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LockdownLuxemburgs Regierung schließt ab Mitternacht alle Orte des öffentlichen Lebens

Lockdown / Luxemburgs Regierung schließt ab Mitternacht alle Orte des öffentlichen Lebens
Gesundheitsministerin Paulette Lenert und Premierminister Xavier Bettel. Foto: Feller Tania

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In Luxemburg steht ab Mitternacht alles still: Wie Premierminister Xavier Bettel am Sonntagnachmittag verkündet, werden Bibliotheken, Theater, Museen, Kinos, Restaurants, Kneipen und Diskotheken geschlossen.

„Es geht um Vorsicht und Prävention“, sagt Xavier Bettel (DP), als er am Sonntagabend mit einer Stunde Verspätung vor die Presse tritt. Der Regierungsrat hat sich zu weitreichenden neuen Maßnahmen entschlossen: Alle noch offenen Kultur- und Sportstätten sowie alle Restaurants, Bars und Diskotheken werden ab Mitternacht zwangsgeschlossen. „Mit dieser ernsten Entscheidung will die luxemburgische Regierung die weitere Ausbreitung der Corona-Infektionen reduzieren“, sagt Bettel.

Der Premierminister warnt aber nicht in Panik zu verfallen: Alle Betriebe, die für die Grundversorgung der Bevölkerung notwendig sind, bleiben geöffnet. Dazu zählen Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Tankstellen, Kioske, Banken, Wäschereien und Bestattungsunternehmen. „Die Lieferkette ist gesichert. Es gibt keine Engpässe bei den Nahrungsmittellieferungen“, sagt Bettel. Hamsterkäufe, wie sie Luxemburg in den letzten Tagen erlebt hat, seien also nicht nötig. 

Als weitere Maßnahme habe sich die Regierung dazu entschlossen, die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung zu limitieren. Die Bürger sollen ausschließlich aus absolut notwendigen Gründen das Haus verlassen: Arbeits- und Einkaufswege – auch um andere Menschen zu helfen – sind gestattet, ebenso nicht aufschiebbare Termine bei Ärzten, der Bank oder beim Notar. Außerdem sollen Spaziergänge im Freien, z.B. mit den Kindern, erlaubt bleiben. „Ein Mindestabstand von zwei Metern sollte eingehalten werden“, sagt Bettel. „Der soziale Kontakt soll sich auf das Grundsätzliche minimieren.“

Betriebe sollen, soweit es ihnen möglich ist, auf Heimarbeit setzen. Der Staat geht mit gutem Beispiel vor. „Viele von den Beamten arbeiten in Heimarbeit. Viele staatlichen Dienste sind auf das Nötigste beschränkt.“ Wichtige Dienste blieben über Telefon und Email für die Bevölkerung erreichbar. „Wegen der aktuellen Krise haben wir außerdem beschlossen die Frist für die Abgabe der Steuererklärung auf den 15. Mai zu schieben.“

An die Menschen der gefährdeten Zielgruppe richtet Bettel am Sonntagabend die eindringliche Aufforderung, zu Hause zu bleiben und sich keinen unnötigen Gefahren auszusetzen. „Menschen über 65 Jahre, Menschen mit einer Immunschwäche, Diabetiker, Krebspatienten, Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen und anderen Vorerkrankungen sollen zu Hause bleiben.“ 

Um sie zu schützen und ihnen zu helfen, setze die Regierung auch auf die Solidarität und das Verantwortungsbewusstsein der Mitmenschen. „Ich bin dankbar für die vielen Hilfsaktionen von den Pfadfindern, Nichtregierungsorganisationen und den vielen Privatpersonen, die einsetzen. Das ist das, was wir im Moment brauchen.“ Trotzdem mahnt der Premier bei den Hilfestellungen Vorsicht walten zu lassen, um die besonders bedrohten Personen ausreichend zu schützen. 

Grenzkontrollen und medizinische Zentren

Während Frankreich bisher keine Kontrollen an der luxemburgischen Grenze durchführt, laufen seit Freitag intensive Kontrollen an der deutschen Grenze. Dies kam ebenfalls im Regierungsrat zur Sprache. „Ich habe heute mit den Behörden unserer Nachbarländer wegen den Grenzkontrollen gesprochen“, eröffnet Bettel. Es sei ihr Recht diese Kontrollen durchzuführen, doch Bettel bemüht sich zu versichern, dass Pendlern weiterhin die Grenzen offen stehen würden. „Das wurde mir versprochen.“ Für Luxemburg ist dies besonders wichtig, da ein großer Teil des Pflegepersonals aus der Großregion stammt. 

