CoronavirusEU-Gesundheitsminister beraten über Virus – Mittlerweile zwei bestätigte Fälle in Luxemburg

Coronavirus / EU-Gesundheitsminister beraten über Virus – Mittlerweile zwei bestätigte Fälle in Luxemburg
Zwei Arbeiter fertigen im Forschungs- und Anwendungszentrum für additive Fertigung der Hunan Vanguard Group eine Brille an. Das Unternehmen hat in letzten Wochen mit mehr als 50 3D-Druckern, die Tag und Nacht arbeiten, Brillen für den medizinischen Gebrauch hergestellt. Foto: Xue Yuge/XinHua/dpa

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Insbesondere in Teilen Italiens grassiert derzeit das neue Coronavirus. Aber auch andere europäische Länder haben mit steigenden Fallzahlen zu kämpfen. Nun treffen sich die EU-Gesundheitsminister in Brüssel.

Angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus kommen die EU-Gesundheitsminister zu einem weiteren Sondertreffen in Brüssel zusammen. Ziel der Beratungen ist eine enge Koordinierung. Bis Donnerstagabend waren nach Angaben der EU-Behörde ECDC in Europa rund 4.200 Infektionen registriert. Besonders betroffen ist Italien mit laut Zivilschutz 148 Toten und mehr als 3.800 Infizierten. In Luxemburg beläuft sich die Zahl der Infizierten auf bisher lediglich zwei bekannte Fälle.

Die 27 EU-Staaten hatten bereits Mitte Februar ein gemeinsames Vorgehen abgesprochen. Damals einigten sie sich darauf, dass Passagiere aus Gebieten mit dem Erreger Sars-CoV-2 bei der Einreise nach Europa befragt werden können. Doch der Umgang mit der Epidemie ist in den einzelnen Staaten unterschiedlich. Italien etwa hat alle Schulen geschlossen, was in Deutschland als überzogen abgelehnt wird. Die EU selbst hat in der Gesundheitspolitik kaum Kompetenzen, das ist Sache der Mitgliedstaaten.

Paris-Marathon wird verlegt

Mehrere europäische Länder berichteten am Donnerstag von einer Zunahme der Sars-CoV-2-Nachweise. In der Schweiz und in Großbritannien wurde je ein erster Todesfall bekannt. In Frankreich waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums 423 Menschen infiziert, sieben Menschen starben bisher. Der für Anfang April geplante Paris-Marathon wird wegen der Epidemie verlegt.

In China stieg die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit weiter. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Freitag mitteilte, kamen im Vergleich zum Vortag 30 Opfer hinzu. Insgesamt sind bislang mehr als 3.000 Menschen in China an dem Erreger gestorben. Die Zahl der neuen Infektionen stieg bis Freitag um 143 auf nun 80.552 Fälle. Mehr als 53.000 Patienten haben sich den offiziellen Angaben zufolge jedoch erholt und wurden entlassen. 

In Südkorea seien 518 weitere Infektionen erfasst worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Die Gesamtzahl erreichte damit 6.248. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem neuartigen Coronavirus in Verbindung gebracht werden, kletterte um sieben auf 42. In keinem anderen Land außerhalb Chinas wurden bisher mehr Infektionsfälle gemeldet.

Covid-19 in den USA

In den USA ist der Bundesstaat Washington am stärksten betroffen, lokale Behörden sprachen am Donnerstag von einer Zunahme von 39 auf 70 Fälle. In Ostküstenstaat New York verdoppelte sich die Zahl der Virusnachweise von 11 auf 22.

Das Virus ist am Freitag auch Thema beim größten Notfallmedizin-Kongress im deutschsprachigen Raum: In Koblenz diskutieren mehr als 1.000 Notärzte und Rettungskräfte darüber und über die geplante Neuordnung der Notfallversorgung in Deutschland.

Laut dem Berliner Virologen Christian Drosten sollte das RKI die Quarantäne-Empfehlungen für Ärzte und Pflegekräfte lockern. „Wenn wir das gesamte medizinische Personal, das mit Infizierten Kontakt hatte, in Quarantäne schicken, bricht die medizinische Versorgung für die Bevölkerung zusammen. Nicht nur für Corona-Patienten, sondern auch für alle anderen“, sagte der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité der Neuen Osnabrücker Zeitung.

