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CoronavirusDie Reserven sind noch längst nicht aufgebraucht

Coronavirus / Die Reserven sind noch längst nicht aufgebraucht
„Wir arbeiten zurzeit, um Geld zu verlieren“, sagt Jerry Geimer von „Jerry Travel“ in Belval. Hunderte von Reisen werden wegen Corona storniert. Foto: Editpress/Alain Rischard

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Das Coronavirus ist im Ohr, vor allem im Kopf und es beeinflusst die Menschen. Auch beim Einkaufen. Stichwort: Hamsterkäufe. Allerdings scheint die Lage in Luxemburg zur Stunde normal – noch. Die Regale sind gefüllt. Wie das morgen sein wird, weiß man nicht. Allerdings wird nach jetzigem Standpunkt keine wirkliche Mangelsituation auftreten. Also keine Panik.

Wo sind die Hamster? Wo sind die leeren Regale? Wer weiß, wie leere Regale wirklich aussehen, in Italien oder Spanien, Portugal bei einem einwöchigen Transportunternehmerstreik zum Beispiel, der wird sie in Luxemburg nicht finden. Heute nicht und zumindest heute nicht in den Supermärkten in Esch, Bettemburg oder in Foetz.

In den Regalen merkt man wohl, dass länger haltbare Produkte nicht in derselben industriellen Quantität vorhanden sind wie sonst. So what? Konserven, Nudeln, Reis, Zwieback, Mehl oder UHT-Milch sind gefragte Produkte, aber sie fehlen nicht gänzlich. Oft braucht es auch nicht lange und ein emsiger Supermarktmitarbeiter verschwindet im Lager und taucht kurze Zeit wieder auf, um alsdann die leeren Stellen aufzufüllen. Auch mit Toilettenpapier „Ultrasoft“.

Leiden auf hohem Niveau

Wer also denkt, dass er wegen Corona Durchfall bekommen könnte, der sollte beruhigt sein. Dass von dem einen oder anderen Produkt eine bestimmte Marke nicht mehr vorrätig ist, sollte kein ernsthaftes Problem sein. Es ist eher Leiden auf hohem Niveau. Das Coronavirus trifft halt vor allem die Gewohnheitstiere.

Bei der Bevölkerung sorgt Corona allerdings schon für Beunruhigung. Subjektiv wohl auch richtig. Das gilt auch für Geschäftsführer. In Foetz wirkt der Geschäftsführer des Supermarkts Cora nicht gerade unfreundlich, aber trotzdem leicht schmallippig und gestresst.

Am Freitagmorgen ist unter seiner Verantwortung der Tageblatt-Fotograf ziemlich scharf angegangen worden. „Kein Foto im Innern des Supermarktes“, hieß es. Wobei die Geschäftsführung des Cora sich eine gratis Werbung durch die Lappen gehen ließ, denn die Regale sind wirklich fast alle voll und die Mitarbeiter scheinen aufmerksam. Auch wenn sie kein Luxemburgisch reden, geben sie sich alle Mühe dieser Welt.

Seit den Morgenstunden sitze man mit dem Gesundheitsministerium in einer Krisensitzung beisammen, sagt der Cora-Geschäftsleiter. Und: „Nein, wir schließen nicht, wir behalten unsere normalen Öffnungszeiten bei.“ Wir hatten eigentlich gar nicht danach gefragt. Trotzdem behalten wir zurück, was denn das Gesundheitsministerium in Supermarktfragen zu tun hat. Ein Thema für nächste Woche.

Reisebranche

Szenenwechsel. Jerry Geimer von „Jerry Travel“ im Belval Plaza ist und bleibt ein Optimist. Trotzdem bereitet die aktuelle Krise ihm etwas Sorgen. „Wir arbeiten momentan, um Geld zu verlieren.“ Was er damit meint, ist, dass er und seine Mitarbeiter seit Tagen, wenn nicht seit Wochen, damit beschäftigt sind, Reisen zu stornieren. Rechtlich gesehen könnte er einen Teil der Bearbeitungsgebühren behalten, aber das mache er nicht, sagt er.

