IndustrieerbeUngewisse Zukunft für die Rümelinger Kalköfen 

Industrieerbe / Ungewisse Zukunft für die Rümelinger Kalköfen 
Die Stadt Rümelingen investiert sehr viel in den Ausbau des „Musée national des mines de fer“ Foto: Editpress/Julien Garroy

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In der Nähe des nationalen Grubenmuseums stehen heute noch die ehemaligen Kalköfen der Firma Berens. Sie stehen seit Ende der 1980er Jahre unter Denkmalschutz. Vor rund drei Wochen ist ein Mittelteil zusammengefallen. Ob und wie weit diese Öfen nun erhalten bleiben können, ist noch unklar.

Anfang Februar ist das Mittelstück, die „passerelle“, in sich zusammengefallen. Im Haushalt 2020 hat die Stadt Rümelingen eigentlich 65.000 Euro vorgesehen, um nötige Befestigungsmaßnahmen vornehmen zu können. Vorher hat die Stadtverwaltung einen Statiker damit beauftragt, sich selbst ein Bild der Lage vor Ort zu machen. Dieser habe laut Bürgermeister Henri Haine (LSAP) herausgefunden, dass die oberen Teile nicht mehr erhaltenswert seien und abgetragen werden müssten. Nun geschah dieser Einsturz von selbst. Die Öfen stammen teilweise aus den 1950er Jahren.

Die Gemeinde habe mit dem „Service des sites et monuments“ Kontakt aufgenommen. Per E-Mail schrieb der Dienst, dass diese Öfen erhalten bleiben müssten. Für Haine liegen die Prioritäten jedoch ganz klar bei den drei anderen großen Projekten, die anstehen. Das Hames-Haus soll zu einem touristischen Anziehungspunkt werden und auch in das nationale Grubenmuseum sind hohe Investitionen vorgesehen. Im Mittelpunkt steht ebenfalls das Projekt rund um das Gonner-Haus, das im Rahmen der „Man and Biosphere“-Kandidatur und von „Esch2022“ zu einer Schlafunterkunft werden soll. „Wir machen bereits viele Anstrengungen, um alte Gebäude zu erhalten. Doch wir können finanziell nicht alles stemmen.“

Zu gefährlich für Arbeiter

Nach diesem Einsturz sei klar, dass auf dem Standort etwas passieren müsse. Doch es sei momentan für Unternehmen einfach zu gefährlich, um Arbeiter dorthin zu schicken, damit sie die nötigen Maßnahmen ergreifen können. Die Firma Berens sei in den 60er oder 70er Jahren pleitegegangen. Seitdem stünden die Öfen da. Auch nachdem sie unter Denkmalschutz gestellt wurden, sind sie nicht renoviert worden.

1990 war wohl eine Summe dafür im Haushalt vorgesehen worden – passiert ist jedoch nichts. Der Bürgermeister weiß nicht, warum damals nichts unternommen wurde. Heute sei auch niemand mehr da, den er fragen könnte. „Ich hänge auch an diesen Bauten, doch einmal kommt der Punkt, an dem es finanziell nicht mehr geht“, so Haine abschließend.

Haut
4. März 2020 - 14.12

Sie haben doch riesige Kalk-Drehhöfen in Rümelingen, die die Umwelt verpesten und mehr CO2 produzieren als alle Verbrenner zusammen. Wenn Sie also so einen Ofen schön finden, wandern Sie an der Intermoselle vorbei.