Wie Paulette Lenert am Sonntagabend ankündigt, sollen ab „Dienstag oder Mittwoch“ drei Maisons médicales des Landes als „Infektionszentren“ fungieren. Dort sollen die vom Virus betroffenen Personen in Behandlung genommen werden. Viele Allgemeinärzte und medizinisches Fachpersonal habe sich für Freiwilligendienste in diesen Zentren gemeldet. „Wir werden es mitteilen, wenn diese Zentren den Betrieb aufnehmen“, sagt Lenert.

Als Gesundheitsministerium liege ihr Fokus nun darauf, die Gesundheitsversorgung zentral zu koordinieren. Sie habe Verständnis, dass man sich Sorgen um Engpässe bei dem medizinischen Material mache.  „Wir haben genügend Material. Es geht nun darum, die nationalen Reserven dorthin zu dirigieren, wo sie am dringendsten gebraucht werden“, sagt Lenert. 

Viele Details bleiben nach der Pressekonferenz am Sonntagabend noch ungeklärt. Es wurde sich weder dazu geäußert, wie die Befolgung der neuen Maßnahmen gesichert würde, noch wer genau in den „Infektionszentren“ in Empfang genommen werden soll. Fragen der Presse wollten sich Gesundheitsministerin Paulette Lenert und Premierminister Xavier Bettel nicht stellen. Erst wolle man in der Krisenzelle zusammentreten und ein „fine tuning“ der Maßnahmen vornehmen. 

Primo Frappini
20. März 2020 - 1.57

Frankreich mescht keng controllen op der letzebuerger Grenz ???Eng Woch lang schon zuRodange Grenz lossen franseich police ken Lezebuerger mei an land frankreich eran also alles just blabla Frankreich ass zou

de maulkuerf
16. März 2020 - 14.08

@ Margot Molitor, eng gud Frô, et ass am Moment scho schwiereg mam Flieger aus verschidde Gebidder zreck ze kommen, mam Auto, duerch ganz Spuenien ze fuuren, get net einfach, Catalonien huet d'Genzen zou, dann och am Frankréich sin d'Grenzen zou. Dat sen sou eenzel Schicksaler, wou een am lefste géing soen, "ma fiirwat bass de net doheem bliwwen!" -do ass gudde Rot däier- ech hoffen dat Bescht fiir Är Famill, an och fiir Jiddereen deen an esou enger Situatioun as de maulkuerf

Gross
16. März 2020 - 13.10

@Ronald "... Premier (deen sëch erstaunlëch nët méi mat Schaal weist)" Et si 17 Grad dobaussen.

Molitor Margot
16. März 2020 - 11.17

Eis Famille déi en Mettwoch vun Spuenien , bei Malaga , mam Auto wöllt heem kommen, huet déi nach Méiglechkeet iwert d'Grenzen heem no Letzebuerg ze kommen.,? Merci

Claude
16. März 2020 - 10.56

@jang "Zesummen haalen ass lo ugesoot" Awer mat 2 Meter Ofstand.

Georges
16. März 2020 - 10.34

Hallo firwat bleiwen Zenndok an Optiker nach op,an nit nemmen bei Urgencefäll schaffen .. Huet DER eng Meigelechkeet dat weider ze ginn... Merci

tarzan
16. März 2020 - 10.14

gestern, schon vor 18.00, war mir klar, dass die böse Regierung meinen Zufluchtsort (kneipe) dicht machen würde.alle jetzt beschlossenen Massnahmen konnte man ja schon im nahen Ausland betrachten. ich bedauere auch jeden arbeitspflichtigen der nun seine Mittagspause in einem open space verbringen muss (hier fliessen eigene Erfahrungen ein). muss jetzt noch zum bäcker und dann zur bank. sollte ich mir vielleicht nicht besser Nachbars Hund ausleihen?

