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Festnetz überflüssig?Zahl der Anschlüsse bleibt stabil in Luxemburg

Festnetz überflüssig? / Zahl der Anschlüsse bleibt stabil in Luxemburg
Die mobile Telefonie in Luxemburg hat eine Marktdurchdringung von fast 159 Prozent. In anderen Worten: Im Großherzogtum sind mehr SIM-Karten im Umlauf, als es Einwohner gibt.  Foto: Imago

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Smartphones werden immer populärer. Das klassische Festnetztelefon hat aber noch nicht ausgedient: Im mobilen Kommunikationszeitalter ist die Zahl der Anschlüsse in den letzten Jahren stabil geblieben. Von Eric Hamus

In Luxemburg ist die mobile Telefonie weiter auf dem Vormarsch: Knapp 952.000 SIM-Karten waren am 1. Januar 2019 im Umlauf. Damit hat das Großherzogtum die höchste Marktdurchdringung in Europa. Wer jetzt aber denkt, klassische Festnetztelefone hätten ausgedient, liegt falsch. Laut dem „Institut luxembourgeois de régulation“ (ILR) ist die Zahl der Anschlüsse zu Hause in den letzten Jahren durchaus stabil geblieben.

So waren Ende 2018 immerhin noch 273.300 Anschlüsse in Luxemburg aktiv, wie jetzt aus einer Antwort des Kommunikationsministers Xavier Bettel (DP) auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Mars Di Bartolomeo (LSAP) hervorgeht. Staatsminister Bettel betont im gleichen Zusammenhang, dass 2013 insgesamt 267.400 Festnetzanschlüsse gezählt wurden.

Ein leichtes Plus demnach, was angesichts des Bevölkerungswachstums in den letzten Jahren aber durchaus einleuchten dürfte. Nur wird im Festnetz weitaus weniger telefoniert: So ist die Zahl der Anrufminuten zwischen 2013 und 2018 von 854 auf 541 Millionen gefallen. Gleichzeitig aber stieg das Volumen der mobilen Anrufe von knapp einer Milliarde auf fast 1,3 Milliarden Minuten.

Festnetz hat Vorteile

Der Trend geht also deutlich in Richtung Mobilfunk. Und doch hat das Festnetz nicht ausgedient. Der Grund: das schnelle Breitband-Internet. Hier bietet das Festnetz immer noch mehr fürs Geld als der Mobilfunk. So waren laut ILR 2018 in Luxemburg nur noch 18 Prozent der Festnetzanschlüsse ohne Zugang zum „World Wide Web“. Ein weiterer Grund ist die Stabilität der Verbindungen. Telefonate übers Festnetz bleiben nämlich von Netzschwankungen verschont.

„Festnetzanschlüsse werden sowohl fürs Telefonieren genutzt als auch für den Zugang zu Internet und TV“, schreibt auch Kommunikationsminister Xavier Bettel in seiner Antwort an Mars Di Bartolomeo. So trägt auch das digitale Fernsehen zur Popularität der Festnetzanschlüsse bei. 66.500 solcher Anschlüsse gab es Ende 2018. Fünf Jahre zuvor waren es noch 40.600.

Die Anforderungen haben sich demnach verschoben: Im privaten Bereich findet die Kommunikation zunehmend über Mobilgeräte statt, während Festnetzanschlüsse vorwiegend für die Übertragung großer Datenmengen genutzt werden. Fest steht aber auch, dass die Zahl der Gesprächsminuten insgesamt seit Jahren sinkt – egal ob mobil oder im Festnetz. Direkte Gespräche werden nämlich zunehmend von Textnachrichten übers Smartphone abgelöst.

Erasmus
4. Januar 2020 - 15.30

" Und doch hat das Festnetz nicht ausgedient. Der Grund: das schnelle Breitband-Internet. Hier bietet das Festnetz immer noch mehr fürs Geld als der Mobilfunk. " D'Leit hu geschwënn iwwerall Glasfaser, do geet nach just a Patchkabel op de Router, keng Telefonsleitung. Et ginn och nach vill Leit mat enger Antenn um Daach, déi gëtt och net genotzt.

Gerner
2. Januar 2020 - 8.28

Normal. Mein Internetprovider gibt mrt das Festnetz gratis dazu, sogar mehr, meine Rechnung reduziert sich um 1 Euro im Monat deswegen. Hab zwar seit 10 Jahren kein Telefon mehr angeschlossen aber trotzdem.