Retro 2019Warum die Stadt Esch ihren schlechten Ruf nicht immer verdient

Retro 2019 / Warum die Stadt Esch ihren schlechten Ruf nicht immer verdient
Der „International Yoga Day“ auf dem Brillplatz gehört zu den schönen Seiten der Stadt Foto: Editpress/Tania Feller

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Ich arbeite seit zwei Jahren in Esch. Seit sechs Monaten berichte ich verstärkt über die Stadt und (soweit es mir möglich ist) über alles Wichtige und Interessante, was dort so passiert. Seitdem habe ich die Stadt, die nicht gerade den besten Ruf genießt, ganz neu kennengelernt. Ich habe mit vielen Politikern, einigen Geschäftsleuten, Angestellten der Gemeinde Esch und gewöhnlichen sowie etwas weniger gewöhnlichen Einwohnern über die verschiedensten Themen gesprochen. Und eine Aussage kam im Laufe dieser Gespräche fast immer: Esch ist toll. Das müsste auch mehr nach außen getragen werden.

Sie alle wünschen sich, dass nicht immer so schlecht über ihre Stadt geredet wird. Das mit der Sicherheit sei überhaupt nicht so schlimm. Ihnen sei noch nie etwas passiert und in anderen europäischen Großstädten seien Parkplatzmangel, Drogenhandel und Leerstand auch ein Thema – das sei nun einmal so.

Ich selbst hatte noch nie eine schlechte Meinung von Esch. Und je mehr ich mich mit der Stadt beschäftige, desto mehr positive Aspekte kann ich hervorheben. Im vergangenen Jahr war es vor allem die Zusammenarbeit der Gemeindedienste, Vereine und Organisationen, die mich hat staunen lassen. Da wären der „Point info jeunesse“ und das Jugendhaus, die mit ihrer Arbeit in diesem Jahr gleich drei Preise abräumen konnten. Das Escher BiBSS („Bureau d’information besoins spécifiques et seniors“), das Ende des Jahres eröffnet wurde und tolle Veranstaltungen für Senioren organisiert, oder der „Service des sports“, der sich unglaubliche Mühe gibt, Sport für jeden zugänglich zu machen – egal ob mit oder ohne Behinderung, alt oder jung, Luxemburger oder nicht.

Auch Veranstaltungen wie die „Escher Kulturnuecht“ oder das 20. Jubiläum der „Luxembourg Pride“, die in diesem Jahr beide umgetauft worden sind, sind mir äußerst positiv in Erinnerung geblieben. Genauso kleinere Events wie die inzwischen bereits traditionellen Yogakurse zum „International Yoga Day“ auf dem Brillplatz oder das Open-Air-Kino des „Syndicat d’initiative“, das in diesem Jahr einen großen Erfolg feierte. Das Winterfest im „Escher Déierepark“, wo es zum ersten Mal eine kleine Eislaufbahn gab. Nicht zu vergessen das in der Großregion einmalige „Benu Village“, das im Sommer offiziell eingeweiht wurde und in beispielhafter Art für Kreislaufwirtschaft steht.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr positive Dinge fallen mir ein. Natürlich gibt es auch Probleme und es gehört nun einmal zur Arbeit eines Journalisten, auf Missstände aufmerksam zu machen. Aber alles in allem gebe ich den Eschern, die ich in diesem Jahr kennenlernen durfte, recht: Esch hat ordentlich etwas zu bieten. Wer der Stadt offen gegenübertritt, wird nicht enttäuscht.

SCHOLTES Eric Rene
2. Januar 2020 - 3.16

Ech sinn zwar net vun Esch, mee ech ginn do an e Lycee: wann ech de Bus geholl hunn fir op d´ Gare, ech hu mech ni secher gespuert, ech misst bal fäerten fir an den Zentrum eranzegoen oder do ze treppelen. Ech behaapten elo net, dass ech d´ Stad in und auswendig kennen, a wann ech iwwer lokal Problemer a gerad vun Esch liesen, kreien ech richteg Angscht. Des Haaptproblemer wei Drogenhandel, Iwwerfäll a Vandalismus schengt mer bewosst, dass des Problemer ennert den Desch gekiert ginn a war net mei speit erem obgegraff gett, fir et ze thematiseiren. An ass een op der Gare, da leien do e ganze Koup Zigarettestemp op de Schinnen - ekelhaft. A mengen Aen ass Esch net gerad sou eng propper Stad.

