Coronakrise„Mir ginn elo eise leschte Béier drénken“

Coronakrise / „Mir ginn elo eise leschte Béier drénken“
Auch im „Gudde Wëllen“ bleiben die Tische in nächster Zeit wohl unbesetzt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Ab Mitternacht sind in Luxemburg die Bürgersteige bis auf Weiteres hochgeklappt. Wegen der Coronakrise hat die Regierung eine neue drastische Maßnahme beschlossen: Alle Bars, Restaurants, Diskotheken und andere Treffpunkte des sozialen Lebens müssen schließen. Die meisten Menschen in der Hauptstadt haben Verständnis. 

Es ist still in der Hauptstadt. Noch stiller als an anderen Sonntagabenden. Viele Bars und Restaurants haben zu, es sind kaum Menschen in den Straßen unterwegs. Wenn ab Mitternacht die Zwangsschließung der Kneipen und Restaurants greift, wird es noch ruhiger werden. Doch die wenigen Gäste, die noch bei einem Feierabendbier sitzen, finden, es sei der richtige Schritt. 

„Wir arbeiten selbst im Gastronomiegewerbe“, erzählt Pedro. Er und seine zwei französischsprachigen Begleiterinnen sind gerade auf dem Nachhauseweg. Ihr Arbeitgeber habe das Lokal gerade geschlossen. „Die Entscheidung ist sowohl für uns wie für die Kunden die richtige.“ Um ihren Arbeitsplatz oder ihr Gehalt machen sich die drei keine Sorgen. „Wir haben das schon vor einigen Tagen geklärt. Das kriegen wir hin.“

Lisa, Philip, Anne und Sara* sitzen auf der Terrasse einer Bar beim großherzoglichen Palast. Zwischen sich lassen sie einen Meter Platz. Verständlich sei die Entscheidung schon, finden die drei Frauen. „Aber es kann nicht sein, dass diese Situation noch Wochen oder gar Monate dauert“, sagt Anne. Aber für jetzt sei es der richtige Schritt. Trotzdem mache ihr die Entscheidung der Regierung Angst, fügt Sara hinzu und wischt sich die blonden Haare aus dem Gesicht. Philip, der neben ihr sitzt, sagt: „Wollen Sie wirklich meine Meinung? Man hätte auch andere Maßnahmen einführen können, ohne gleich das ganze Nachtleben zu verbieten. Vielleicht Fieberkontrollen am Eingang der Kneipe.“

Ein Pärchen eilt raschen Schrittes vom Heilig-Geist-Plateau in die Innenstadt. Beide fast schon sommerlich gekleidet. „Das ist schon richtig, was die Regierung da macht“, sagt die junge Frau. „Aber jetzt wollen wir noch schnell unser letztes Bier trinken gehen.“ 

*Namen von der Redaktion geändert

titi
16. März 2020 - 18.07

Lisa, Philip, Anne a Sara.Ma jo, da loosst iech e gutt schmaachen. Wann der soss keng Suergen hutt!

winston
16. März 2020 - 8.38

dann saufen mer vun elo un doheem.An et gett jo gudd Wieder,dann gett gegrillt.

Jean Muller
15. März 2020 - 23.45

Philip ist eindeutig blondhaariger als Sara ;)