Corona-KriseBleibt zu Hause! Öffentliches Leben in Deutschland nahezu lahmgelegt

Corona-Krise / Bleibt zu Hause! Öffentliches Leben in Deutschland nahezu lahmgelegt
Berlin: Nur wenige Menschen sind auf dem Gendarmenmarkt mit dem Deutschen Dom (l) und dem Schauspielhaus unterwegs. Der Platz ist normalerweise ein beliebter Ort für Touristen.  Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

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Das Coronavirus zwingt Deutschland zum Stillstand. Der Staat verordnet den Bürgern auf absehbare Zeit ein Leben fast nur zu Hause. Das Allernötigste des täglichen Lebens funktioniert weiter.

Das Leben in Deutschland beschränkt sich wegen der Coronakrise nun fast völlig auf die eigenen vier Wände. Bund und Länder schränken mit drastischen Maßnahmen das öffentliche Leben weiter ein, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Viele Geschäfte sollen geschlossen, Gottesdienste sowie Freizeitaktivitäten verboten werden. Das geht aus einem Beschluss der Bundesregierung und der Regierungschefs der Länder vom Montag hervor, der von sofort an gilt.

„Das sind Maßnahmen, die es so in unserem Lande noch nicht gegeben hat“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach mehreren Krisentreffen. Sie rief die Bürgerinnen und Bürger am Montag in Berlin auf, keine Urlaubsreisen ins In- und Ausland mehr zu unternehmen und sich an die neuen Regeln zu halten.

Ausdrücklich nicht geschlossen werden Supermärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen sowie Poststellen, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte und der Großhandel. Damit soll die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden.

Geschlossen werden dagegen Bars, Clubs, Diskotheken sowie Kneipen, Theater, Opern, Konzerthäuser und Museen. Dichtmachen sollen Messen, Ausstellungen, Kinos sowie Spielhallen, Spielbanken und Bordelle.

In Deutschland sind nun mehr als 6.600 Infektionen mit dem neuen Coronavirus bekannt, wie aus einer Auswertung der dpa hervorgeht. 16 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind bislang bundesweit gestorben, ein weiterer Deutscher während einer Reise in Ägypten.

Auch im Sport und in der Wirtschaft reagieren Verbände, Vereine und Unternehmen mit durchgreifenden Maßnahmen. Fußballfans müssen sich wohl damit abfinden, dass die Europameisterschaft verschoben wird, auch um die Bundesliga-Saison möglichst mit vollen Stadien zu Ende spielen zu können.

Reisen von und nach Deutschland und in die Europäische Union

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will Einreisen in die Europäische Union für 30 Tage auf ein Minimum beschränken. Ausgenommen werden sollen – neben EU-Bürgern – unter anderen Ärzte, Krankenpfleger, Forscher und Experten. Die EU-Staaten wollen darüber am Dienstag entscheiden. Von der Leyen sprach zuvor mit den Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7), unter anderen auch mit US-Präsident Donald Trump.

Deutschland hat inzwischen an Grenzübergängen zu Österreich, Frankreich, Luxemburg und Dänemark sowie zur Schweiz mit strengen Grenzkontrollen begonnen. Der Warenverkehr und Berufspendler sind davon nicht betroffen.

Urlaub erst einmal ade

Die Coronakrise trifft Reisende und die Tourismusbranche mit voller Wucht. Der Reiseverkehr kommt vor Beginn der Osterzeit weitgehend zum Erliegen. Mehrere Veranstalter, darunter Branchenprimus Tui, sagten Reisen ab, einige Fluggesellschaften stellen vorerst den Betrieb ein.

Geschlossene Schulen

Wegen der Coronakrise haben bereits Zehntausende Schulen und Kitas in Deutschland zugemacht. Die Schließungen gelten in der Mehrzahl der Bundesländer bis zum Ende der Osterferien, also bis Mitte oder Ende April. Betroffen sind Millionen Eltern: Deutschlandweit gibt es 2,8 Millionen Grundschüler, in Tageseinrichtungen und Horten werden 3,7 Millionen Kinder betreut.

Lebensmittelketten garantieren Versorgung

Leer gefegte Nudel-Regale und Toilettenpapier Mangelware: Die Auswirkungen der Coronakrise sind nicht zu übersehen. Dennoch geben Edeka, Rewe, Aldi und Co. Entwarnung. Die Versorgung sei trotz der erheblich gestiegenen Nachfrage gesichert, betonten die Handelsketten in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Fußball-Europameisterschaft frühestens im Winter, Bundesliga hofft

Als Ersatztermine für die Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli werden der anstehende Winter sowie der Sommer 2021 gehandelt. Darüber wird am Dienstag die UEFA-Führung mit den nationalen Verbänden beraten. Davon abhängig ist, wie es mit der Fußball-Bundesliga-Saison weitergeht.

Aktien brechen weiter ein, Notenbanken und Eurogruppe mit Hilfen

Als Folge der Krise ist der Deutsche Aktienindex (DAX) unter die Marke von 9.000 Punkten und damit auf den tiefsten Stand seit Februar 2016 gefallen. Die Finanzminister der Eurogruppe schnürten ein umfassendes Krisenpaket. Die US-Notenbank senkte den Leitzins auf fast 0 Prozent.

Victor
17. März 2020 - 16.47

D'Coifferen an d'Botzereie sinn op. Muss muss vielleicht sterben aber wenigstens sind die Haare schön.

horst
17. März 2020 - 11.12

Nët nëmme kënnen eis Leit net méi op Tréier akafe goen mä elo och net méi an de Bordell? Souguer am Krich waren d'Bordellen op. D'Welt geet ënner.