Die Lage sei ernst. Es sei weniger das Coronavirus selbst, das den Leuten Angst bereite, sondern das Risiko, irgendwo in der Fremde in Quarantäne zu geraten, „weil im Flugzeug oder im Bus zum Hotel jemand positiv auf das Virus getestet wurde“. Hinzu kommt, dass die Leute eigentlich nicht wissen, wie sich die Situation weiterentwickle, ob weitere Gebiete, wie die USA, ihre Grenzen für EU-Bürger schließen.

Es herrsche allgemeine Verunsicherung, eigentlich seit Februar schon, so Jerry Geimer. „Das Coronavirus wird einige Reisebüros in den Ruin treiben. Die, die überleben, können gestärkt aus der Krise hervorgehen.“ Daran dass er in ähnlichen, aber weniger schlimmen Situationen Unterstützung vom Staat erhalten habe, könne er sich nicht erinnern.

Tabletten auf Vorrat

Die Apotheke „Fleur de vie“ in Raemerich am Freitagnachmittag. Es herrsche kein ungewöhnlicher Betrieb, sagt einer der Apotheker. Alles sei vorrätig. Nur Desinfektionsmittel gebe es keine mehr. Die Leute würden vielleicht etwas mehr als sonst Schmerzmittel oder fiebersenkende Medikamente einkaufen, aber die Lage sei nicht wirklich ungewöhnlich. So weit, so gut.

Mal sehen, was die nächsten Tage bringen. Fazit heute: Panik- oder Hamsterkäufe sehen definitiv anders aus.

Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?

Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, engen Kontakt mit kranken Menschen vermeiden, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und vermeiden, das Gesicht mit den Händen zu berühren.

Seit dem 2. März ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 8002 8080 in Betrieb.

Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern die Nummer 8002 8080 (oder im Notfall 112) anrufen.

Das Coronavirus im Steckbrief

– Name: Coronavirus, Covid-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben

Tarchamps
15. März 2020 - 11.14

Déi jonk Koppelen zerschloen sech am Cactus fir e puer Rouleauen Toilettëpabeier. Mir Aler hunn deemools virgesuergt, mir hunn eppes war déi Jonk net hunn. E Bidet!

Miette
14. März 2020 - 21.38

Ech wenschen allen Betraffenen vun der neier Grippe eng seier Besserung. Merci un all dei Dokteren, Fleegpersonal, Ambulancieren, Militär an all dei Menschen; dei sech em eis krank Mattmenschen kemmeren. Net ze vergiessen sin och eis Leidercher vum öffentlechen Transport, eis Apdikten, eis Post, eis leif Mattmenschen dei eis an Butteker berooden an un der Kees setzen. An elo hun ech vill Menschen vergiess, dei fir eis do sin. Ech hoffen all dei leif MattbiergerInnen dei elo fir eis all dosinn bleiwen gesond. An dann och nach Merci un eis Politiker, dir sidd fir eis do.Loost iech net färdeg maachen vun krankhaften Meckerer. Et sin der wierklech hei an eisem Luxusland, dei sech behuelen ewei wann mer em daat läscht Blaad Sch...pabeier an em dei läscht Aspirine missten kämpfen.

Elo oder Nie
14. März 2020 - 19.11

Gute Zeit für eine Fastewanderung

Nomi
14. März 2020 - 14.43

Wei ass et dann mat den maximal 100 Leit ob engem Ko'up ?? Do haellt och keen sech drun, an dann huet de Virus et einfach !

Norbert Muhlenbach
14. März 2020 - 11.51

Die Hamsterkaeufe muesseten nicht sein, wenn die Geschaefte in Luxemburg die Mengen reglementieren wuerden, wie das die z.B. die Supermarkt Kette TESCO in England macht. Aber dazu fehlt hier die Intelligenz.