WHO kritisiert unangemessene Reaktion

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagte, dass zu viele Länder der Welt noch nicht angemessen auf eine mögliche Ausbreitung des Virus vorbereitet seien. „Wir sind besorgt, dass manche Länder dies entweder nicht ernst genug nehmen oder entschieden haben, dass sie eh nichts tun können“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. „Wir sind besorgt, dass der Umfang des politischen Engagements und die dafür nötigen Maßnahmen dem Umfang der Bedrohung, der wir uns alle gegenübersehen, nicht entsprechen.“ Die WHO verspricht zusammen mit der Weltbank allen Ländern Unterstützung bei den Vorbereitungen.

Russland sagte sein für Juni geplantes internationales Wirtschaftsforum, eines der größten Wirtschaftstreffen der Welt mit Staatsgästen und Konzernchefs, in St. Petersburg ab. Zum Schutz der Gesundheit der russischen Bürger sowie der Gäste und Teilnehmer des Forums werde in diesem Jahr auf das Ereignis verzichtet, meldete die Staatsagentur Ria Nowosti am Donnerstag unter Berufung auf Vize-Regierungschef Andrej Beloussow. Bisher gibt es in Russland nur wenige bestätigte Infektionen.

Weltweit sind mit Stand Donnerstagabend mehr als 95.000 Infektionen und 3.280 Todesfälle bestätigt. Allein rund 3.000 Menschen sind bislang auf dem chinesischen Festland gestorben, wo das Virus zuerst nachgewiesen wurde. Von insgesamt gut 80.000 Infizierten sind nach offiziellen Angaben inzwischen mehr als 52.000 geheilt.

Jean Muller
10. März 2020 - 0.12

@Frank Goebel Vielen Dank. Ich denke mal, dass Sie als Pressevertreter da wohl bessere Quellen haben und mehr erfahren können ;) 15 Minuten-Test: Der Test wird - offensichtlich mit sehr gutem Erfolg - u.A. in Südkorea angewandt. Da die FDA den Test aber bisher noch nicht offiziell anerkannt hat, wird er offensichtlich in vielen Staaten daher nicht benutzt. Die Frage ist: wo ist das Risiko? Eine kleine Blutentnahme, und nach 15 Minuten ist das Resultat da. Also eigentlich keinerlei möglichen negativen Folgen für den Patienten. Allerdings ein Riesennachteil für die weltweiten Pharma-Konzerne da sie diesen Test nicht selbst entwickelt haben und folglich nicht daran verdienen. Geschäft geht halt vor Gesundheit, auch wenn das potentiell x-tausende Tote mehr, bzw. eine weltweit unkontrollierte Pandemie bedeutet.

Frank Goebel
9. März 2020 - 17.52

https://www.tageblatt.lu/headlines/luxemburg-kann-taeglich-100-mal-auf-das-coronavirus-testen-auch-grenzgaenger/ Da einer Kollegin andere Kapazitäten vom LNS genannt wurden (250/Tag), prüfen wir gerade nach, welche der beiden Angaben denn zutrifft. - Ihre Redaktion

Frank Goebel
9. März 2020 - 17.50

Guten Tag, tatsächlich wurde mir von Gesaundheitsministerium die Zahl von 100 Tests/Tag genannt. Eine Kollegin erhielt vom LNS aber Auskunft über andere Kapazitäten (250/Tag). Wir klären gerade, was denn nun stimmt. Es handelt sich aber definitiv nicht um Tests, die in 15 Minuten fertig sind. https://www.tageblatt.lu/headlines/luxemburg-kann-taeglich-100-mal-auf-das-coronavirus-testen-auch-grenzgaenger/ - Ihre Redaktion

Jean Muller
9. März 2020 - 13.26

@raudi Die Betonung liegt auf "können". Ich kann aber nirgendwo einen Hinweis darauf finden wieviele Tests denn nun effektiv gemacht wurden. Davon abgesehen haben Sie vollkommen Recht. Falls in Luxemburg bloss 100 Tests pro Tag gemacht werden können, dann gnade uns Gott falls es hier wirklich rundgeht. Aus der Beschreibung für die 100 Tests kann ich ebenfalls entnehmen, dass kein Expresstest (Resultat nach ca. 15 Minuten, cf. Südkorea) verwendet wird sondern eine viel Langsamere Version.

raudi
8. März 2020 - 17.31

@Jean Müller "Aber diese Daten sind in Luxemburg ja ebenfalls nicht verfügbar…." Doch wir können anscheinend 100 Tests pro Tag machen also brauchen wir bloß 20 Jahre bis alle durch sind.

