Romain Schneider: CNS soll Arztrechnung in Zukunft sofort zahlen 

Romain Schneider: CNS soll Arztrechnung in Zukunft sofort zahlen 

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Patienten sollen in Luxemburg in Zukunft nur noch ihren eigenen Anteil an den Arztkosten zahlen – das Vorstrecken des Anteils der Gesundheitskasse CNS fällt weg. Das bestätigt der Minister für Soziale Sicherheit, Romain Schneider (LSAP), am Mittwochabend gegenüber dem Tageblatt. Er will das neue System des „Payement immédiat“ in den kommenden Wochen mit den betroffenen Akteuren im Gesundheitssektor besprechen. Innerhalb von drei Jahren könnte es eingeführt werden. 

Patienten müssen beim Arztbesuch in Luxemburg in Zukunft nicht mehr den Rechnungsbetrag vorstrecken. Das sagte Romain Schneider, Minister für Soziale Sicherheit, am Mittwochabend gegenüber dem Tageblatt. „Bisher müssen Versicherungsnehmer teilweise große Beiträge vorstrecken, bevor sie erstattet werden können“, sagt Schneider. Der Teil der Rechnung, der von der Krankenkasse übernommen wird, soll dem Arzt in Zukunft sofort von der Krankenkasse überwiesen werden.

Dem Patienten falle nur noch der Teil der Rechnung zu, den die Kasse nicht übernimmt. Erstmals bestätigt hat Schneider die Arbeit an dem System während des „Quadripartite“-Treffens am Mittwoch in Mondorf. Die Viererkonferenz von Akteuren im Gesundheitsbereich, den zuständigen Ministern sowie Vertretern von Unternehmen und Patienten findet zweimal im Jahr statt. 

„Vereinfachung für die Versicherten“

Die Einführung des „Payement immédiat“, das bisher unter dem Namen „Tiers payant“ kontrovers diskutiert wurde, sei eine nötige Vereinfachung, die dem Versicherten entgegenkomme, sagt Schneider. „Wir arbeiten auf ein System ohne Papier hin, in dem die Rechnung sofort verbucht wird.“ Das Geld soll in Sekundenschnelle an der richtigen Stelle ankommen. „Hierfür ist es nötig, angemessene Prozeduren auszuarbeiten. Auch informatische Probleme müssen angegangen werden“, führt der Minister weiter aus.

In den nächsten Wochen will Schneider den betroffenen Akteuren, unter anderen dem Gesundheitsministerium und der Nationalen Gesundheitskasse CNS, das Konzept vorstellen. „Es handelt sich hier um nichts Endgültiges, es muss noch viel diskutiert werden. Drei Jahre wird es wohl noch dauern, bis das Konzept umgesetzt werden kann“, sagt Schneider. 

Der Verband der Ärzte und Zahnärzte (AMMD) hatte sich bisher gegen die Einführung des „Tiers payant“ ausgesprochen. Eine solche Änderung würde in ihre Entscheidungsgewalt bei Behandlungen eingreifen, erklärte der Verband, der außerdem Sorgen geäußert hatte, dass Ärzte durch das neue System zu lange auf ihr Geld warten müssten.