UmfrageViele Luxemburger lässt die Arbeit auch in der Freizeit nicht los

Umfrage / Viele Luxemburger lässt die Arbeit auch in der Freizeit nicht los
Laut einer Umfrage sind in Luxemburg acht Prozent der befragten Arbeitnehmer mit ihrem Job wirklich unzufrieden. In Japan sind es mehr als doppelt so viele. Foto: Bloomberg/Jasper Juinen

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Eine Mehrheit der Arbeitnehmer in Luxemburg scheint freiwillig zu akzeptieren, dass sie durch ihre Arbeit während ihrer Freizeit beeinträchtigt werden. Das geht aus der jüngsten Workmonitor-Umfrage des Personaldienstleisters Randstad hervor.

52 Prozent der befragten Arbeitnehmer aus Luxemburg geben an, dass sie Anrufe und Nachrichten, die die Arbeit betreffen, sofort beantworten. Weltweit gesehen liegt das Großherzogtum damit nur leicht unter dem Durchschnitt. In den meisten europäischen Ländern ist die Quote jedoch deutlich niedriger. So sagen in Schweden oder in den Niederlanden nur 44 bzw. 38 Prozent der im Rahmen dieser Studie befragten Arbeitnehmer, dass sie sofort antworten. Noch etwas mehr, 63 Prozent der Befragten aus Luxemburg, geben an, innerhalb eines angemessenen Zeitraums auf solche Nachrichten zu reagieren.

Laut der Umfrage von Randstadt tun die meisten dieser Mitarbeiter dies auf freiwilliger Basis. Immerhin hätten hierzulande gleichzeitig „nur“ 47 Prozent der Befragten angeben, dass ihr Arbeitgeber von ihnen erwartet, außerhalb der Arbeitszeit verfügbar zu sein.

In anderen Ländern scheinen die Arbeitgeber viel anspruchsvoller zu sein, schlussfolgert Randstadt. Besonders deutlich wird dies in China und Indien, wo mehr als 85 Prozent der Mitarbeiter angeben, dass sie auch in ihrer Freizeit verfügbar sein müssen. In Frankreich liegt die Quote bei 48 Prozent – in Schweden geben jedoch nur 39 Prozent der Befragten an, dass der Arbeitgeber diese Verfügbarkeit erwartet.

24 Prozent fühlen sich Druck ausgesetzt

Wenn es um Urlaubszeit geht, dann fällt die Quote der Menschen, die in Luxemburg für die Arbeit verfügbar sein sollen, auf 24 Prozent. Gemeinsam mit Österreich sind dies die weltweit besten Ergebnisse. In Italien und Portugal liegt diese Quote bei über 50 Prozent. Insgesamt sind es in Luxemburg jedoch gleichfalls 24 Prozent der Befragten, die sich Druck ausgesetzt fühlen, wenn es um das Beantworten von Nachrichten während des Urlaubs geht.

Der Einbruch des Berufslebens in die private Sphäre ist nicht ohne Folgen, schreibt Randstadt weiter: „Nur 64 Prozent der befragten Arbeitnehmer in Luxemburg geben an, dass sie während ihres Urlaubs problemlos abschalten können.“ In den Nachbarländern (Deutschland, Belgien und Frankreich) schaffen es mehr Beschäftigte, sich deutlich von der Arbeit loszulösen (jeweils 73 Prozent).

Im Gegenzug sieht Randstadt jedoch einen indirekten Ausgleich in der Verbindung zwischen Arbeit und Freizeit. So erlauben sich laut Umfrage hierzulande 75 Prozent der arbeitenden Personen, während ihrer Arbeitszeit persönliche Angelegenheiten zu regeln. Das ist weit mehr als in Deutschland (59 Prozent), Frankreich (61 Prozent) oder Belgien (64 Prozent).

Ein indirekter Ausgleich

Insgesamt scheinen die Mitarbeiter zufrieden mit ihren Jobs zu sein. Zumindest wechseln sie ihn nicht so oft. Mit einer Quote von 87 Prozent der Befragten, die den gleichen Job ausüben als vor sechs Monaten, ist Luxemburg Spitzenreiter in diesem Bereich. Am anderen Ende der Skala liegt Indien. Hier hat nur noch eine Minderheit von 33 Prozent die genau gleiche Beschäftigung.

Dennoch zeigen sich auch in Luxemburg 51 Prozent der Befragten zumindest offen für die Idee einer neuen Arbeitsstelle. Das sind deutlich weniger als in Indien (80 Prozent), aber weniger als beispielsweise in Österreich (43 Prozent). Acht Prozent der Befragten geben an, mit ihrem Job wirklich unzufrieden zu sein. In Japan sind es mehr als doppelt so viele.

Die Randstad-Workmonitor-Studie wurde 2003 in den Niederlanden gestartet und umfasst 34 Länder aus Europa, Amerika und Asien. Sie wird mehrmals im Jahr durchgeführt und beschäftigt sich vornehmlich mit Arbeitsmarkttrends. Die Studie wurde im November 2019 an einer Mindeststichprobe von 400 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die in Luxemburg arbeiten, durchgeführt, schreibt das Unternehmen.

Faulenzer
15. Januar 2020 - 13.21

Hatte einmal einen Banker drei Tage zu Besuch (Ferien). Der stand mit seinem Handy auf und ging damit schlafen.In den "Funkpausen" konnten wir auch mal etwas reden. War eine nette Person.

Bruno
13. Januar 2020 - 22.30

Mein Telefon klingelt für den Boss nur während den Arbeitsstunden, Bereitschaftdienst muss voll bezahlt werden, wieso machen die das gratis?

JAKO
13. Januar 2020 - 11.20

NICHT VERGESSEN: Bist du stets in den Ferien zu erreichen und dein Arbeitgeber benötigt deine Hilfe so kann dies dazu führen dass offene höhere Positionen Z.B.Vorarbeiter usw.nur von solchen Arbeitnehmern besetzt werden, die sich stets zur Verfügung stellen,auch freuen sich viele Arbeitnehmer dass man sie braucht im Falle wo es Probleme gibt,also es ist nicht immer umsonst.