Watson
1. Januar 2020 - 22.00

Ich habe über 3 Jahre in Esch gewohnt (mitten in der Innenstadt) und leider geht der Artikel sehr an der Realität in Esch vorbei. Die Stadt hat ihren schlechten Ruf leider zu Recht. Am Anfang dachte ich so, wie Sie es in Ihrem Artikel beschreiben, aber glauben Sie mir, Sicherheit ist, besonders ab dem Abend ein ernstes Problem in der Innenstadt von Esch. Ihr Artikel verharmlost das, und das ist gefährlich. Die Einwohner und auch potentiell Zuziehende müssen wissen, worauf sie sich einlassen, und dass man ab einer bestimmten Uhrzeit gewisse Straßen und Gegenden meiden sollte. Das ist nur eines von vielen Problemen in Esch. Die Stadt Esch hat auch nur etwa 35 000 Einwohner, deshalb bitte nicht mit anderen "europäischen Großstädten" und deren Drogen-Problemen, Leerstand etc vergleichen! Esch ist eine Kleinstadt mit im Verhältnis riesigen sozialen und wirtschaftlichen Problemen. Schönfärberei macht es leider nicht besser. Vielleicht sollten Sie mal "full-time" ganz zentral ins Escher Brillviertel ziehen, am besten in die Nähe eines der dort ansässigen "pittoresken" Cafes...oder gehen Sie spät am Abend allein in der Innenstadt spazieren oder auch am frühen Abend...Sehr sehr ungemütlich, und ich habe 10 Jahre in London gelebt und mich dort nicht gefürchtet!   

Veronique Maartz
1. Januar 2020 - 21.58

La ville d’Esch est en train de changer en bien... J’y habite depuis 25 ans et j’ai remarqué une amélioration entre ses 5 dernières années... De plus en plus de jeunes viennent s’installer à Esch! L’Universite du Luxembourg ramène également beaucoup de gens des quatre coins du monde... Je vois de plus en plus de familles anglophone aisées s’installer à Esch et qui me disent qu’ils aiment vivre à Esch, et que cela leur vont rappeler Chelsea, Portsmouth.... Plein de bons petits restaurants.De plus je remarque une certaine gentrification côté rue Victor Hugo.... Bref, une ville en plein essor et évolution.... Une ville où il fait bon vivre... Une ville où on ne s’ennuie pas... Une Eschoise qu vit depuis 1984 a Esch-Alzette

Jos Ries
1. Januar 2020 - 21.51

Ech fannnen Esch einfach super.D’Liewensqualitéit gëtt zu Esch sait puer Joeren emmer besser... Eng Stadt mat vill Karakter...

Serge Battin
1. Januar 2020 - 21.45

Esch, i Love you!

Lydia Rüsing
1. Januar 2020 - 17.00

Esch huet sech verännert, ass eng aner Welt ginn. An den 90er Joëren haten mir flott Zäiten do. Mir sin an der Uelzechtstrooss erop an erof getrëppelt an hun ons Leit begéint, war flott. Aal Geschäfter wou jiddereen hin gaangen ass ?. Du konnts nach als jonken Mënsch no 18.00 Auer eng Glace iessen goen. Schued dass Esch esou ginn ass ?. Een wou Esch eréischt säit 2 Joër kennt, kann keen Verglach maachen an net vill dozou bäidroen (net béis gemengt) ?

Jimbo
31. Dezember 2019 - 19.50

Wat e Schwachsinn.... Wart Daer schonmol an der Uelzechstrooss? Oder op der Gemengeplatz? Dat gesait ruppeg aus!! Iwwerall Toxen an Alkien dei do ronderemlungeren... Geschäfter machen iwwerall zou. Et gett keen Buttek mei deen Elektrogeräter verkeeft... Den Crëschtmaart ass lamentabel vir dei zweetgreissten Staadt am Land! An den Parken leien Sprëtzen ronderem, alles ass verknascht...

Peggy Greisch
31. Dezember 2019 - 16.59

Dieser Artikel wurde offenbar von jemandem geschrieben, der nicht in Esch wohnt. Mit der Realität der Bewohner in Esch, die täglich unter Drogenhandel, Raubüberfällen, Diebstählen, Brandstiftung, nächtelanger Lärmbelästigung durch Bars etc. zu leiden haben, hat das nichts zu tun. Ich habe fast vier Jahre in Esch gewohnt und weiß, wovon ich rede. Die Gemeindemitarbeiter sind leider in keiner Weise gewillt, den Anwohnern zu helfen, und die Polizei ist aufgrund mangelnder gesetzlicher Kompetenzen und mangels Personals nicht in der Lage zu helfen. Esch hat auch nur ca. 35.000 Einwohner, ein Vergleich mit europäischen Großstädten ist also völlig verfehlt.