HamsterkäufeDesinfektionsmittel wird in Luxemburg schneller verkauft, als es hergestellt werden kann

Hamsterkäufe / Desinfektionsmittel wird in Luxemburg schneller verkauft, als es hergestellt werden kann
Desinfektionsmittel sind derzeit gefragt. Zur Bekämpfung des Coronavirus ist es jedoch weitgehend unnötig.  Foto: dpa

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Die deutsche Regierung hat am Donnerstag eine Ausnahmeregelung in Kraft gesetzt: Sie erlaubt es Apotheken, Desinfektionsmittel selbst herzustellen. In Luxemburg ist das sowieso erlaubt. Dennoch sucht man die Mittel in den Apotheken vergeblich. Hamsterkäufe wegen der Angst vor dem Coronavirus haben Regale und Reserven leergefegt. 

„Ausnahmsweise“ dürfen Apotheken in Deutschland laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin seit Mittwoch Desinfektionsmittel selbst herstellen. Konfrontiert mit Hamsterkäufen würde das Angebot der Nachfrage nicht mehr gerecht werden, schreibt das Amt am Donnerstag in einem Tweet.  

Die Herstellung von Desinfektionsmitteln in Apotheken ist normalerweise in Deutschland explizit verboten, stattdessen muss auf Markenprodukte zurückgegriffen werden. Diese Regelung gibt es in Luxemburg nicht, bestätigt ein Apotheker gegenüber dem Tageblatt: „Wir dürfen solche Mittel selbst herstellen.“ Dies verhindere, dass sich Apotheker mit teuren Produkten die Hände reinigen müssen, die sie eigentlich selbst herstellen könnten.

Desinfektionsmittel unnötig

Die Hürde, vor dem das Apothekenpersonal in Luxemburg steht, ist eine andere: „Wir haben die notwendigen Rohmaterialien einfach nicht mehr auf Lager, weil die Desinfektionsmittel schneller gekauft werden, als wir sie herstellen können.“ Die Gefahr, dass Materialien, die zur Herstellung von Medikamenten verwendet werden, ausgehen, bestehe jedoch nicht: „Apotheken in Luxemburg können ihre Patienten wie gehabt bedienen, dort sehe ich kurzfristig absolut kein Problem auf uns zukommen“, sagt der Apotheker. „Leute, die Medikamente brauchen, werden diese in Zukunft auch weiter kriegen. Horten sollte man Medikamente auf gar keinen Fall.“ Lediglich Desinfektionsmittel und -masken sucht man also vergeblich. 

Aber diese braucht man auch nicht: Personen, die sich die Hände 20 bis 30 Sekunden lang waschen, brauchen auch kein Desinfektionsmittel, um sich gegen das Virus zu wappnen, erklärt der Pharmazeut. „Wer sich an die Richtlinien des Gesundheitsministeriums hält, macht alles richtig.“ Das bedeutet: in den Ellbogen husten, bei Krankheit nicht zur Arbeit gehen, das Gesicht so wenig wie möglich berühren und – noch einmal – Hände waschen. 

Die Stimmung unter dem Apothekenpersonal sei indes entspannt, so der Apotheker: „Die Kunden machen sich Gedanken und wir versuchen, ihnen die Angst so weit wie möglich zu nehmen.“ Er könne nur das Mantra wiederholen, das jede Berichterstattung über das Coronavirus begleitet: „Keine Panik.“

Jean Muller
7. März 2020 - 7.13

Hochprozentiger Alkohol (z.B. 96%, ca. 20 Euro oder etwas Ethylalkohol) tut's auch. Ggfls mit etwas Glyzerin mischen für eine bessere Konsistenz. Wer auf Duft Wert legt kann auch Wodka oder 'Drëpp' nehmen :) Aber Vorsicht falls die Polizei gerade Alkoholkontrolle macht und man allzu 'verführerich' duftet, da werden die Krankenhäuser ggfls wohl viele Überstunden einplanen müssen ;)

Justin
5. März 2020 - 15.17

Das glaube ich kaum. Man kann nichts verkaufen, was noch nicht hergestellt wurde.