Snoppi
16. März 2020 - 10.12

@J. scholer Sin ganz weit eweg vun verwinnter an Spaasgesellschaft...... Dir hutt neischt verstaan waat ech well soen!!!!!!!

jang
16. März 2020 - 8.04

Zesummen haalen ass lo ugesoot

Rene
16. März 2020 - 8.02

Wei gesait et mat der aviatioun ? Flughafenpersonal ? Crew? Net ze vergiessen daat do sech personal a Leit den Virus seiner kennen verbreeden! An engem fliiger dengen filtern naischt wann de passageier oder d fluchpersonal de virus huet an e neitz oder houscht. 2m oofstand haalen ass an engem fliiger onmeiglech. Groussen merci un d équipage dei sech desem Risiko stellen sech unzestiechen fir Leit rem heem ze brengen.

ronald
16. März 2020 - 7.54

Et ass zwar schon zimlech konfus an onlogesch bei verschiddenen Decisiounen. Am Prinzip misst 99 % dicht gemach sinn. Wiesou selektiv den Kommerz ofwiergen, wann an " grande-surfacen"een kann déi nämlecht Produi'en weider kaafen? Concurrence déloyale ! Wiesou déi eng Leit weider schaffen loossen an sëch souwuel der Probabilitéit vun Ustiechung aussetzen an hinnen keng Meiglechkeet bitt iessen ze goen. Wiesou an den Statistiken nët och déi Leit obzielen déi geheelt sinn? Wiesou all déi Leit an den Keesen ouni Protektioun loossen? Wëllt Gambia zum Doudegriewer vun der Natioun ginn? Et schengt dass fir DP mam Premier (deen sëch erstaunlëch nët méi mat Schaal weist) just nach ëmmer "Business First" egal wat kënnt gëllt!

J.Scholer
16. März 2020 - 7.05

@Snoopy: Entweder haben Sie die Lage nicht erkannt oder ihre individualistische Denkweise vernebelt Ihr Denkvermögen. Nun mag ich mich wohl im netten Ton vergriffen haben , doch angesichts der gravierenden Lage sind diese Maßnahmen der Lage angepasst.Die fetten Jahre für unsere verwöhnte Gesellschaft sind vorbei, dieses Virus fordert Solidarität , den Schaden , die Opfer zu minimieren „ an keen Gebraddels“. Nach dieser Krise wird es niemals mehr sein wie vorher, alles muss neu überdacht werden.

Snoppi
15. März 2020 - 23.42

Bei allem Respekt daat doten geht awer zeweit Kann een sech op der Aarbescht alldaag of rackeren dann kritt een Mettes mol keng waarm Zopp mei alles hun se mir eweg geholl an zou gespaart matt kengem Mensch daerf een mei schwetzen,sech doheem aspaeren mol keng Hand mei rechen , fillen mech sou einsam wei nievirdrun........... Daat ass Europa wann eppes richteg aus dem Ruder leeft

Theo
15. März 2020 - 22.56

"Der Premierminister warnt aber nicht in Panik zu verfallen: Alle Betriebe, die für die Grundversorgung der Bevölkerung notwendig sind, bleiben geöffnet. Dazu zählen ....Bestattungsunternehmen." Letztere gehören aber nicht zum öffentliche Leben sondern zum öffentlichen Sterben.

Undine
15. März 2020 - 22.54

Aber nicht die Belle-Etoile und Concorde! Die Stater Damen werden in den Straßen randalieren, im Chanel-Kostüm zwar aber immerhin.

Zither
15. März 2020 - 22.38

Amazon ass weider op.

J.Scholer
15. März 2020 - 19.20

Richtige Entscheidung in dieser schweren Zeit , Entscheidungen um die man die staatlichen Instanzen nicht beneiden kann, jedoch ich mich voll solidarisiere. Ich empfinde dies nicht als Einschränkung in meine Bewegungsfreiheiten , Freiheiten allgemein ,es ist ein gemeinsamer Kampf einem hinterhältigen, unsichtbaren Feind Paroli zu bieten .Solange die Versorgungssicherheit gewährleistet ist, die Wirtschaft , wenn auch vielleicht auf Sparflamme , funktioniert ,sind diese Entscheidungen nichts im Gegensatz zum äußersten Gau der denkbar wäre, den Kampf auf allen Ebenen gegen dieses Virus verloren zuhaben.

Felix
15. März 2020 - 19.09

Waat ass daat matt den Geschäfter? Dirf en Blummenbuttik oder en Schunggeschäft opbleiwen?

jang
15. März 2020 - 18.42

Wei gesait et mat der aviatioun aus?

Jangeli
15. März 2020 - 18.41

Machtlose Politiker,wie gewohnt.

de pol
15. März 2020 - 18.38

Wann ech richteg verstanen hunn, gett mat alle Mettelen probei'ert medizinescht Material anzekafen. Dobei ass et jo schon seit 4 Wochen bekannt wat op eis zoukennt.

BillieTH
15. März 2020 - 18.33

si ce n’est même plus autorise d’aller se promener ds la nature, la je pense qu’on va trop loin, même si ca me coute ds les heures a venir un bombardement du monde scientifique