CyclocrossFünfter Sieg in Serie für Meisen beim Neujahrsquer in Petingen

Die Sportlerin des Jahres war sich bewusst, dass es bei der starken Konkurrenz schwierig werden würde, den vierten Sieg hintereinander einzufahren. Gleich nach dem Start setzte sich die erst 17-jährige Shirin van Anrooij resolut an die Spitze des 22-köpfigen Feldes. Dahinter folgten die Mitfavoritinnen Rebecca Fahringer (USA), Pauliena Rooijakkers (NL) und Christine Majerus.

Die junge Niederländerin konnte nach vier Runden einen Vorsprung von 16 Sekunden vor Rebecca Fahringer ins Ziel retten. Christine Majerus überquerte den Zielstrich lediglich 52 Sekunden nach der WM-Titelkandidatin der Juniorinnen. Dies sollte nicht für einen Platz auf dem Podium ausreichen. „Meine Leistung war in Ordnung. Ich kann mir nichts vorwerfen, da stärkere Konkurrentinnen vor mir waren. Derzeit streben eine Reihe junger Fahrerinnen aus den Niederlanden und aus Belgien nach vorne, die ich nur schlagen kann, wenn meine Form zu hundert Prozent stimmt. Das ist momentan noch nicht der Fall. Der Unterschied zwischen den Cross-Spezialistinnen und den Fahrerinnen wie mir, welche die Disziplin nur nebenbei bestreiten, ist diese Saison noch einen Tick größer geworden. Meine Form ist eigentlich nicht so schlecht“, sagte die Landesmeisterin. Sie blickt weiterhin optimistisch in Richtung Weltmeisterschaft, die Anfang Februar im schweizerischen Dübendorf gefahren wird. Für Christine Majerus geht der Formaufbau heute nahtlos in Meilen (SUI/C1) weiter.

Dort wird auch Marcel Meisen starten, der am Mittwoch, nach einem mühsamen Rennbeginn, wieder seine gewohnte Show ablieferte. Viele Zuschauer hatten sich an der Treppe, gleich zu Beginn des anspruchsvollen Parcours, eingefunden. Diese Treppe ließ der technisch versierte 30-Jährige allerdings links liegen und suchte sich seinen Weg über die schmale und extrem steile Rampe an der Seite. Das ging in den beiden ersten Anläufen jedoch daneben: „Nach dem Start war es etwas eng und ich hatte jemanden vor mir. In der zweiten Runde hab ich die innere Spur genommen, was nicht die richtige Wahl war. Danach war ich dann immer in der richtigen Spur.“

In der zweiten Runde hatte der Seriensieger von Petingen die Führung übernommen – die er bis ins Ziel nicht mehr abgeben sollte. Allerdings saß ihm der Vorjahreszweite Emil Hekele aus Tschechien ständig im Nacken: „Emil ist sehr stark gefahren und konnte im Anstieg mehrmals an mich heranfahren. In der technischen Abfahrt, die mir besonders gut gefällt, konnte ich mich dann wieder absetzen. Ich komme immer sehr gerne nach Petingen. Morgen fahre ich in die Schweiz. Die zwei schweren Rennen sind eine gute Kombination zur Vorbereitung auf die Meisterschaft in der kommenden Woche“, erklärte der zufriedene Tagessieger, der in der aktuellen UCI-Rangliste Position 12 einnimmt.

Der 42-jährige Hekele musste seinen Anstrengungen im teils tiefen Gelände in der letzten Runde Tribut zollen. Die etwa 20 Jahre jüngeren Talente Maik Van der Heijden (NL) und Lucas Dubau (F) hatten nach einer knappen Stunde noch genügend Sprit im Tank, um sich einen Platz auf dem Treppchen zu sichern.

Aus luxemburgischer Sicht wurde Lex Reichling seinen Ansprüchen gerecht und beendete das Rennen wie im vergangenen Jahr auf dem guten 16. Platz, knapp drei Minuten hinter Meisen. Am Sonntag steht der vorletzte Lauf des Skoda Cross Cup in Alzingen auf dem Programm, bei dem er wieder auf den Gesamtführenden Scott Thiltges (LG Alzingen) treffen wird. Für Loïc Bettendorff gab es gleich zwei Premieren: Der amtierende Juniorenmeister fuhr im Trikot des Teams Leopard und war zudem erstmals bei einem internationalen Rennen der Elite dabei. Nach seinem zwischenzeitlichen 15. Platz kam es danach allerdings knüppeldick für den 18-Jährigen. Trotz zweier Stürze, einer tiefen Wunde an der Hand sowie einer kaputten Kette beendete das couragierte Nachwuchstalent das Rennen als 24. auf 5‘32“.

Den spannendsten Rennausgang gab es bei den Junioren. Ein Trio hatte sich frühzeitig abgesetzt. Mit dabei waren die Erstplatzierten des Vorjahres William Lecerf (B) und Ugo Ananie (F). Beide wurden jedoch vom Franzosen Florian Richard überrascht, der Lecerf im Sprint niederhalten konnte. Eine starke Vorstellung bot der Luxemburger Mats Wenzel (CT Atertdaul), der das Ziel unter 26 Konkurrenten als Vierter erreichte, mit einem Rückstand von etwas mehr als zwei Minuten.

Im ersten Wettbewerb des Tages wiederholte der Differdinger Mathieu Kockelmann seinen Vorjahressieg mit einem satten Vorsprung auf Yann Lux (LC Tetingen) und Emilien Philibert (F). Sein älterer Bruder Raphaël war nicht im Hauptrennen am Start, da er sich nach den Anstrengungen des Silvesterquers im belgischen Bredene, wo er unter 58 Teilnehmern Platz 36 belegte, erholte.