CoronavirusVirale Verschwörungstheorien geistern durchs Netz

Coronavirus / Virale Verschwörungstheorien geistern durchs Netz
Die Menschen in Seoul stellen sich in einer Schlange an, um in einem Kaufhaus Atemschutzmasken zu kaufen. Die Preise für Masken sind in die Höhe geschnellt. Foto: Yonhap/dpa

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Ein Labor in Wuhan habe das Coronavirus entwickelt, Sesamöl schütze vor Covid-19 und auch Cannabis helfe gegen die Infektion. Das sind nur einige wenige der vielen Gerüchte über die neue Lungenkrankheit, die im Internet kursieren. Noch schneller als die Epidemie breiten sich Falschinformationen und Verschwörungstheorien aus.

„Den meisten Akteureb hinter diesen Falschmeldungen ist es egal, ob Sie sie glauben oder nicht. Sie nutzen die Epidemie als ideales Vehikel für ihre Ziele – sei es Geld zu machen oder Misstrauen zu säen“, sagt Carl Bergstrom, Biologie-Professor an der Universität Washington, der zu Desinformation im Internet forscht. Die einen wollen vermeintliche Wundermittel verkaufen, andere Klicks generieren, um ihre Werbeeinnahmen dadurch zu steigern.

„Und dann gibt es noch Kampagnen, die die Demokratien schwächen und den Eindruck erwecken wollen, man könne niemandem mehr trauen“, sagt Bergstrom. Über tausende russische Nutzerkonten seien via Twitter, Facebook und Instagram antiamerikanische Falschinformationen zum Coronavirus gestreut worden, teilten US-Beamte vergangene Woche mit. Eine der verbreiteten Theorien lautet, die Vereinigten Staaten hätten das Virus absichtlich erschaffen. Diese Verschwörungstheorie erinnert an die Versuche des damaligen sowjetischen Geheimdienstes im Kalten Krieg, glauben zu machen, das Aids-Virus sei eine Erfindung der US-Wissenschaft.

Panik durch Fake-News

Verschwörungstheoretiker haben auch deshalb leichtes Spiel, weil der Ursprung und die Verbreitung des neuen Virus immer noch unklar ist. Viele Menschen sind besorgt und suchen in Online-Netzwerken nach Erklärungen. „Wir müssen die Verbreitung von Gerüchten und Falschinformation bekämpfen“, sagt der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Falsche Informationen können Panik auslösen. Die zeigt sich zum Beispiel beim Ansturm auf Gesichtsmasken oder in überfüllten Notaufnahmen.

Um den Kampf gegen diese „massive Infodemie“ zu koordinieren, trafen sich Mitte Februar Vertreter der WHO mit den wichtigsten Internetfirmen im Hauptsitz von Facebook im Silicon Valley. Der Online-Händler Amazon habe sich daraufhin verpflichtet, angebliche Heilmittel gegen die Infektionskrankheit aus dem Angebot zu nehmen, berichtete der US-Sender CNBC.

Höhere Priorität für offizielle Quellen

Google räumt beim Thema Coronavirus offiziellen Quellen, wie zum Beispiel der WHO, bei seiner Internet-Suchmaschine höhere Priorität ein genauso wie auf Richtigkeit überprüften Nachrichten. Auch Social-Media-Kanäle wie Twitter, Facebook und TikTok bemühten sich, irreführende Informationen zur Epidemie einzudämmen, sagt WHO-Chef Tedros. Facebook nutzt dafür sein Programm zum Fakten-Check durch Dritte. Mithilfe von etwa 60 Medien weltweit – unter ihnen die Nachrichtenagentur AFP – sollen falsche Informationen auf seiner Plattform und auf Instagram herausgefiltert werden.

Wissenschaftler Bergstrom sieht in solchen Maßnahmen nichts als „Heuchelei“. Schließlich förderten die Werbealgorithmen und Geschäftsmodelle der Plattformen die Verbreitung sensationeller oder irreführender Inhalte. „Ein Social-Media-Unternehmen, das behauptet, sich aktiv am Kampf gegen Fehlinformationen zu beteiligen, ist wie der Tabakhersteller Philip Morris, der sagt, er sei aktiv am Kampf gegen Lungenkrebs beteiligt“, sagt Bergstrom.

Frank Goebel
28. Februar 2020 - 12.16

Bitte verbreiten Sie keine Falschmeldungen und Verschwörungstheorien! In dem von Ihnen verlinkten Artikel der "South China Morning Post" ist lediglich die Rede davon, dass Covid-19 einen mutierten Anteil enthalte. Jedoch wird an keiner Stelle nahegelegt, es handele sich bei Covid-19 oder bei HIV (!) um einen "künstlichen Virus". - Beste Grüße, Ihre Redaktion

Jacques Zeyen
28. Februar 2020 - 8.54

Kaufen? Müssten die Masken nicht flächendekend mit Flugzeugen abgeworfen werden um diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten? Ist die Ansteckungsgefahr durch diese Menschenansammlungen nicht ungleich größer als es der Schutz durch eine Gazemaske wäre? Wenn Ärzte schon infiziert werden,dann muss man sich doch Fragen nach dem Nutzen solcher Masken stellen. Wer erinnert sich noch an die Massenhysterie als Tamiflu auf den Markt kam? Milliarden für nix. Vielleicht wird man sich nach dieser Pandemie Fragen stellen über Hygienezustände in Megastädten und absurde Traditionen. Das scheint doch die Quelle allen Elends zu sein so wie einst die Pest oder Cholera.

J.Scholer
28. Februar 2020 - 8.13

Islam , Judentum, Christen haben seit jeher das Dahinsiechen der Menschheit durch eine Epidemie gepredigt. Nun mag wer glauben der will, doch Fakt ist die Militärs waren noch immer an der Entwicklung von NBC Waffen interessiert, wobei vom Milzbrand bis zum Ebola Virus , das Virenprogramm zum Standard militärischer Optionen stand.Plum Island oder das Lugar Center sind sicher keine Erholungsheime für gestresste Wissenschaftler , wird hier konsequent an biologischen Waffen geforscht. Beispiel:Die Pocken wären längst ausgerottet , doch die USA und Russland halten diese Viren noch immer künstlich am „ Leben“, wobei das Leben eher untergeordnet und die Pocken noch immer Option einer geeigneten Waffe zur Dezimierung der Bevölkerung ist.