Jean Muller
7. März 2020 - 6.10

Quizfrage: Wieso liegt Süd-Korea an 2. Stelle hinter China mit den Krankheitsfällen? Ganz einfach: dort wird *präventiv* getestet: An vielen Strassen sind Teststationen eingerichtet. Jeder Bürger kann dort vorbeikommen/-fahren und sich testen lassen. Das Resultat ist offensichtlich nach wenigen Minuten verfügbar. Inzwischen wurden dort 109,591 Test durchgeführt! Zum Vergleich: in den USA wurden gerade mal 472 Tests durchgeführt bis der CDC Anfang März aufhörte die Anzahl zu veröffentlichen. Aber diese Daten sind in Luxemburg ja ebenfalls nicht verfügbar....

Blaat Gaston
6. März 2020 - 15.30

@ Demokrat Fuchsberger ! Da liegt ja gerade der Haase im Pfeffer , oder ? In einer Demokratie die diesen Namen verdient , dürften meiner Meinung nach , feindliche Parteien die miteinander ins Bett gehen keinerlei Daseinsberechtigung haben . Es wäre so leicht Patrioten ,das heisst Leute die das Land lieben in dem sie leben und weiterleben wollen , eine Chance zur Mitbestimmung ihres Schicksales zu geben. Sie zu bitten sich, speziell diejenigen die schon In ihrem Leben etwas geleistet haben und dafür etwas bekannt sind, auf einer parteilosen Wahlliste aufzusetzen. Die Erstgewählten werden unter sich, ohne Parteizwang, die Regierung sowie die Abgeordneten stellen. In einem zweien Wahlgang wird dann nochmals die Bevölkerung um Rat gefragt. Die so dem Volkswunsch entsprechenden Landesfûhrer werden jedes zweite Jahr entweder bestätigt oder abgewählt. ‘Jede ihrer, das Leben der Bürger beeinflussenden Entscheidungen wird wie in Helvetia , einem Referendum unterzogen usw.usw.... Dies wird wohl ein frommer Wunsch von mir bleiben , ,quoique....Vielleicht bringt Corona Rat und Licht ?

Fuchsberger
6. März 2020 - 13.14

@Blaat Gaston "Lasst den Schuster bei seinem Leisten und macht aus keinem Rechtsverdreher einem Gesundheitsminister. Dieser guter Rat ist nicht teuer . Niemanden ist es ja bis jetzt eingefallen einen Schlächter zum Justizminister zu machen, oder ?" Um Minister zu werden oder zu wählen braucht man weder lesen noch schreiben zu können, lieber Gaston. Das ist Demokratie.

J.Scholer
6. März 2020 - 11.11

Wer die alltägliche Pressekonferenz des Robert Koch Institutes verfolgt, die WHO Berichte liest stellt fest , dass in Luxemburg die Regierung nicht auf die Problematik reagiert, sondern nur noch agiert.Führende Virologen fordern , damit das Virus sich nicht so rasant verbreitet Schulen, Kitas zu schliessen, Veranstaltungen abzusagen. Die genauen Zahlen der Ansteckungen mit dem Virus , laut Robert Koch Pressebriefing heute, seien nicht bekannt, da eine Dunkelziffer von Virusträger mit schwächeren Symptomen, kaum merklicher Gesundheitsbeeinschränkung bestehe.Zwischen Panikmache und Verantwortung übernehmen liegen Gräben, doch Verantwortung heisst auch die unpopuläre Massnahme der Veranstaltungs-,Reisefreiheit wenn man der Lage Herr werden will, auch wenn inzwischen bekannt sein dürfte, dieses Virus nicht mehr zu stoppen ist. Die Devise lautet hier nur, größere Schäden und mehr Opfer zu vermeiden.

Blaat Gaston
6. März 2020 - 10.26

Lasst den Schuster bei seinem Leisten und macht aus keinem Rechtsverdreher einem Gesundheitsminister. Dieser guter Rat ist nicht teuer . Niemanden ist es ja bis jetzt eingefallen einen Schlächter zum Justizminister zu machen, oder ? Obschon der Jos ,der beste aller bisherigen E- Schilbürgermeister , ein Metger war !