Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus hat das EU-Land Bulgarien einen einmonatigen Ausnahmezustand mit sofortiger Wirkung erklärt. Diese drastische Maßnahme wurde am Freitag einstimmig vom Parlament in Sofia auf Vorschlag der bürgerlich-nationalistischen Regierung gebilligt. Damit können nun alle Kindergärten, Schulen und Universitäten geschlossen werden.
„Die Regierung braucht breitere Vollmachten, um Entscheidungen zu treffen“, begründete der Chef des medizinischen Krisenstabs Wenzislaw Mutaftschijski den Sinn des ersten Ausnahmezustands in Bulgarien nach der Wende. Er verwies auf einen sprunghaften Anstieg der Coronavirus-Fälle am Donnerstag von 7 auf 23 – unter ihnen sind auch drei Kinder. „Wir stehen vor dem Ausbruch einer größeren Epidemie“, warnte er.
Regierungschef Boiko Borissow begründete die drastische Maßnahme mit einem nicht disziplinierten Verhalten der Bulgaren bei den bisherigen Schutzvorkehrungen. Begrenzt werden soll nun den Plänen zufolge das Reisen der Menschen nach und aus Ländern, die vom Coronavirus besonders stark betroffen sind. Die Polizei, Armee und Gendarmerie würden jetzt das Einhalten der Quarantäne durchsetzen können.
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