen. Diese sind seit Mittwochmorgen 8 Uhr geöffnet. Ziel ist es, potenzielle Corona-Infektionen von den Notaufnahmen und den Praxen der Allgemeinmediziner fernzuhalten.
Ab dem 18. März nehmen die „Maisons médicales“ in Ettelbrück, Luxemburg-Stadt und Esch Patienten mit Symptomen akuter Atemwegsinfektionen auf. Ziel dieser Einrichtungen ist es, diese Patienten außerhalb der Notfalldienste und außerhalb der allgemeinmedizinischen Praxen zu betreuen. So soll die Ausbreitung der Epidemie eingedämmt werden. Vor Ort können Ärzte mit dem erforderlichen Schutz Proben zur Diagnose entnehmen, ohne andere Patienten und sich selbst zu gefährden.
Um das ordnungsgemäße Funktionieren der „Maisons médicales“ zu gewährleisten, sind die Bürger aufgerufen, zunächst ihren behandelnden Arzt telefonisch zu kontaktieren. Dieser vereinbart nach einem Beratungsgespräch dann den Termin in Esch, Luxemburg oder Ettelbrück. Es ist wichtig, sich nicht auf eigene Faust dorthin zu begeben, weil auch dort das Risiko besteht, Menschen anzustecken, die vielleicht nur an einer gewöhnlichen Grippe leiden.
Die drei Bereitschaftshäuser des Landes sind werktags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. „Die Einrichtung dieser getrennten Aufnahme ist Teil der Bemühungen der Regierung, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Angesichts des Ausmaßes dieser Epidemie ist es wichtig, Zeit zu sparen“, betonte Gesundheitsministerin Paulette Lenert. Zurzeit prüfe man die Möglichkeit, eine weitere „Maison médicale“ im Osten des Landes zu öffnen.
Standorte der „Maisons médicales“
- Luxemburg-Stadt
59, rue Michel Welter
L-2730 Luxemburg - Esch/Alzette
70, rue Emile Mayrisch
L-4240 Esch/Alzette - Ettelbrück
110, avenue Lucien Salentiny
L-9080 Ettelbrück
Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?
Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, engen Kontakt mit kranken Menschen vermeiden, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und vermeiden, das Gesicht mit den Händen zu berühren.
Seit dem 2. März 2020 ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 8002 8080 in Betrieb.
Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen sollen, sondern die Nummer 8002 8080 (oder im Notfall 112) anrufen sollten. Darüber hinaus sollten sie von Besuchen bei schutzbedürftigen Personen absehen.
Das Coronavirus im Steckbrief
– Name: Coronavirus, COVID-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: Bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben
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Ohne ‘Fax’ brauchen Sie da anscheinend nicht aufzutauchen.